Satire oder Perspektive – Merkel will auswandern?

nereus, Freitag, 16.08.2019, 09:48 (vor 1708 Tagen)4183 Views

Die Maustasten-Abrutscherin Beatrix von Storch, die für ihre schnelle Zunge bekannt ist, brillierte vor Jahren schon einmal mit der Story, daß sich Merkel nach Paraguay absetzen würde.
Es war unklar, ob man das als Gag oder bewußte Zuspitzung verstehen sollte.

Nun kommt jedoch die unverdächtigere Vera Lengsfeld mit einer ähnlich steilen These um die Ecke und man fragt sich schon, ob das nur Humor oder etwas ganz anderes sein soll.

Die Neue Post, eine der zahllosen Frauenzeitschriften unseres Landes, kannte ich bisher nicht. Gestern bemerkte ich beim Einkaufen am Zeitungsstand die reißerische Überschrift: Dramatische Szenen – Angela Merkel – Ehekrise! – Jetzt ist nichts mehr zu retten…
Schon seit Jahren berichten ähnliche Frauenzeitschriften immer mal wieder vom Krach im Merkelhaus. Mal wird die große Sorge von Merkels Mutter thematisiert, die das Wohl ihrer Tochter wegen Eheproblemen gefährdet sieht, mal wird angekündigt, dass die Ehe von Merkel endgültig am Ende sei. Als Ehemann Joachim Sauer letztes Jahr mit seinem Sohn aus erster Ehe, statt mit seiner Frau in Urlaub fuhr, war das sogar den Haltungsmedien eine Meldung wert.
Dass Merkel und Sauer nicht mehr viel verbindet, war den Urlaubsfotos seit Jahren anzusehen. Merkel lief in der Regel mehrere Schritte vor ihrem Mann, zwischen ihm und ihr die begleitenden Bodyguards.

Quelle: https://vera-lengsfeld.de/2019/08/14/erst-deutschland-ruinieren-dann-zur-selbstfindung-...

Unterm Strich gehen Außenstehende solche Ehekrisen nichts an, denn mit diesen „Gemeinheiten“ des Lebens haben sich jung und alt und arm und reich millionenfach auseinanderzusetzen.
Doch im Gegensatz zum „gemeinen Plebs“ , der meistens vor Ort bleibt, dreht diese Geschichte in andere Gefilde ab.
Zunächst wird noch die Krise unterfüttert.

Neue Post: „Sie hat es doch schon so schwer in diesen Tagen! die Last der Macht, der Stress des Amtes, die Verantwortung für das Land. Und dann die schlimmen Zitterattacken, die sie kaum unter die Kontrolle bekommt.“
Und nun die Ehekrise. „Wieviel Leid kann die kranke Kanzlerin noch ertragen?“. Es folgen noch ein paar Einzelheiten zum dramatischen Geschehen in der Wagner-Stadt. Wir erfahren noch, dass Sauer und Merkel anschließend nach Suden im Südtirol fuhren, wo sie getrennte Zimmer bezogen und Merkel ohne Sauer wanderte.

Da wundert sich der Leser schon und Frau Lengsfeld auch.

Was soll uns mit diesem Beitrag gesagt werden? Wenn es sich um eine Eigeninitiative des Blattes handelte, wäre der Chefredakteur seinen Posten bereits los, möchte man annehmen.

Das kann man durchaus so sehen, aber nun kommt die Nachspeise.

Richtig merkwürdig ist der Schluss des Artikels: „Selten hat man ein prominentes Paar erlebt, das seinen Zwist so offen austrägt. Und das ist kein gutes Zeichen.
Denn damit rückt auch der Geheimplan, dass Merkel in Amerika ein neues Leben anfangen und nach dreizehn Jahren als Kanzlerin endlich zu sich selbst finden könnte, wieder in weite Ferne.”
..
Weil die Farm in Paraguay, die sich angeblich in der Nachbarschaft des Anwesens von George Bush befinden soll, anscheinend ihrem Ehemann Sauer gehört, kann Merkel das nun nicht?
Wird uns mit diesem Artikel die Verlängerung ihrer bereits viel zu langen Kanzlerschaft angedroht?

Übrigens haben etliche Politiker und Meinungsmacher unseres Landes ähnliche „Geheimpläne“, sich nach Lateinamerika, Kanada oder anderswohin abzusetzen, wenn ihre Politik die zu befürchtenden verheerenden Folgen haben wird.
Es ist kein Trost dabei zu wissen, dass es die Blackouts, die uns noch bevorstehen, in Lateinamerika bereits gibt.

Wie gesagt, das schreibt die Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld und nicht der Sänger Christian Anders oder David Wilcock.
Was sollen die Leser mit solchen Beiträgen anfangen?

mfG
nereus


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