Tut mir leid, ...

Tempranillo, Sonntag, 15.09.2019, 14:36 (vor 1675 Tagen) @ Tempranillo1636 Views

... aber ich kann nicht anders, als alles, was aus den USA kommt, als riesengroße Tsunami-Welle aus infernalischer Scheiße zu bezeichnen.

Peter Sellars hat im Rahmen der Salzburger Festspiele Mozarts Idomeneo als globalistische Wichsvorlage benutzt und das Stück als Polemik gegen den Klimawandel inszeniert. Irgendwo scheint er auch eine Anspielung auf die UNO-Vollversammlung reingequetscht zu haben.

Brauchen wir das wirklich, daß von den Amis zuerst Deutschland, danach Europa und zuletzt dessen Reste seines kulturellen Erbes kaputt gemacht werden, abgesehen von allen anderen Abscheulichkeiten, die über die transatlantische Cloaca maxima hereingespült werden?

Der Dirigent Teodor Currentzis hat bei diesem Salzburger Projekt der Kulturvernichtung bedauerlicherweise nicht nur keine Einwände gegen Peter Sellars' szenische Defäkationen erhoben, er gestattete sich unentschuldbare Eingriffe in Mozarts Text.

Ein Großteil der Recitativi Accompagnati wurde gestrichen und zwei Nummern aus anderen Werken eingefügt, u.a. Thamos, König in Ägypten, als sei der Idomeneo als Pasticcio gedacht gewesen.

Das Herauskürzen vieler Rezitative betrachte ich als Geständnis, daß er dem, was das Werk an Problemen stellt, nicht gewachsen ist und das Publikum für zu blöd hält, den Text zu verstehen und sich deshalb trotz Mozarts dramatischer Kraft zu langweilen beginnt.

Wenn man schon weiß, eine Sache nicht bewältigen zu können, warum läßt man dann nicht die Finger weg und lehnt den Auftrag ab?

Der Lockruf des Geldes war wohl zu stark, nicht wahr Herr Currentzis?

Mit dem Geld, seinen Versuchungen und seiner Herrschaft hätten wir auch gefunden, was Currentzis, Sellars und das deutsche Feuilleton zusammenhält.

Es scheint wirklich nirgendwo mehr in ganz Europa eine Instanz zu geben, die das Rückgrat hat, sich der pestartig um sich greifenden angloamerikanischen Bestialität wenigstens im Rahmen seiner Rezensionen etwas entgegenzuhalten.

Nie zuvor habe ich den Tod Joachim Kaisers zu sehr bedauert wie beim Überfliegen der Besprechungen dieser Salzburger Hinrichtung eines in München uraufgeführten Werkes, das zum Großartigsten gehört, was Europa je hervorgebracht hat.

Um das zu erkennen, muß man sich halt die Mühe machen, das Stück zu verstehen, wozu in unseren Zeiten nicht einmal mehr Dirigenten und Regisseure bereit sind. Daß sich Regisseure, von wenigen Ausnahmen abgesehen, einen Dreck um die Werke scheren, weiß ich seit Langem, inzwischen gilt das auch für Dirigenten.

Wäre ich gläubig, würde ich jetzt beten, daß uns Gott oder wer auch immer so schnell wie möglich von der alles erstickenden amerikanisch-demokratischen Scheiße erlöst.

Für meine Ausdrucksweise bitte ich noch einmal um Verständnis, aber wie bereits eingangs geschrieben, kann ich nicht anders.

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).


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