Vielleicht noch eine Ergänzung

helmut-1, Siebenbürgen, Sonntag, 25.08.2019, 05:38 (vor 1677 Tagen) @ Oberbayer4474 Views

Die Bauern wissen um die Dinge. Aber idiotische politische/ökonomische Zwänge führen dazu,dass sie nicht umhin kommen,chemisch zu überdüngen und die Ökologie hinten dran zu stellen um zu überleben.
Solange Neocons und Globalisten das sagen haben-wird das so bleiben.

Was noch erschwerend dazukommt, das ist die "Lidl-Aldi-Mentialität". Wenn der Konsument vorgegaukelt bekommt, dass er beste Qualität immer noch billiger bekommen kann, und der glaubt das dann. Irgendwas bleibt dann dabei auf der Strecke.

1) Entweder der Gewinn des Bauern, - und das geht eben nicht. Wenn der Bauer keinen Gewinn mehr macht, dann kann er auch keine Ernteausfälle. wo er sich im Minus befindet, ausgleichen. Es ist dann nur noch eine Frage der Zeit, wann er aus wirtschaftlichen Gründen zusperrt.

2) Oder die Größenordnung, - er muss dann immer rationeller arbeiten, mit größeren Maschinen, was wiederum größere Bearbeitungsflächen voraussetzt, die er anpachtet. Dadurch verändert sich seine ursprüngliche bäuerliche Einstellung (z.B. als familiärer Gemischtbetrieb) und er wird zum Agrarindustriellen.

3) Beim Pkt. 2) ergibt sich als Folge zwangsläufig, dass er die Mitarbeiterzahl prozentual verringern muss, - denn genau das kostet Geld. Man kann nicht sagen, - früher hat er für die Bewirtschaftung von 20 ha die Zahl x an Arbeitskräften gehabt, - nun hat er 200 ha und die Zahl x wird mit 10 multipliziert.

Das wiederum hat zur Folge, dass er alles, was irgendwie mit Handarbeit zusammenhängt, vermeiden muss. Das macht er dann teilweise mit Maschineneinsatz, teils mit der Chemie, teilweise aber stellt er auch seinen Produktionsplan auf wenige Produkte (Monokulturen) um.

Und damit sind wir auch schon bei der Ursache für diverse Beobachtungen, was Veränderungen in der Natur betrifft (Insekten, Vögel, etc.). Monokulturen sind der Anfang vom Ende der Artenvielfalt, - egal, ob es Pflanzen oder Tiere betrifft. Der eigentlich typische Landschaftspfleger war früher der Bauer. Aus dieser Funktion hat man ihn herausgepresst, - bis auf wenige Ausnahmen, die sich noch gegen den Wind stellen. Das sind z.B. viele der sog. Hofläden, die man als Verbraucher unterstützen sollte. Auch, wenns manchmal etwas teurer ist, - aber man bekommt dafür Qualität.

Denn, was man völlig dabei übersieht, - wenn der Agrarindustrielle immer mehr Flächen benötigt, dann bekommt er die nicht aus dem All. Kein Staat kann seine landwirtschaftliche Fläche vermehren, - eher ist es umgekehrt. Meist kommt es daher, weil der einfache Bauer aufgibt und seine Flächen weiterverpachtet. Das heißt, dort, wo früher 10 Familien von ihrer Hände Arbeit gelebt haben, lebt nun nur mehr eine Familie davon.

Was aber dabei vergessen wird: Man kann aus einem Bauern einen Fabrikarbeiter machen, aber niemals aus einem Fabrikarbeiter einen Bauern.


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung