Forderung zum Duell der Argumente

Tempranillo, Montag, 05.08.2019, 16:33 (vor 1697 Tagen) @ Taurec3953 Views
bearbeitet von unbekannt, Montag, 05.08.2019, 16:56

Hallo Taurec,

Vor allem kann seine Kritik in keiner Weise sachgemäß sein, wenn
folgendes gilt:

"Ich gebe zu, vor dem Untergang des Abendlandes habe ich kapituliert.
Das war eines der wenigen Bücher, die ich nicht runterbekommen habe, so
sehr war mir alles zuwider. Mein Urteil über Spengler hat also keine
andere Basis als die von BBouvier und Taurec eingestellten Zitate."

(Quelle)

Zugleich vermeint er aber, Feststellungen wie die folgende treffen zu
können:

"Den starken Verdacht auf Konstruktion eines Lügen- und Betrugssystems
habe ich auch bei Oswald Spengler, dessen Beschreibung der europäischen
Zustände teilweise glänzend ist, aber abgesehen von zwei, drei Absätzen
über Geldherrschaft und Parteien, schweigt er sich in seinem über 1.000
Seiten starken Werk über die wahren Anstifter der Katastrophe(n) aus."

(Quelle)

Wie kann man Urteile über einen Autoren und sein Werk fällen, den und
das man gar nicht gelesen (geschweige denn verstanden hat)?

Dein Einwand ist berechtigt, aber nur zum Teil. Ich kenne, was Du aus Spengler herausgezogen hast und das war größtenteils Phrasendampf, Opium für die gebildeten Stände.

Hinter welchen seiner über verschiedenste Autoren getätigten Aussagen
(bei denen es allzu auffällig häufig bei bloßer Namensnennung bleibt!)
steht ebenfalls eine Nichtlektüre der jeweiligen Werke?

Außer Spengler habe ich die genannten Autoren gelesen. Wenn Du meinst, bringe ich Dir seitenlange Auszüge, aber erwarte bitte nicht, daß ich auch noch übersetze.

Zu Spengler begegnen mir imme wieder "Kritiker", die meinen, über ihn
hinweggehen zu können, obwohl sie ihn nach eigener Aussage weder gelesen
haben noch lesen wollen. Damit geben sie leider
Adorno
recht:

"Der vergessene Spengler rächt sich, indem er droht, recht zu
behalten. Sein Vergessensein inmitten der Bestätigung leiht der Drohung
blinder Fatalität, die von seiner Konzeption ausgeht, ein objektives
Moment. Als einmal die sieben deutschen Fachgelehrten sich zusammentaten,
um in der Zeitschrift Logos den Outsider zu erledigen, hat ihr
philiströser Eifer Spott provoziert. Heute gewinnt er einen weniger
harmlosen Aspekt. Er zeugt von einer intellektuellen Ohnmacht, vergleichbar
der politischen der Weimarer Republik im Angesicht Hitlers. Spengler
hat kaum einen Gegner gefunden, der sich ihm gewachsen gezeigt hätte: das
Vergessen wirkt als Ausflucht.
"

Ich biete Dir ein Duell an, Taurec, in aller Freundschaft.

Du stellst bitte dar, welche Erkenntnisse Spengler vermittelt, wo er recht gehabt hat, vor allem, was er als kausale Ursche für den Untergang des Abendlandes darstellt.

Ich nehme dann dazu Stellung und versuche zu zeigen, daß Spengler nichts als inhaltsleeren Quark liefert, sich seine 850 Seiten auf 3 Absätze eindampfen lassen und alles, was Spengler vorgibt, zu behandeln, teilweise Jahrzehnte vorher weit besser und zielführender dargestellt wurde.

Falls Du die besseren Argumente hast, bin ich der erste, der Dir gratuliert.

Adorno schreibt, Spengler habe keinen Gegner gefunden. Das stimmt, aber nur in Europas Seicht- und Sumpfland, den teutschen Gauen.

Ich vermute, auch der sehr intelligente Adorno ist ein Opfer seiner Fremdspracheninkompetenz geworden. Englisch, Altgriechisch und Latein helfen bei diesem Thema leider nur bedingt weiter.

Die Einschätzung des Globalisten Adorno, Spengler betreffend, sollte bei Dir alle Alarmglocken angehen lassen. Sie paßt nämlich perfekt zu meiner Einschätzung.

Vor Wochen habe ich geschrieben, angenommen Spengler sei von Rothschild, Warburg, Oppenheim, Hugenberg, Thyssen und Krupp gekauft gewesen, wie wäre sein Opus Magnum ausgefallen? Exakt so, wie es ausgefallen ist!

Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).


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