Deutsche Gedichte No. 5 | Georg Trakl: Rondell

Oblomow, Samstag, 21.09.2019, 07:06 (vor 1678 Tagen) @ Oblomow4476 Views
bearbeitet von Oblomow, Samstag, 21.09.2019, 07:34

Ein ganz wunderlicher Mann. Er ist 1914 mit 27 Jahren in Krakau an einer Überdosis Kokain gestorben, kurz nach der Schlacht bei Grodek, an der er als Sanitätsleutnant teilgenommen hat.

"Dabei hatte er fast einhundert Schwerverwundete unter schlechten Bedingungen allein und ohne zureichendes Material zu versorgen. Zwei Tage und zwei Nächte arbeitete er in einem Lazarett, das später in der Presse als eine der „Todesgruben von Galizien“ bezeichnet wurde. Trakl hatte keine Möglichkeit, den Sterbenden zu Hilfe zu kommen, was ihn in Verzweiflung stürzte. Nach dem Zeugnis seiner Vorgesetzten waren eine halbe Stunde vor der Schlacht 13 Ruthenen auf Bäumen vor dem Zelt gehängt worden. Trakl erlitt daraufhin einen Nervenzusammenbruch. Im gleichnamigen Gedicht Grodek verarbeitete er wenige Tage vor seinem Tod seine Kriegserfahrung.(...)
Trakl wurde vom Versuch, sich zu erschießen, durch Kameraden abgehalten und nach einem Fluchtversuch zur Beobachtung seines Geisteszustandes in ein Krakauer Militärhospital eingewiesen. Am Abend des 3. November 1914 starb er dort nach Einnahme einer Überdosis Kokain an Herzstillstand. Ob es sich dabei um einen Unfall oder um Suizid handelte, ist ungeklärt."

Quelle: Wikipedia (Pardon)


Herzlich
Oblomow

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Georg Trakl: Rondel

Verflossen ist das Gold der Tage,

Des Abends braun und blaue Farben:

Des Hirten sanfte Flöten starben

Des Abends blau und braune Farben

Verflossen ist das Gold der Tage.


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