Und immer wieder frage ich mich – quo vadis, Deutschland?

helmut-1, Siebenbürgen, Dienstag, 17.09.2019, 22:00 (vor 1682 Tagen)4614 Views

(In diesem Artikel habe ich keinen Bezug aufs DGF genommen, weil er noch in anderen Foren veröffentlicht wird, er ist für Leser des Gelben also allgemein gehalten).

Auslöser für meine Überlegungen ist der Hinweis im Verlaufe einer Diskussion auf Dobelli, der sinngemäß meinte, welche gravierenden Aufregungen es in den letzten Jahrzehnten gab:

Das Ende des Öls in den Siebzigern
Die damals angekündigte Eiszeit
Das Waldsterben
Die Vogelgrippe
Die Ziegenpest
Die Atomkraft
Die Atomraketen
Die Russen
Der Y2K-Kollaps
Tschernobyl
Ozonloch
New-Economy-Kollaps
Rinderwahnsinn
Fukushima
Rezession

Mit dem Resümee, dass sich alles mit der Zeit relativiert und oft auch bagatellisiert hat. Die Quintessenz: Wir leben noch immer. Die Aufstellung stimmt, im Großen und Ganzen ist auch alles enthalten.

„Öl in den 70ern“:
Wir gingen damals auf der Autobahn spazieren, und als wir Auftritte mit unserer Band am Wochenende hatten, holten wir uns Sondergenehmigungen, um die Fahrzeuge zum Transport der Instrumente und Boxen benutzen zu können.

Ich könnte auf jeden Punkt etwas antworten, aus meiner persönlichen Erinnerung. Es würde aber dann zu umfangreich werden, - deshalb werde ich es beim ersten Punkt - als Beispiel - belassen.
Was mich aber nachdenklich macht, das ist der Tenor, die Begleiterscheinungen, die Art der Auseinandersetzung, die Polarisierung zwischen den "Fronten".

Sehen wir das mal im Rückblick:
Irgendwann in den 70er Jahren (z.B. 1975 Wyhl) gings gegen die Atomkraft. Aber das war was anderes, obwohl, - manchmal gings auch in überdimensionale Gewalt. Das waren aber einzelne Aktivisten, manchmal auch größere Gruppen, - die von manchen Unbeteiligten gedanklich unterstützt, belächelt oder ignoriert wurden. Aber es gab keine Polarisierung in der gesamten Bevölkerung. Allenfalls redete man darüber, das wars dann aber auch.

50 Jahre nach dem letzten Krieg gabs eine Polarisierung in bisher unbekannter Form, aber das war "nur" auf lokaler Ebene (Stuttgart - S 21). Jemanden aus Hamburg hat das - höchstens - am Rande interessiert.

Man kann alles durchackern, - aber die letzten beiden Themen, nämlich die Überschwemmung Deutschlands durch die Zuwanderung und die Klimahysterie, diese Themen polarisieren in einer Dimension, die sich durch das ganze Land, durch alle Institutionen, durch die Vereine, sogar durch die Familien zieht, - das ist eine Dimension, die Deutschland und auch Österreich das letzte Mal in den 30er Jahren erlebt hat.

Wobei man dazu sagen muss, dass damals ein anderer Zeitgeist geherrscht hat, mitbestimmt vom Vertrauen in die Obrigkeit, vertrauend auf Rechtschaffenheit und Ehrlichkeit, auf natürlichem gewachsenem Patriotismus, - auf der Liebe zur Heimat.

Ja, wir alle, - oder die meisten - haben uns "einfangen" lassen von der deutschen "Erbsünde", die für die nächsten Generationen „wirken“ sollte. Wir haben nicht erkannt, dass wir damit mißbraucht werden, so wie die Generation unserer Groß- und Urgroßeltern damals in den 30er Jahren. Uns wurde eingebläut, das Wort "Wehret den Anfängen" nur in einer bestimmten Richtung zu sehen.

Dadurch waren viele nicht in der Lage, des Kaisers neue Kleider zu erkennen. Nun erschrecken wir, dass sich diejenigen, die sich auf das Podium der Macht schwingen wollen und dabei Humanität (Zuwanderung) und Sicherung der Zukunft (Klimahysterie) vorgeben, derselben oder noch ärgerer propagandistischer Methoden bedienen als die Machthaber im 3. Reich. Ist es Zufall, dass dieses Denken sich parallel zu den weltpolitischen Propagandaaktionen (z.B. 9/11) begann, zu entwickeln?

Was ich so erschreckend finde, gerade als jemand, in dessen Familie auch ein Widerstandsopfer zu beklagen ist, - man bedient sich derselben Methoden wie damals in der Nazi-Propaganda, - teilweise noch verfeinert und extremer. Die Vereinfachung ist dieselbe: Früher war derjenige, der beim Juden kauft, ein Volksverräter. Heute ist derjenige, der die Zuwanderung ablehnt, ein Nazi. Aber die Blindheit, die Verranntheit in eine Ideologie, die nimmt mittlerweile Formen an, die erschrecken.

Das Interview mit Höcke, - zum Beispiel. Hätte es damals solche technischen Möglichkeiten gegeben, - es wäre nicht anders abgelaufen, - nur umgekehrt. Wo ist denn der Auftrag des Journalismus geblieben, zu hinterfragen, zu informieren, aufzudecken, eine neutrale und allgemein verständliche Recherche wiederzugeben? Hier gings doch einzig und allein darum, den politisch Andersdenkenden aufs Glatteis zu führen, - von der ersten Minute an.

https://www.zdf.de/nachrichten/heute/zdf-interview-mit-bjoern-hoecke-100.html

Grönemeyer kürzlich in der Wiener Stadthalle, das erinnert stark an Goebbels. Greta wird als neue Ikone nach Vorbild der Jeanne d’Arc vorgeschoben, - das hat weder Adolf noch Julius Streicher damals geschafft. Keiner interessiert sich dafür, wer dahinter steckt, hinter der Finanzierung dieser Freitagsbewegung. Dass da u.a. der Club of Rome präsent ist, mit ihm auch die Familie Rockefeller, - das interessiert den blindwütigen Grünen nicht. Er hat seine Ideologie, er hinterfragt nicht. Er will ja auch gar nicht wissen, obs da Ecken und Kanten gibt.

https://www.eike-klima-energie.eu/2013/09/20/die-gruenen-bataillone-der-rockefeller-fam...

Auch die Hintergründe der Familie Thunberg, bis zum entfernten Verwandten, der 1903 schon den Nobelpreis für Chemie bekam, interessiert nicht (Svante Arrhenius). Wichtig ist nur das Ziel, und das wurde erreicht. Greta wurde schon für den Nobelpreis vorgeschlagen. Hätte ich eine Tochter mit Asperger Syndrom, und würde das - mit welcher Methode auch immer- für sie erreichen, dann würde ich ein Fass aufmachen. Denn mehr kann ein Vater nicht tun, es ist wahrlich das Optimale.

Dazu gibt es eine neue Variante, - da steht auf den Ankündigungen der Kirchen „Beten fürs Klima“. Zusätzlich zum Finanzieren einer marinaren Transportmöglichkeit für die Immigranten, als verlängerter Arm für die Schleuser. Wie war die Rolle der Kirchen im 3. Reich? Denke, dazu braucht man nichts sagen. Aber die Methoden wiederholen sich immer wieder, - das ist für mich das Erschreckende.

Nochmal zum Ausgangspunkt meiner Überlegung:
Wir sind an einer Form der politischen Diskussion angelangt, wo der „Andersdenkende“ bereits zum Feind wird. Die Grundidee der Demokratie, artikuliert im Zitat von Voltaire (auch, wenns Beatrice Hall zugeordnet wird),
„Ich mag verdammen was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“
wird schon seit langem mit Füßen getreten. Das Schlimmste aber dabei: Man hat als Vertreter dieser neuen Ideologien überhaupt keine Ambitionen mehr, das mit Andersdenkenden zu diskutieren. Man lehnt jede Kritik an den eigenen Vorstellungen ab, - und hat vielleicht auch untergründig Angst davor, eventuellen anderen Argumenten nicht paroli bieten zu können.

Die Regierung schafft Gesetze, so wie damals im 3. Reich, nach denen man nicht mehr das sagen darf, was man denkt, - nur eben andersrum. Man steckt Greise ins Gefängnis, weil sie eine andere Meinung als die haben, die dem Gesetz nach zulässig ist. Weil das alles noch nicht genug ist, wird nun die „fake-news“ Masche inszeniert. Darüber kann man fast alles verdammen, - was der Regierung nicht ins Kalkül passt.

Der „Erfolg“:

https://www.wn.de/Muenster/3951266-Staatsschutz-ermittelt-Geschaeft-von-AfD-Politiker-m...

Wie war das noch in den 30er Jahren:

https://ibb.co/c870z9t

Kann da jemand einen Unterschied feststellen? Ich sehe da eher Gemeinsamkeiten.

Aber die große Masse erkennt nicht, wie sie hier gelenkt und mißbraucht wird. Ich persönlich mache niemanden den Vorwurf, der damals, in den 30er Jahren, die Hand schräg nach oben gehalten hat, als die Fahrzeugkolonne der damaligen Herrscher defilierte. Die meisten glaubten an etwas, was ihnen vorgemacht wurde, und merkten gar nicht, oder zu spät, wie sie im Grunde mißbraucht wurden.

Wie war das im 1. WK. mit „Gold gab ich für Eisen“? Nun kommt die CO²-Steuer ins Spiel. Ich sehe hier von der Propaganda dieser Ideologie keinen Unterschied, - es ist einfach zu ähnlich. Niemand will hier einen „Rattenfänger von Hameln“ erkennen, - die meisten glauben einfach nur das, was man ihnen über die MSM und die Regierungsmitteilungen erzählt.

Ich frage mich, wie mein Großvater darüber gedacht hätte. Er hat den Mund aufgemacht, den Finger auf die Wunden der damaligen Zeit gelegt, sich als Gewerkschafter für die Rechte seiner Mitarbeiter eingesetzt, u.a. auch für die Meinungsfreiheit. Dafür hat er mit seinem Leben bezahlt. Irgendwie bekomme ich das Gefühl, er ist umsonst gestorben. Ich glaube nicht, dass er sich damals so engagiert hätte, hätte er gewusst, was da Jahrzehnte danach draus gemacht wurde. Sein Glück, dass er die heutige Zeit nicht mehr erlebt hat.

Wann erreicht uns wieder der Inbegriff der Demokratie, die Kernpräambel, wie sie in dem von mir weiter oben genannen Zitat von Voltaire geschrieben steht? Gibts noch Hoffnung, oder warten wir alle auf den großen Knall? Lassen wir mal den Knall auf der Seite und orientieren wir uns an der Hoffnung. Dazu zitiere ich wiederum Voltaire:

„Wenn einmal eine Nation zu denken beginnt, ist es unmöglich, sie daran zu hindern.“

Denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.


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