Bitte die Behauptungen belegen. Danke

MausS, Dienstag, 30.07.2019, 15:18 (vor 1725 Tagen) @ Silke5276 Views

In Solidarischen Gemeinschaften bestehen die gleichen debitistischen
Zwänge wie in Gesellschaften.

Debitismus ohne soziale Obergewalt, Wirtschaft und Schuld ex nihilo?

Auch Gemeinschaften sind Systeme, die von ihren Elementen Potential und
Ressourcenverschaffung einfordern, damit sie selbst als abstrakte mentale
Konstrukte, wie Staaten auch, überleben können.

Eine pure, unbelegte / unbelegbare(?) Behauptung ex nihilo.

Es erfolgt nur alles mit etwas mehr Selbstverständnis, persönlicher
Verantwortungsübernahme und Freiwilligkeit und ohne grossartiges
Hinterfragen, ob ein Palaver oder eine gemeinschaftliche Aktion nun
sinnvoll ist oder nicht.

"Verantwortung" und "Freiwilligkeit" sind Folgen des Vorhandenseins sozialer Machtstruktur und Gewaltausübung,
mithin kausal zivilisationsbedingt.

Die Irokenen sind ganz ohne die weissen Männer hauptberuflich in den
Krieg gezogen obwohl Matriarchat bestand, bevor sich die Liga heraus
gebildet hat.

Weder hatten die Irokesen ein Matriarchat, noch waren sie unziviliert.

Auf Südseeinseln gehörte Kannibalismus zur Normalität.

ebenso

Urschulden müssen auch in Stämmen von jedem einzelnen Systemelement
bedienbar gehalten und die ständig steigenden Zinsen darauf getilgt
werden.

Grenzwertige, weder belegbare und erst recht nicht zutreffende Behauptung ex nihilo.

Wer keine Mathematik kennt, keine Vorstellungen von Zahlen und Ziffern hat, der soll einen Zins nutzen können?

Im Weiteren wirds nicht besser, was mir folgerichtig scheint, wenn man sich, wie Du, liebe Silke,
zunehmend über Dinge und Zusammenhänge auslässt, die nicht auf faktenbasiertem, überprüftem und
überprüfbarem Wissen beruhen, sondern rein glaubensbasiert - oder besser -getrieben - getrieben sind.

Den Debitismus als Welterklärungsglauben vor sich herzutragen macht ihn zum religiösen Popanz,
erschafft ein Pendant aktuell grassierenden Klimapanikreligion.

Wissenschaft war gestern, heute ist Glauben und Heilslehre angesagt.

So gehts denn, so zivilisatorisch folgerichtig wie debitistisch zwingend,
in den Untergang - weil die Denker sich statt an Wissenschaft abzuarbeiten

Du verschweigst, dass in einer Gemeinschaft noch viel mehr miteinander
gearbeitet werden muss, um die Gemeinschaft über die Generationen hinweg
zu erhalten, zu stärken und immer den sich verändernden neuen
Gegebenheiten anpassen zu können - da braucht es auch starke mentale
Konstrukte.

Wo hast Du das nur alles her?

Genau deshalb sind die Gemeinschaften historisch auch unter gegangen. Sie
sind nicht widerstandsfähig genug gegen gewaltige Umbrüche gewesen,
starben einfach aus oder mussten zu Gesellschaften in ZMS mutieren, die
dann ihre deutlich verschärften debitistischen Zwänge zu bewältigen
hatten (höhere Verschuldung, Komplexität und Kritikalität händeln).

Was eben so heraus kommt, wenn man einfach mal so drauflos überlegt.
So muss es wohl gewesen sein, weil man selbst genau da an die Grenzen seines Vorstellungsvermögen stößt -
diese jedoch für eine Art wissenschaftliche Erkenntnis hält und gleich mal unbelegt verkündet.

Die Kosten-Nutzen-Relation war in Gemeinschaften zu ungünstig um
dauerhaft überleben zu können (endlose Jahre der Dürre ohne Hoffnung auf
Besserung der klimatischen Verhältnisse oder eben grosse Flutereignisse
oder vulkanische Phänomene, die wir uns nicht wirklich vorstellen
können.

Genau deswegen sind ja weltweit auch alle Tiere (und Pflanzen) ausgestorben...

Gemeinschaften können nicht das Potential darstellen, das für die
Bewältigung richtig grösserer Projekte (angefangen mit z.B. Göbekli
Tepe) darstellbar gemacht werden muss.

Weder mussten sie das, noch entspräche es ihrem Wesen.

Ein Staat ist ein debitistisches System unter vielen anderen, die

unter

den gegebenen äusseren Bedingungen entstehen und um ihr Überleben
kämpfen.
Andere Lebewesen versuchen es mit der Bildung von Horden, Herden,
Schwärmen, Völkern, Kolonien, Schulen und zig anderen Strukturen

wie

gar

der Monarchfalter in Mehrgenerationensystemen, in denen sogar ganze
zwischendurch existierende Generationen unwichtig für das Überleben

der

Art sind und nur als Träger fungieren.


Die Schwarmbildung hat viele Gründe, nicht zuletzt die Gemeinschaft.


Tierische Schwärme sind Kinder der Machtlosigkeit.
Die systemisch machtlosen Agenten schliessen sich zu einer relativ
ohnmächtigen Masse zusammen, die wegen der zu einfachen und schematischen
Interaktionen (starres Einhalten von nur drei Regeln) keine Chance hat,
gegen überlegen agierende Predatoren (Haie, Robben, Wale, Delphine,
Seevögel und vor allem Menschen vernichten einen riesigen Sardinenschwarm,
ohne dass er die geringste Chance hat) oder gegen Naturgewalten.
Genau so stellen sich Menschen, die sich als Schwärme versuchen -
systemisch ohnmächtig wie nur irgendwas.

Ich aber behaupte: die von Dir als machtlos (Zivilisationsvokabular!) verkannten tierischen Schwärme
generieren gerade so viel Potentiial (Macht), um mit höchster Sicherheit für das Fortbestehen der Art zu sorgen.

Eine wahrhaft geniale Art von "Machtlosigkeit!.

Ich
weiß
nicht, weshalb aus diesem Verhalten ein debitistisches System

konstruiert

werden
muss. Der Mensch ist das einzige Wesen auf dem Planeren, das sich

selbst

dazu
zwingt, mehr zu erwirtschaften als er braucht.


Das stimmt ebenfalls nicht, nemo.
Die Menschen verbrauchen alles, was sie sich verschaffen und Tiere
verschaffen sich auch viel mehr, als sie verbrauchen wie z.B. die Lachse
fangenden Bären, die am Start der Jagdsaison erst megahungrig die ganzen
Fische mit Stumpf und Stiel verputzen und zunehmend mit ihrem Jagderfolg
nur noch die allerfeinsten Teile aus den Lachsen heraus reissen und den
riesengrossen Rest als Biodünger für den Wald liegen lassen - es ist ein
einziges riesiges Schlachtfeld ohne jede Rücksicht auf die Lachse.

... aber sehr zum Segen der Natur, welche die Lachse jedes Jahr wieder aufs neue deren beschwerliche Wanderung
da die Flüsse und Gebirgsbäche hoch unternehmen lässt.

Du deutest einen dieser großartigen Kreisläufe der Natur selbst an, und brichst mitten in deiner Betrachtung ab -
nur um deine Argumentation nicht ins Wanken zu ringen?

...

Das liegt aber immer bei mir, ob ich mein Leben sinnlos gestalte.
Die Welt besser zu machen ist nicht sinnlos.
Kindern und jungen Menschen eine gute Zukunft zu geben, ist nicht
sinnlos.
Verbohrte depressive Altersstarrigkeit und Mauerbauerei und unverschämter
unmenschlicher Luxus neben unmenschlicher Armut ist sinnlose Verschwendung.

Ja, ja, dieser unausrottbare, durch und durch zivilisationsgetriebene, selbstherrliche kommunistische Weltverbesserungsglaube!

Wenn man sich nicht in dem suhlen könnte, wie sollte man sich dann als menschliches Wesen selbst ertragen können?

...

Es gibt grosse weltweite Netze von Menschen, die sich nicht um solche
nihilistischen Ansichten scheren, sondern optimistisch um eine Verbesserung
der Welt kämpfen.
Andere ziehen sich leider vereinzelt und gebrochen in ihre Höhlen zurück
und klagen über den Verlust der "guten alten Zeit" in der angeblich alles
noch in Ordnung bzw "viel besser" war.
Sie können leider nicht mehr die Chancen sehen, die Veränderungen ihnen
ermöglichen könnten.
Das muss jeder für sich selbst entscheiden, zu welcher Gruppe er gehören
will und ob das Leben als Jammertal oder als eine Aneinanderreihung von
immer neuen Chancen erlebt werden soll und das heutiges Scheitern auch die
Vorstufe zum Erfolg von Morgen sein kann.
Lebendiges will Lebendiges mit Lebendigem machen.

Hallelujah!

Liebe Silke, so sehr ich Deine Gedankengänge nachvolliehen kann, so irritiert bin ich von deinen,
zivilisatorisch geradezu grotesk überhöhten, Schlussfolgerungen.

Aus meiner Sicht reicht es vollkommen aus, seine Nächsten liebevoll und nach besten Kräften in ihrem irdischen Dasein zu unterstützen
- wenn sie denn ihren Lebensinhalt genau so zu sehen bereit sind.

Die Welt verbessern?

Ein, wie ich ich es bereits ausdrückte, geradezu grotesk überhöhtes, durch und durch zivilisationsverseuchtes Hoffen und Bestreben,
andere Individuen zwangsweise zu deren Glück bekehren zu wollen oder gar zu bekehren.Demokratie.

Das lehne ich ab, da mach' ich nicht mit, "das ist nicht meins".

Beste Grüße

MausS

--
"Der Tod der Menschheit ist nicht nur ein denkbares Ereignis, wenn der Sozialismus triumphiert, sondern er stellt das Ziel des Sozialismus dar."
Igor Schafarewitsch, 1980


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