Das Ende der Simulation

nemo, Montag, 29.07.2019, 20:36 (vor 1704 Tagen) @ Silke5367 Views
bearbeitet von nemo, Montag, 29.07.2019, 21:00

Hallo Silke,

Nur wo isser denn, der Lügenbold.
Will ich ihn schnappen und zur Rede stellen, ob seiner Bösigkeit, bekomme
ich immer nur irgendein Menschlein zu fassen und keinen Staat.

Die Lüge wird durch die Staatsgläubigen am Leben erhalten und weiter gesponnen.
Der ursprüngliche Lügner ist längst unter der Erde und man hat ihn mit keinem
Wort in den Geschichtsbüchern erwähnt.

Debitismus startet erst einmal ohne Staaten.
Staaten (also eigentlich ja Zentralmachtsysteme) benutzen
Potentialstrukturen die sich erst evolutionär sehr spät als geeignete
Überlebensvehikel für zu langen Phasen des Ressourcenmangels heraus
bilden und dabei ihren hohen Preis von den Systemelementen fordern.

Dass Debitismus ohne Staat entsteht, musst Du mir mal erklären. Ohne Staat wäre
die Solidarität das vorherrschende Wirtschaftsmodell.

Ein Staat ist ein debitistisches System unter vielen anderen, die unter
den gegebenen äusseren Bedingungen entstehen und um ihr Überleben
kämpfen.
Andere Lebewesen versuchen es mit der Bildung von Horden, Herden,
Schwärmen, Völkern, Kolonien, Schulen und zig anderen Strukturen wie gar
der Monarchfalter in Mehrgenerationensystemen, in denen sogar ganze
zwischendurch existierende Generationen unwichtig für das Überleben der
Art sind und nur als Träger fungieren.

Die Schwarmbildung hat viele Gründe, nicht zuletzt die Gemeinschaft. Ich weiß
nicht, weshalb aus diesem Verhalten ein debitistisches System konstruiert werden
muss. Der Mensch ist das einzige Wesen auf dem Planeren, das sich selbst dazu
zwingt, mehr zu erwirtschaften als er braucht. Ja, sogar mehr als er jemals
brauchen wird. Er wirtschaftet, damit er nicht dem System zum Opfer fällt,
das er selber geschaffen hat, Deswegen mein Lachen.

Das ist doch bei Gemeinschaften, Horden und Stämmen genau so.
Das Individuum muss die eigenen Interessen unter die Interessen des
Gesamtsystemes stellen, da es sich zum Systemelement entwickelt hat und
damit sein, es schützendes, System verteidigen muss.

Das Individuum stellt sich freiwillig unter die Interessen des Stammes, weil
es versteht, worum es geht. Es geht immer um das Verständnis. Die
Haupteigenschaft der Simulation besteht darin, dass das Verständnis immer
mehr verloren geht, bis sich die Menschen am Schluss in einem vollkommen
sinnlosen Leben wieder finden. Deswegen hat die Simulation keine Zukunft.
Sie dauert vielleicht ein paar tausend Jahre, aber wenn das Verständnis
verloren geht, entsteht ein kollektives Irrenhaus, das jede Chance auf
Überleben verspielt. Der Mensch hat sein höchstes Gut geopfert:
Seine Wahrnehmung und Erkenntnisfähigkeit. Damit kann er noch ein
paar hundert Jahre in einem Ameisenstaat dahin vegetieren, aber
er wird dabei seinen Verstand verlieren und damit auch seine
Lebensgrundlage.


Gruß
nemo


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