Der Gläubiger scheidet aus

Ashitaka, Freitag, 16.08.2019, 14:04 (vor 1686 Tagen) @ Silke4271 Views

Hallo Silke,

die Gemeinschaft muss sich im Gegensatz zur Gesellschaft nicht verschulden, sondern sie muss finanziert werden. Das ist nicht ein und dasselbe. Die Finanzierung (vom lat. finis = Ende) ist die Dauer, über die ein Vermögen (Aktiva) ausgeweitet oder bewahrt werden kann und somit der Vermögende das Potential (die Möglichkeit, Passiva) einer Realisation begründen kann.

Die einzelnen Mitglieder der Gemeinschaft halten keinen Anspruch, halten und weiten keine Vermögensposition im Verhältnis zu einer Institution aus. Das Nichtvorhandensein einer Sollstellenden Institution ist der Knackpunkt. Somit verschuldet sich auch die Gemeinschaft nicht gegenüber ihren Mitgliedern (kein Versprechen gegenüber den Mitgliedern, kein Anspruch der Mitglieder, wird über die Zeit gehalten bzw. ausgeweitet).

Das Vermögen bietet im Gegensatz zu einer Zwingmacht der Gesellschaft der Lebensraum selbst, die Umgebung (Natur), ohne dass es dabei zu einem bewussten Verschuldungsakt kommt. Das Vermögen/Potential wird nicht von extern verliehen, auch wenn wir dies gerne umgangsprachlich so beschreiben, sondern es wird zu jeder Zeit ohne Rückforderungsanspruch (Habenstellung) gegeben oder nicht gegeben.

Die Gemeinschaft muss sich das Notwendige nicht "schuldig gegenüber einer Zwingmacht" verschaffen, sondern sie will es sich aus der Gewohnheit, dass dies die Vermögens-/Potentialseite eines jeden Mitglieds am besten stärkt. Nichts "muss" hier aufgrund von Zwängen geschehen und erfordert zur Besicherung einer Zwingmacht-Verschuldung und demgegenüber stehenden Vermögensposition der Untertanen eine Abgabe des Einzelnen. Die Gemeinschaft "kann" und begründet aus der Gewohnheit des Einzelnen (dem Vertrauen) die Hingabe.

Die Urschuld des Einzelnen (ich muss bis zum Termin, um zu leben!) müssen wir hier klar von einer nicht vorhandenen und über die Zeit sich nicht ausweitenden Schuld der Gemeinschaft gegenüber der Natur abgrenzen. Die Mitgliedschaft in der Gemeinschaft "muss nicht sein", basiert nicht auf einer befähigenden Zwingmacht, sondern auf dem ungezwungenen Vertrauen des Einzelnen darin (der Gewohnheit), dass die Ohnmachtposition des Einzelnen gegenüber der Natur durch Hingabe in eine zeitlich befristete Machtposition umgekehrt wird.

Die Vorstellung eines in "wunderschönem Geschenkpapier" verpackten Zwangs (Simulationskraft) vergisst, dass in der Gemeinschaft keine bewusste Zwingmacht vorhanden ist, die ein aufwertendes Geschenkpapier herstellen und als Gläubigerposition die Mitglieder mit Gewaltandrohung in die Schuldhaftigkeit zwingen kann.

Die einzige, immer wiederkeherende Machtposition ist die nicht körperhafte (in Einheiten fassende) Gesamtheit der Natur selbst. Sie basiert aber, und das ist für die Sollstellungen bzw. den Debitismus unabdingbar - mangels Einheit - auf keinem Bewusstsein, welches zur Begründung einer Schuldhaftigkeit (Debit, Sollstellung) notwendig ist.

Herzlichst aus Kanada grüßend,

Ashitaka

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Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
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