Weitere Argumentation zur Urschuld

Silke, Montag, 29.07.2019, 11:54 (vor 1732 Tagen) @ nemo5514 Views
bearbeitet von Silke, Montag, 29.07.2019, 12:39

Lieber nemo,

Nietzsche hat es auf den Punkt gebracht:

„Aber der Staat lügt in allen Zungen der Guten und Bösen; und was er
auch redet, er lügt – und was er auch hat, gestohlen hat er's.

Falsch ist alles an ihm; mit gestohlenen Zähnen beißt er, der Bissige.
Falsch sind selbst seine Eingeweide.
Sprachverwirrung des Guten und Bösen: dieses Zeichen gebe ich euch als
Zeichen des Staates. Wahrlich,
den Willen zum Tode deutet dieses Zeichen! Wahrlich, es winkt den
Predigern des Todes!“

Friedrich Nietzsche – Also sprach Zarathustra

Das stimmt schon irgendwie.
Nur wo isser denn, der Lügenbold.
Will ich ihn schnappen und zur Rede stellen, ob seiner Bösigkeit, bekomme ich immer nur irgendein Menschlein zu fassen und keinen Staat.

Staaten sind Systeme, die ihre Insassen verteidigen und, so gut sie eben können, in ausreichender Zahl am Leben erhalten, während sie das "Schutzgeld" von ihnen erpressen (müssen) das sie wiederum zur Besicherung ihrer Aufschuldung brauchen um nicht mit Mann und Maus unter zu gehen.
Wenn die "Autochthonen" in den Geburtenstreik und in Vermehrungsverweigerung treten, dann finden sich eben andere Staatsbürger.

Urschuld ist die naturgegebene Pflicht eines jedes Menschen, den Körper
zu erhalten, ein Dach über dem Kopf
zu haben, sich zu kleiden und zu ernähren.

Genau so ist es, lieber nemo (da bist du im Verständnis weiter als einige "Altgediente") bis auf einen von dir nicht genannten wichtigen Aspekt:
Menschen müssen, wie andere Lebewesen auch, nicht nur ihren "Körper" erhalten.
Ich muss, wenn ich nicht fallieren will, meinen Körper und meine geistigen und kulturellen Fähigkeiten samt sozialer Kompetenz erhalten.

Das nicht mehr so neue Konzept der "Neuroplastizität" beweist ja, dass die Menschen verblöden, die sich nicht täglich neu fordern, sich ihre Flexibilität erhalten, neues ausprobieren und sich neuen auch geistigen Herausforderungen öffnen - das Fehlen von solchem Trainig nennt man demenziellen Prozess wenn man geistig erstarrt - "use it or lose it".
Die dinglichen Veränderungen, die sogenannte Wissenschaftler dabei dann bestaunen und bar jedes Kausalitätsverständnisses beschreiben, sind oft genug Folge und nicht Ursache des Eintretens einer Demenz.
Das Gehirn kann unglaublich viel physische Schädigung verkraften, bevor das Wissen seine Wirksamkeit verliert, wenn es nicht rechtzeitig kopiert wurde.

Die Erfüllung der Urschuld
unterliegt der individuellen Freiheit

In einem Zentralmachtsystem gibt es keine "individuelle Freiheit" der Akteure sondern nur Aktivierungsmöglichkeiten, indem man Potentialverleihungen für sich nutzen kann (um eine Bemächtigung kämpft).
Auch in der Natur gilt dieser Zusammenhang.

und dem Geschick des Einzelnen oder der Familie oder in Gemeinschaften,
dem Geschick der Gruppe.

Nachrangig.
Erst einmal steht die Obermacht Natur da und bietet eine passende natürliche Umgebung samt einigermassen konstantem Energiedurchfluss und teilweise ausreichenden Ressourcen an, sonst läuft eben nicht wirklich viel in punkto Urschuldentstehung, -bedienbarhaltung und -tilgung, wie man ja auf Mond, Mars und Venus bestaunen kann.

Das Universum hat zuerst die Möglichkeit geschaffen, diese Urschuld zu
begleichen und erst danach
konnte sich Leben entwickeln.

Nein, nemo.
Entstehung von lebenden Systemen = Entstehung von deren Urschuldigkeit.

Nicht anders herum! Die Bedingungen sind
schon immer da gewesen.

Nein, nemo.
Wären die Bedingungen "schon immer da gewesen" hätten sich auch schon immer urschuldige Systeme entwickeln können - Akteure, die in entsprechenden passiven Potentialstrukturen eigene Potentialität entfalten können.

Debitismus ist die Verstaatlichung der Urschuld in Form einer Pflicht oder
besser des Zwanges,

Diese Betrachtung zielt leider daneben.
Debitismus ist im Forum's-Code richtig "die Beschreibung, was passiert, sobald Systeme anfangen zu existieren und damit schuldig zu werden, um ihre weitere Existenz kämpfen zu müssen".
Debitismus ist der treffende Begriff, wenn man das wirken solcher Systeme benennen will.
Debitismus startet erst einmal ohne Staaten.
Staaten (also eigentlich ja Zentralmachtsysteme) benutzen Potentialstrukturen die sich erst evolutionär sehr spät als geeignete Überlebensvehikel für zu langen Phasen des Ressourcenmangels heraus bilden und dabei ihren hohen Preis von den Systemelementen fordern.

den Staat durch Abgaben zu erhalten. Debitismus ist lediglich das Mittel
der Wahl, das Volk
unter Kontrolle zu halten, indem es bei Androhung von Sanktionen zum
Wirtschaften gezwungen wird.

Ein Staat ist ein debitistisches System unter vielen anderen, die unter den gegebenen äusseren Bedingungen entstehen und um ihr Überleben kämpfen.
Andere Lebewesen versuchen es mit der Bildung von Horden, Herden, Schwärmen, Völkern, Kolonien, Schulen und zig anderen Strukturen wie gar der Monarchfalter in Mehrgenerationensystemen, in denen sogar ganze zwischendurch existierende Generationen unwichtig für das Überleben der Art sind und nur als Träger fungieren.

Aus dem Staat heraus entstand die Politik. Die Politik hat den
ursprünglich freien Menschen

Der Mensch war zu keinem Zeitpunkt seiner Existenz frei.
Existieren schliesst Freiheit aus weil alle existierenden Phänomene sich mit Eintreten ihrer Existenz augenblicklich um ihre Weiterexistenz, ihren Erhalt bemühen müssen und dabei sofort das Vorfinanzierungsproblem an der Backe haben.

zu einem
politischen Menschen umerzogen, der die Lügen des Staates mit der
Muttermilch eingesogen hat.

Das ist doch bei Gemeinschaften, Horden und Stämmen genau so.
Das Individuum muss die eigenen Interessen unter die Interessen des Gesamtsystemes stellen, da es sich zum Systemelement entwickelt hat und damit sein, es schützendes, System verteidigen muss.
Diese Systemelemente erleben die Gemeinschaft als Vorteil, viele Mitglieder von Gesellschaften ihre Existenz eher als Nachteil.
Wer den Weg der Isolation wählt stirbt schneller als die sich einbindend lassenden Systemelemente.

Nietzsche spricht von den Predigern des Todes.

Nietzsche war ein Pessimist vor dem Herrn.
Jede negativ erscheinende Struktur beinhaltet auch positive Aspekte.
Ohne die Entstehung von Zentralmachtsysteme wäre eine so gewaltige Bündelung von Potential, von Macht überhaupt nicht darstellbar, wie jeder Stamm von Indigenen nachdrücklich zeigt - 0-Überlebenschance auf lange Sicht.
Wir reden hier von sehr langen Zeiträumen von Mio Jahren, die mit all ihren enormen Veränderungen gehändelt werden müssen, was Stämme überhaupt nicht leisten können wie der Chicxulub-Krater mit allem drumherum uns gezeigt hat.
Dieses Ereignis hätte kein uns bekannter Stamm überlebt, wenn es denn geschehen ist.

Das ist das Resultat jeder
Politik: Die Andersdenkenden,
die Kritiker, die Freien und die Gegner werden aus dem Weg geräumt bzw.
müssen aus dem Weg geräumt
werden, damit sich eine einheitliche Staatsideologie erhalten kann.

Zentralmachtsysteme richten alle Systemelemente streng und zentristisch aus um die resultierende Potentialentfaltung (Zufluss von zusätzlichem Potential und Ressourcen)zu bündeln.
Jeder Andersdenkende stört bedingt in einer Diktatur und wird in Bezug auf die Gefährdung der Monopole Waffen,Abgaben,Geld,Informationsdeutung)bekämpft (selbst wenn diese Diktatur als Demokratie bezeichnet wird wie in der EU).
Jeder Versuch des Andersdenkens (Mem-Mutationen, die ständig passieren) wird aber auch augenblicklich eingefangen und im Systeminteresse verwertet, ohne dass er das System gefährden kann.
Das kann man links und rechts der Mitte und im gesamten Blätterwald und in den sozialen Medien bestaunen.

Aber
Viele wollen das nicht glauben.
Sie denken: In Demokratien werden keine Menschen aus dem Weg geräumt.

Wer so etwas glaubt hat noch sehr viel vor sich...

Wer
sehen will, der wird
erkennen: Jedes politische System, egal wie es sich nennt, kann nur dann
seine Macht erhalten, wenn
es seine Gegner denunziert, einschüchtert und schließlich aus dem Weg
räumt.

Das stimmt nur teilweise.
Richtig potente Systeme verwerten ihre Gegner und beuten sie im eigenen Interesse aus.

Weiterhin kann das
System nicht ohne Simulation überleben und genau diese Simulation,
bedeutet seinen Untergang.

Das System geht durch die Simulation nicht unter, sondern in den Status der Unangreifbarkeit durch seine bisherigen Systemelemente über.
Jeder Widerständler bekommt seine ganz persönliche eigene Simulation angeboten, an der er sich abarbeiten kann, ohne auch nur ein Fitzelchen das System zu beschädigen, sondern es im Gegenteil auch noch durch sein engagiertes Agieren zu stärken, wie Kollege @Zarathustra bewiesen hat und immer weiter beweist, der sich fälschlicherweise als Staatsbekämpfer erlebt.

Ein Staatsfeind wird einfach in ein Projekt, ein Auffangbecken geleitet, in dem er sich abarbeiten kann, ohne das System weiter zu gefährden (nur die Aufklärung über das Wesen des ZMS ist für seine Existenz gefährdend, weil sie das Vertrauen zerstört auf dem es fusst).
Das gilt für Cryptogys, Goldbugs, Prepper und alle Anhänger anderer Religionen immer gleich.
Jeder Versuch, das ZMS zu bekämpfen wird schnell und elastisch in eine Systemunterstützung umgewandelt.
Die im EWF/DGF erarbeiteten systemgefährdenden Elemente der Aufklärung (Debitismus mit Machttheorie) werden immer mehr und zuverlässiger durch VT's aller Art ihres Potentials beraubt, der Lächerlichkeit und Dumpfheit von Selbstdarstellern und Trollen ausgeliefert und damit auf weitere Sicht unwirksam gemacht, während systemkonformer Unfug wie die MMT und alle, alle anderen Strömungen unter dem tosenden Applaus der Masse gepusht werden.

Es ist schon unerträglich, mit ansehen zu müssen, wie Leute hier mutwillig die weltweit einmalige Plattform der Aufklärung aus Eigennutz, Dumpfheit und schwerer krankhafter Störung zu beschädigen versuchen.

Es wird aber immer Leute wie z.B. @trosinette geben, die immer wieder die mutwillig zerrissenen Fadenenden aufnehmen und das Netz der Debitisten weiter knüpfen werden.
Das debitistische Denken und Wissen ist in der Welt und damit auch nicht mehr zu beseitigen.
Es hat sich auch schon in einem Alternativforum etabliert, ohne, entgegen von Unkenrufen, unter zu gehen (Dank z.B. @Siggi) und damit ein weiteres mehr oder weniger solides Standbein (so lange das EWF/DGF mit seiner Materialfülle gespiegelt werden kann und damit die Links aufrecht erhalten werden).

Inzwischen sind die Menschen so durcheinander, dass sich verschiedene
politische Ideologien
und Systeme gegenseitig bekämpfen.

Das war aber auch schon immer in Zivilisationen so.

Erinnern wir uns der Urschuld, wird
vieles klarer. Es ist
die einzige Pflicht, die ein Mensch in der realen Welt, jenseits der
Simulation hat.

Nicht nur ein Mensch.
Jedes existierende System, muss sich um seine Weiterexistenz bemühen und nach Bemächtigungen und Potentialverleihungen streben.

Das ändert jedoch
nichts daran, dass wir in der Simulation mitspielen.

Das müssen alle Insassen eines Zentralmachtsystems, wenn sie nicht den Kinderlosen Aussteiger mimen wollen.
Sobald du Kinder hast, hat dich das System am Schlawittchen.

Nur hat ein Mensch,
der weiß, dass er in
einer Simulation mitspielt, mehr Möglichkeiten zum Handeln, als jemand
der es nicht weiß.

Genau so ist es, lieber nemo.
Das ist eine der wichtigsten Aussagen, die hier seit langem mal wieder getroffen wurde - die Story von den glücklichen Sklaven.

Das System ist nicht kompliziert.

Ein Mindfuck ist nie kompliziert aber nicht auflösbar, wenn man die Lösung nicht selbst erarbeiten kann.

Sein Antrieb ist Korruption, seine
Währung das Geld und
seine Methode die Macht. Unglücklicher Weise führt der Kampf gegen
Korruption, Verschuldung
und Machtmissbrauch zu einer neuen Ebene von Korruption, Ausbeutung und
Machtmissbrauch. [[zwinker]]

Nun, wie kann man das Problem lösen? Nur durch Verzicht auf Macht,
Schuldgeld und Zwang.

Das dachte ich früher auch.
Nein.
Man muss lernen, das System mit all seinen Facetten zu begreifen.
Dann kann man es nach eigenem Bedarf nutzen.

Hier ein herzhaftes, lautes Lachen. So einfach wäre alles. [[zwinker]]

Befreiendes Lachen ist eine der gefährlichsten Waffen, die man einsetzen kann, um das System anzugreifen.
Hat @Zarathustra nicht früher vorgeschlagen, die Mächtigen zu verlachen?

Liebe Grüße
Silke


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