Eine Staatsanleihe die "nur" Minus 1 % bringt ist immer noch besser, als
eine Bargeldsumme im Tresor, die um 2 % verwässert wird.

Wenn beides auf die gleiche Währung lautet, dann müssen schon
irgendwelche Freigeld-Freaks ans Ruder kommen, damit das Szenario Realität
wird.

Jede Geldschaffung, der keine neue private Verschuldung zu Grunde liegt, verwässert die Werthaltigkeit der bereits bestehenden Geldsummen.
Das betrifft z.B. alle Refinanzierungsrunden, bei denen als Grundlage für geldpolitische Operationen Staatspapiere akzeptiert werden.

Jede Ausweitung der Notenbankfähigkeit auf unsicherere Papiere im QE (es wird nun mal immer mehr davon ausfallen wenn man die Sicherheitsstandards immer mehr absenkt, wie z.B auf BBB-) und andere Massnahmen wie steigende Laufzeiten der geldpolitischen Geschäfte bei Reinflationsbemühungen um jährlich 2% aber Zinsen unter 2 % "verwässern" den Wert der bereits bestehenden Geldsummen.

Dazu kommen die zusätzlichen Gebühren, die bald auf das Abheben und Einzahlen von Bargeld erhoben werden, wie es im Ausland schon praktiziert wird, oder eben die Anhebung der Grundgebühren, in denen diese Positionen versteckt werden.

Um nicht eine Geldwäscheprüfung angehängt zu bekommen, die dich wegen deiner Nachweispflicht für jeden Mist richtig teuer kommen würde, musst du halt umständlich, kostenintensiv und zeitraubend mit deinen Bargeldaktionen umgehen.
Der Umgang mit Bargeld wird in absehbarer Zeit problematischer und teurer als der mit Staatsanleihen.

Dein Einwand ist aber richtig, weil ich meine Gedanken zu ungenau beschrieben habe, da ja die Ausgangsfrage zu Werten gestellt wurde.
Die Minuszins/Minussteuer-Geschichte muss hier im Forum noch einmal genauer und gesondert betrachtet werden, weil @pigbonds damals zu diesem Thema zwar richtig geschrieben hatte, aber nun leider nicht mehr schreibt, obwohl das flächendeckende Eintreten dieser Szenarien immer offensichtlicher wird.

Liebe Grüße
Silke