Hmmm, Danke, na ja

Andudu, Montag, 29.07.2019, 15:57 (vor 1725 Tagen) @ Naclador2758 Views

Appetite. 2010 Aug; 55(1): 37–43. Effects of stevia, aspartame, and
sucrose on food intake, satiety, and postprandial glucose and insulin
levels.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2900484/

Der direkte Zusammenhang Süßstoff->Insulin wurde hier gar nicht gemessen, oder übersehe ich was?

Da wurde nur das Risiko für Typ2-Diabetis anhand Zucker- und süßstoffgesüsster Getränke (was die zusätzlich in sich reinstopften spielte keine Rolle?) ermittelt.

Ich habe das mal durch den google-Übersetzer gejagt, Zitat:

"Mechanismen, die den positiven Zusammenhang zwischen ASBs und T2D-Risiko erklären könnten, sind weniger gut bekannt. Zunehmende Präferenz für Süßigkeiten und Appetitsteigerung wurden bereits mit einem erhöhten ASB-Konsum in Verbindung gebracht ( 17 ). Eine andere wahrscheinliche Hypothese wurde von Anton et al. ( 18 ) im Jahr 2010 vorgeschlagen, wonach Aspartam, das bei ASBs am häufigsten verwendete Süßungsmittel, eine ähnliche Körperreaktion hinsichtlich postprandialer Glucose- und Insulinkonzentrationen wie die durch Saccharose induzierten hervorruft vorhanden in SSBs. In der Tat gab es in ihrer Studie, an der 31 Probanden teilnahmen, 30 Minuten nach der Einnahme einer Aspartamlast keinen signifikanten Unterschied in den Glucose- und Insulinkonzentrationen im Vergleich zu einer ähnlichen Einnahme von Saccharose. Teilnehmer, die vorab Stevia (Kräuter mit natürlichen Süßungsmitteln) eingenommen hatten, hatten 30 und 60 Minuten nach der Testmahlzeit signifikant niedrigere Insulinkonzentrationen als Teilnehmer, die vorab Aspartam eingenommen hatten. In Frankreich wurde nachgewiesen, dass andere Süßungsmittel als Zucker, wie z. B. ASB, eine höhere Glykämie aufwiesen als Nichtnutzer, und die Verwendung von zuckerarmen Produkten mit einer Zunahme der Nährstoffdichte bestimmter Mikronährstoffe, einschließlich Cholesterin, einherging ( 23 ). Die kürzlich durchgeführte bevölkerungsbezogene San Antonio Heart Study ergab, dass der Konsum von ASB möglicherweise die Adipositas-Epidemie anheizt, anstatt sie zu bekämpfen. Die Ergebnisse sollten jedoch mit Vorsicht interpretiert werden ( 17 )."

Erwartbar waren Unterschiede zwischen den Süßstoffen, was nahelegt, dass es eher nicht die Süße an sich ist, die insulinausschüttend wirkt. Aber wer weiß? Ich habe ohnehin nie verstanden, warum bei Cola und Co das umstrittene Aspartam eingesetzt wird, wo es so viele andere Mittel gibt.

Zweite Quelle:

The American Journal of Clinical Nutrition, Volume 97, Issue 3, March
2013, Pages 517–523, https://doi.org/10.3945/ajcn.112.050997

Scheint ähnliche Schwächen zu haben.

Das Problem bei den Studien: sie sind unglaublich aufwendig und sind dadurch leicht fehlerbehaftet, weil halt immer von den Angaben der Probanden abhängig und weil wichtige kausale Ursachen u.U. übersehen werden. Was wenn die Frauen mit Süßstoffgetränken den "Verzicht" mit Schokolade ausgeglichen haben?

Ich könnte sicher auch das Gegenteil belegen. Wichtiger ist mir aber,
dass mir der Zusammenhang logisch erscheint. Süßer Geschmack signalisiert
dem Hirn: Gleich kommt Zucker ins Blut. Also wird die Insulin-Maschine
hochgefahren.

Genauso scheint es aber nicht zu sein, die deutsche Gesellschaft für Ernährung schreibt:
"Süßstoffe lösen im Gegensatz zu Zucker keine glykämische Reaktion aus (13, 17, 21, 26). Sie wurden früher für die Diabetes-Kost empfohlen. Heute sind sie für diesen Bereich weniger relevant, da ihr Einsatz im Rahmen einer diabetesgerechten Ernährung und Insulintherapie ernährungsmedizinisch nicht für notwendig erachtet wird (24).
Im Gegensatz zu Saccharose und manchen nutritiven Zuckeraustauschstoffen wirken Süßstoffe nicht kariogen.
Süßstoffe können folglich die Blutglucosekontrolle, die Kariesprophylaxe und bei bewusstem Einsatz die Gewichtskontrolle unterstützen."

https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/fachinformationen/suessstoffe-in-...

Kann man sich jetzt aussuchen, was man nimmt. Genauso hatte ich es auch in Erinnerung.

Wenn dann doch nichts kommt, lernt der Körper: Süß hat mit
Zucker nichts zu tun. Also schüttet er auch kein Insulin mehr aus, wenn
Zucker verspeist wird.

Mir leuchtet so ein sensorischer Feedback-Mechanismus hingegen nicht ein, weil er eben gar nichts über die Menge aussagt und auch gar nicht nötig ist. Der Blutzuckerspiegel steigt auch bei Kartoffelkonsum an, nur halt langsamer, weil da erst die Stärke aufgespalten werden muss. Trotzdem kommt der Körper damit spielend klar.


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung