Frühzeitökonomie mit @Meph - immer wieder ein Genuß. ;-)

nereus, Dienstag, 30.07.2019, 15:53 (vor 1704 Tagen) @ Mephistopheles1975 Views

Hallo Meph!

Du fragst: Wieso wurden die Händler nicht einfach erschlagen und ihrer Handelsware beraubt?

Was meinst Du denn, wie lange ein solcher Handel mit permanenten Raub aufrechtzuerhalten ist?
Die Forscher behaupten, daß es sich um viele Jahrhunderte gehandelt haben soll.
Wie viele Überfälle hätte Händler @Meph ertragen, um sich ggf. eine andere, sichere Handelsroute zu überlegen?

Das war nämlich damals bei den Menschen durchaus üblich, genau so wie bei den Wölfen, dass, wenn ein Fremder ins Revier eindrang, der dazu nicht legitimiert war, dass der erstmal erschlagen wurde und dann um seine Handelsware erleichtert wurde. Wobei die Handelsware absolut nebenrangig war, wichtiger war das Unbefugte Eindringen in das Territorium eines anderen Stammes.

Du hast offenbar zu viele Räuberromane gelesen und diese Erkenntnisse übersetzt Du nun in Geschichtsanalyse.

Also ging man über zu Verhandlungen. Als erstes musste natürlich die Friedenspfeife geraucht werden. In Europa, wo man sich auf einer höheren Kulturstufe befand, war das ein Gelage mit Met.
Wenn der Met die Zunge gelöst hatte, dann rückten die Gastgeber mit der Frage heraus, was die Gäste denn eigentlich wollten, aufgrund dessen sie die lange Reise unternommen hatten. Sie dachten sich natürlich schon ihr Teil und waren durchaus aufgeschlossen, nämlich die ultimative Handelsware in der damaligen Zeit wegen des Exogamiegebots, nämlich Frauen, oder besser gesagt: Habt ihr uns etwa 72 Jungfrauen anzubieten? Im Tausch gegen unsere Jungfrauen?

Gütiger Himmel!
Und Du bist also ein Vertreter des siegreichen Debitismus.
Vermutlich fliegt @Silke gerade horizontal durch ihre Küche oder ihr Wohnzimmer. [[freude]]

Das wird bei den Diskussionen über die Urschuld immer vergessen: Wo bekommt man denn die Frauen her? Rauben ist zu riskant, weil sie werden von ihren Brüdern und deren Kameraden beschützt. Folglich muss man sich was überlegen und eine weite Reise tun.

Ach so war das damals.
Man zog wegen der Weiber von England nach Denmark und die Böhmen waren auch ohne Frauen und zogen daher gen Ostseeküste.

Man muss sich die Gesichter vorstellen, wenn die Antwort lautete: Ne, hamwanich, dafür aber Metalle und dafür hätten wir gerne Bernstein für unsere Weiber. Die haben uns losgeschickt: Entweder Bernstein oder Sexstreik.

Es geht doch nichts über eine erstklassige historisch-ökonomische Analyse.
Ich danke Dir vielmals für Deine weisen Worte. [[lach]]

Eine Frage bleibt aber jetzt schon noch.
Womit hat man damals BEZAHLT?
Mit Bernstein oder mit Frauen und welche Staatsmacht sorgte für die Standardisierung des Zahlungsmittels?

mfG
nereus


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