Werte sind Ausdruck von (Macht)verhältnissen

Silke, Donnerstag, 25.07.2019, 13:23 (vor 1709 Tagen) @ FOX-NEWS2747 Views

Lieber FOX-NEWS,

Im Debitismus gibt es nur einen Wert für eine Ware/Leistung und keine .zig verschiedenen, so wie es auch nur ein Geld gibt und kein:
Money proper (ZB-Guthaben und Beurkundungen auf Geld) und
Money of account (Guthaben auf Geld bei den GB's).
Oder gar:
(a) metallic money (z.B. Beurkundungen von Geld in Form von Münzen)
(b) paper money (Beurkundungen von Geld in Papierform)
(c) credit money (Kredit ist keine Geld)

Dieser EINE Wert bildet ein Schuldverhältnis ab zu einem Termin mit Strafe und Sanktion.
Wo nichts geschuldet wird und keine Strafe/ Sanktion zum Termin zu erwarten ist kannst du keinen Wert darstellen.
Es gibt keinen inneren Wert, Gebrauchswert und keinen Realwert weil alles existierende verschuldet ist (urschuldig und/oder abgabeschuldig).
Im Paradies hat nichts einen Wert.

Meinst du, ein Ding hat einen inneren Wert, dann vergisst du das notwendige Bezugssystem und die sich aufeinander und auf das zu bewertende Ding Beziehenden.
Endet ein ZMS, dann ändern sich die Wertvorstellungen, die bisher in Parität zu Geld/Macht dieses Systems standen.

Meinst du, einen Gebrauchstwert in einer Ware/Leistung zu erkennen, hast du den Bezug zur Urschuldigkeit des bewertenden Systems verträumt (Braucht es das zu Bewertende oder nicht?).
(@amos seine Axt nutzt nichts, wenn damit kein Holz gehackt oder Feind erschlagen werden kann. Ein Wohnsilo-Bewohner hat damit nur Lagerkosten, weil er gesetzlich weder das eine noch das andere darf, bzw. weil es für ihn keinen Sinn macht).

Meinst du einen Realwert einer Realie erkannt zu haben, fehlt dir der Kontext, in dem sich diese zu Gläubiger, Schuldner, Schuld, Termin, Strafe und Sanktion befindet.
Der Liter Wasser ist für einen Ertrinkenden der Sargnargel, während er für einen Verdurstenden die weitere Finanzierung seiner Handlungsfähigkeit und Existenz ist.

Er gibt also keinen intrinsischen, realen und Gebrauchswert ohne debitistischen Kontext.
Das gleiche gilt für die Oz Gold.
Kann der @Hasso die problemlos bei seiner Sparkasse verkaufen gegen eine Gutschrift eines Guthabens auf Geld oder gar gegen Beurkundungen von Geld (was ich mal stark bezweifle - er muss fein säuberlich seine persönlichen Daten in das System einpflegen lassen: dannunddann dasunddas getan, das System wird prüfen, ob er dazu auch ermächtigt war) ist Entspannung angesagt, das Zentralmachtsystem summt wie ein Bienchen.
Kann er ihn nicht mehr dann und dort veräussern, wo er möchte und für den Preis, den er sich erhofft hatte (@Hasso ist ein Praktiker und kein Träumer), sind wir kurz vor dem Ende des debitistischen Zyklus in dieser Region und Zeit - das Machtsystem verändert sich, die Eigentumsökonomie friert ein und die bürgerlichen Freiheiten werden kassiert beim Umschlagen von Demokratie in Kommandowirtschaft (@Meph hält das für Sozialismus, es ist aber wohl eher Faschismus).

Kann man den auch als Preisrelation beziffern? Es ist so, daß der Wert
einer Sache von dir oder mir völlig unterschiedlich beurteilt werden kann.
[[zwinker]]

Preise und Werte sind verschiedene Paar Schuhe und ja, Werte werden von verschiedenen Systemteilnehmern verschieden betrachtet, wie oben beschrieben.
1x1 des Debitismus.

Die Aktiva werden von Fantasilliarden auf Realwerte zurückgestutzt
werden. Damit sind sämtliche Unternehmen pleite.


Fantastillarden? Zahlen sind Schall und Rauch. Tausche in Laos 200 Dollar
um, und du bist Millionär. [[top]]

Währungen sind etwas ganz anderes als Geldeinheiten.
Das hatte @Ashitaka ausführlich beschrieben.

... allerdings in LAK (Laotische Kip). [[euklid]]

Spass beiseite, die ganze Aufschulderei geht in Bälde zu Ende.

Im Gegenteil.
Sie muss exponentiell steigen, sonst darben die Zentralmachtsysteme in ihrem notwendigen Entfaltungsprozess und ihre Systemelemente - die Bürger - müssen noch eine Schippe drauf packen bei ihrer Rödelei bzw bei ihrer Ausbeuterei von sich selbst oder noch Wehrloseren.
Auch werden alle mehr geschunden, die davon global irgendwie (und wenn auch nur noch so wenig) profitieren, wie letztlich auch der asiatische Wanderarbeiter, der ohne die Ausbeutungsmaschinerie nicht einmal seinen schlechten Job hätte, bei dem er Plastikmüll produziert, sondern eben einfach keinen Job.

Vorher
wird es noch viel Irrsinn und Unsinn geben. So wurden z.B. Negativzinsen
von -10% vorgeschlagen (waren irgendwelche IMF Fritzen?).

Das ist kein Unsinn sondern debitistische Notwendigkeit im modernen Hoch"kapital"ismus mit seiner kompletten Kontrollierbarkeit der Geld- und Waren/Leistungsströme(@pigbonds dazu lesen).
Da die Staatsverschuldung immer höher muss, die Masse der Unternehmen und GB's immer zombifizierter und gleichzeitig die Kontrollen der Bürger immer lückenloser und rigider werden, sind Negativzinsen und Negativsteuern neben dem immer flächendeckenderen QE die einzigen Instrumente, mit denen noch richtig was gerissen werden kann.
Unternehmer, die einen (wie auch immer) ordentlichen Businessplan und (noch irgendwie) brauchbare Sicherheiten anbieten können (oder halt akzeptable Bürgschaften), bekommen Kredite mit fetten Negativzinsen.
Die ZB-Steuer wird negativ für Beurkundungen von Guthaben auf Geld aus geldpolitischen Operationen, denen Kreditverträge zugrunde liegen mit zwar Minuszinsen aber dafür ganz brauchbaren Sicherheiten und wahrscheinlichen Rückzahlungsversprechen.
Die ZB kehrt dann am Jahresende eben einen Verlust an das Finanzministerium aus, was aber systemisch wurscht ist, weil ja in diesem Umfeld die Staatsverschuldung auch immer weiter voran getrieben werden kann, wie vom @dottore vorher gesagt (CpD wächst exponentiell, wenn der Kapitalismus mal richtig los legt).
Eine Staatsanleihe die "nur" Minus 1 % bringt ist immer noch besser, als eine Bargeldsumme im Tresor, die um 2 % verwässert wird.
Die Abgaben auf Einkommen können negativ gefahren werden wie bei Sozialstaat und bald BGE zu bestaunen wenn die Verkehrs-, "Besitz"- und Kopfsteuern erhöht werden.
Wenn die EU dann noch nach transatlantischem Vorbild aufrüstet und ein paar Kriege vom Zaun bricht, wie unsere Waffenbrüder in der Vergangenheit (das sind dann natürlich Friedensmissionen wie gegen Jugoslavien), können wir unsere Staatsschulden auch locker verzehnfachen.

IMHO wird Gold
als letztes in die Grütze gehen, weil es in fast allen Kulturen der Erde
als wertvoll im kollektiven Gedächtnis verankert ist (Warum nennt sich
eine Biermarke "Goldperle" und nicht "Kupferperle", wo doch Kupfer im
Alltagsleben viel wichtiger ist?).

Jeder hofft so gut er kann.
Dagobert Duck bewacht ja auch immer noch seinen Speicher, während andere sich nach anderen Werten umsehen, bzw. nach Wertsteigerungen in höheren Grössenordnungen als die Gold-Hodler.
Ich mag Gold...
...aber nicht mehr als Anlageobjekt.

Liebe Grüße
Silke


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