Das Verständnis debitistischer Zwänge ist ja kein IQ-Problem.

Silke, Freitag, 09.08.2019, 14:02 (vor 1693 Tagen) @ trosinette2427 Views

Lieber Schneider,

Vernünftige Gehälter, Renten und den Sozialstaat wieder ins Lot

bringen. Nur das können doch die Ziele sein.

"Sozialisten aller Länder vereinigt euch!"

Mit diesen Zielen rennst Du bei allen Politikern offene Türen ein. Für
demokratisch legitimierten Herrscher gibt es nichts wichtigeres als das
Wahlvolk zu beglücken.

Das gehört zur Kernkompetenz debitistischer Systeme dazu.
Es müssen Strukturen entwickelt werden, die ein Optimum zwischen genau entgegengesetzten Zielen erreichen und verteidigen können.
Primärziel: Abgaben abpressen um systemische Aufschuldung besichern zu können
Sekundärziel: Die zur Abgabe gezwungenen Bürgerchen beim Auspressen pflegen und beschützen
Das muss aber alles auf Kosten von irgendjemandem geleistet werden...
...Nachschuldner in Raum und Zeit.

Unser @Ashitaka würde das rabiater formulieren:
"Uns Debitisten geht es im Gegensatz zum Eigentumsökonomiker um die Systemfrage: Was zwingt die Menschen ursächlich und systematisch (d.h. von Anfang an und zeitlich regelmäßig wiederkehrend) dazu?
Die Antwort: Formlose Macht und formelle Herrschaft, in der erst die Machtzession an die Untertanen den Glauben in die Legitimität des Machthalters erweckte.
Martin bietet mit seiner Machttheorie (als Voraussetzung für die wichtigste Ader des Debitismus (Abgaben-/Kontraktschuld) einen donnernden Ansatz, der den Klassikern und Eigentumstheoretikern aus einem bestimmten Grund nicht schmecken kann: Es ist die Bewusstwerdung, dass wir vergewaltigt wurden, vergewaltig werden und das ganze System schließlich nach einem Wartemodus wieder in Gewalt enden wird! Die Antriebskraft aller Kontraktschulden ist nach Martin die Abgabe (Zinnß) an die Zwingherrschaft, eine nichtkontrakliche Schuld (ex nihilo!). Der Zinnß-Treiber ist in erster und letzter Konsequenz der zunächst angedrohte und im Falle der Sanktion ausgeführte Waffeneinsatz."

Andere Zitate sind ja schon obzön, aber im Kern geht es im Debitismus ja darum, dass systemisch und summarisch vergewaltigt wird und dabei gleichzeitig systemisch und summarisch darauf geachtet werden muss, dass das Opfer dabei nicht verreckt.
Und jetzt wird es wirklich hässlich:
Täter und Opfer in debitistischen Systemen ist jedes Systemelement in Personalunion.
Kein Gott, keine Eliten, keine höheren Wesen und keine pösen Pösewichte tun uns das an - wir sind es selbst.
Wir tun uns selbst an, was uns angetan wird.

Sich dieser unschönen Erkenntnis zu verschliessen - darum dreht sich offensichtlich all unsere mentale und kulturelle Abwehr, darauf zielen alle unsere Hoffnungen, Wünsche, Ziele, Bestrebungen, Erklärungen...
ICH DOCH NICHT!
Die andern sind es - Diese, Jene und die da sowieso...

In der wirtschaftlichen Entwicklung wieder zu erfolgreicheren Ländern

aufschließen.

„Jeder möchte Deutschland sein"
OECD-Generalsekretär Ángel Gurría
https://www.welt.de/print/welt_kompakt/print_wirtschaft/article192482969/Jeder-moechte-...

Bis auf Weiteres bleibe ich bei dem, was ich hier im Forum mal gelernt
habe: Wirtschaftliche Entwicklung ist kein Wunschkonzert.

That's it.
The hard Problem of...
... Debitismus

Ein debitistisches System, das aus "humanitären Gründen" oder aus "Rücksicht auf die Opfer" von seinem optimierten Auspressen der Individuen ablässt ist zum Untergang verdammt.
Da gibt es auch, wie @dottore, @Ashitaka u.a. richtig geschrieben haben, überhaupt keinen Lösungsansatz der Systemverbesserung oder gar Rettung.
Das System funktioniert ja in seiner ganzen Härte bis es stirbt.

Die Natur ist ja auch kein Ponyhof für alle anderen Lebewesen.
Da wird gelitten und gestorben, das es kracht, aber eben auch geliebt und gelebt.
Ich kann ja zumindest weiter versuchen mentale Stärke zu entwickeln, um eigene soziale Interaktionen zu verbessern und mich konzentrierter mit der Wirklichkeit auseinander zu setzten.
Veränderung der Welt kann immer nur von mir selbst ausgehen.
In einem Forum, in dem solche schwierigen Themen besprochen werden sollen ist viel mehr Achtsamkeit, Wertschätzung und Souveränität im Umgang miteinander notwendig, damit sich, um mal in einem hässlichen Bild zu bleiben...,
...die Ferkelchen unter dem unglaublichen Druck einer Aufzuchtanstalt nicht gegenseitig die Ringelschwänzchen abfressen oder sich in Gruppenaggression ergeben.

Liebe Grüße
Silke


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