Das ist nicht der Punkt.

Naclador, Göttingen, Freitag, 26.07.2019, 09:25 (vor 1735 Tagen) @ Julius Corrino1309 Views

Moin Julius,

...sie angesichts einer Liberalistenmarionette wie Macron im Elysée, der
ganz versessen darauf ist, das Antlitz von Notre-Dame im Zuge des
Wiederaufbaus so weit wie möglich zu verunstalten, einfach bedingungslos
und ohne den Finger am Abzug dem französischen Staat Beträge in
dreistelliger Millionenhöhe schenkten.

Ja, auf dem Standpunkt kann man gern stehen. Aber das sollte man sich dann überlegen, BEVOR man vollmundige Versprechungen über Großspenden in der Presse verbreitet. Spende bedeutet, dass man Geld abgibt, ohne Bedingungen daran zu knüpfen. Sonst ist es ein Geschäft, ein Investment, oder etwas ähnliches.

Die Einlassungen des Autors im verlinkten Artikel, es handele sich hier um
einen "empörenden Vorgang", zeigen vor allem eins: Er hat vermutlich
selber noch nie bedeutende Summen im Feuer stehen gehabt und argumentiert
daher gezwungenermaßen aus der Perspektive des einflußlosen Habenichts.

Geschenkt. Das ist auch meine Perspektive. Offenbar gehörst Du dann wohl zu den einflussreichen Habewassen?

"Steuern hinterziehen" ist das, was der Staat sich bei Personen mit diesen
spezifischen Einkommensarten übrigens wünscht, weil deren Aktivitäten
Massen an melkbarem Lohnarbeitervieh produzieren. Könnten Hinz und Kunz
prinzipiell auch so machen, wenn sie sich dahinterklemmten.

Na, das widerlegt sich ja wohl von selbst, denn wenn der in Frage stehende Personenkreis sein Vermögen in großem Umfang für Investitionstätigkeiten einsetzen würde, dann hätten sie ja wohl kaum so schnell 800 Mios flüssig. Das ist ja gerade das Problem am Superreichtum: Egal, wie viel neues Geld die EZB gegen Schrottpapiere auf den Markt wirft, es landet alles auf irgendwelchen Offshore-Konten der Rentiersklasse. Fast nichts davon wird nachfragewirksam, außer vielleicht auf dem Immo-Markt und bei Nischenbranchen wie Luxusyachten. Deswegen bekommt die EZB auf Teufel komm raus keine Inflation zustande.

Ich gönne jedem sein Vermögen, der es mit Geschäftssinn und harter Arbeit zu etwas gebracht hat. Da neide ich niemandem irgend etwas. Sollen diese Leute meinetwegen auch noch einen gewissen politischen Einfluss ausüben, solange das die demokratische Willensbildung nicht vollends aushebelt (Ja, da sind wir längst.).

Aber niemand auf dieser Welt kann so viel leisten in seinem Erdenleben, dass ich es als gerecht empfinde, wenn er über mehr als eine Milliarde Euronen gebietet. Das ist einfach nur obszön.

Gruß,
Naclador

--
"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson


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