Ich bin in dieser Beziehung auch sehr egoistisch unterwegs und freue mich über jedes neu angekündigte Enkel.

Das ist imho purer Egoismus,

So ist es, lieber uluwatu,

so, wie die Entscheidung gegen Kinder (egal, an welchem Anlass jetzt aufgehängt) eine egoistische ist, ist es die für Kinder auch.
Kinder können Profit geben, den ich nirgendwo sonst in diesem Masse bekommen kann - wahrhaftige Lebendigkeit und unglaubliches Vertrauen.

Die Eltern sind für Kinder grundsätzlich immer die ersten und wichtigsten Bezugspersonen (danach streben Kinder bis zur Selbstaufgabe).

Eltern kann es krankheitsbedingt (das ist nicht abwertend gemeint, sondern Beschreibung für systembedingt erlittene Schädigungen in der jeweiligen Elterngeneration) nicht gut gelingen, dieser Rolle gerecht zu werden.

Trotzdem werden Kinder immer eher zu ihren Eltern stehen wollen, als zu den anderen Menschen, bis sie dann in eine eigene Liebesbeziehung gehen wollen, um eigene Kinder zu erschaffen und zu begleiten.

Das gute daran ist, dass man als weiser und souveräner Alter immer wieder auf die Jungen zu gehen kann, selbst wenn inzwischen auch viel schief gelaufen sein mag.
Das klingt bei Einigen hier immer mal wieder an, ist aber noch kein Beinbruch weil man sich meistens bei den Jungen entschuldigen (sie sind immer die Unerfahreneren in Beziehungsdramen ohne ausreichendes Potential zu Mediation und erfahrenem "Umarmen eines Kaktus") und gemeinsam neu anfangen kann, auch wenn das im Einzelfall ziemlich holprig starten und ein weiter Weg sein mag.

jeder will nur noch konsumieren, Urlaub und
Freizeit haben und bloß keine Verantwortung tragen. Kinder passen da
einfach nicht mehr ins Konzept.

Es ist gesellschaftlich gepflegte Angst und emotionale Pest gegen die noch natürliche Lebendigkeit der Kinder (bezeichnend sind typische Fehlbegriffe wie "Respektlosigkeit", "Trotzphase" und abwertend verwendete "Pubertät").
Das kann man sich aber in jedem beliebigen Alter immer noch abgewöhnen, auch wenn es für den Einzelnen wirklich nicht so leicht sein mag.

Scheisse nochmal was ist ein Leben ohne Kinder ?

Sinn- und freudlos und angefüllt mit Ersatzhandlungen, Ersatzgefühlen und Ersatzbefriedigung.
Evolutionär sind wir auf der Welt um zu lernen und zu erfahren und uns fortzupflanzen, damit wir das gelernte und erfahrene weiter geben können.
Kinderlosigkeit wird von der Natur knallhart sanktioniert.

Es müssen ja nicht einmal die eigenen Kinder und Jugendlichen sein.
Es bedarf nur einer nicht zu unterschätzenden Selbstüberwindung, um wieder oder erstmalig in die Natürlichkeit zu finden, von Kindern und ihren unglaublichen Fähigkeiten zu profitieren.

Dann gibts noch Menschen die sich über Kinderlärm beschweren und mit
ihrem Hund ins Bett gehen.

Ich spreche inzwischen in meiner Zeit mit den Enkeln auf den Strassen jeden Menschen an, dessen wir habhaft werden und jeder bringt irgendeinen Profit für uns und jeder hat eine gewisse Zeit den Ausdruck von Glück im Gesicht, bevor er wieder zurück fällt.

Kinder und Hunde haben viel gemeinsam, wie z.B. anfänglich hohe Lebendigkeit, Selbstbewusstheit ein unglaubliches interaktives Gespür und die Befähigung zu nonverbaler Kommunikation sowie den meisterhaften Einsatz von Spiegelneuronen, Gestik, Psychomotorik und wahrscheinlich auch noch viel mehr bevor sie sich mit ihrer Sozialisation immer mehr in unserer Welt der Sprache, kulturellen Phänomenen, Zwänge und der gesellschaftlich gepflegten Abwehrmechanismen wie Rationalisierung, Verdrängung, Verleugnung usw. verheddern.

Ich persönlich erfreue mich an meinen Kindern täglich mehr, es gibt
nicht besseres

Das sehe ich auch so.
Ich möchte aber niemandem einen Vorwurf machen, der das nicht mehr oder noch nicht so sehen kann, wenn es dafür wirklich richtig triftige Gründe gibt (z.B. Selbstschutz in unserer insgesamt kinder- und lebensfeindlichen Gesellschaft).
Es ist nur einfach schade, weil die heutigen Kinder auch wirklich jeden von uns brauchen und jeder Einzelne hier von Kindern profitieren kann.

Liebe Grüße
Silke