Geld=Machtverleihung, Währungen=Systeme zur Be- und Entmächtigung (Wahrung von Macht)

Silke, Mittwoch, 17.07.2019, 17:01 (vor 1738 Tagen) @ Andudu2538 Views
bearbeitet von Silke, Mittwoch, 17.07.2019, 17:12

Lieber Adudu,

...ist eigentlich eine verklausulierte nach "Parallelwährungen".

Das sind stets Versuche, parallele Be- und Entmächtigungsstrukturen aufzubauen, von denen ihre Betreiber profitieren wollen, deren Macht sich aber aus den zu Grunde liegenden Zentralmachtsystemen ableiten muss.

Du kannst z.B. ein religiöses, mafiöses oder karitatives lokales oder internationales Währungs- und Machtsystem aufsetzten, in dem du die Involvierten zusätzlich zum bestehenden übergeordneten Zentralmachtsystem zu extra Abgaben zwingst (Opfergaben, Schutzgelder, Spenden).
Der entscheidende Punkt ist die Notwendigkeit einer Anbindung an die Vierfachmonopolisten (Waffen, Abgaben, Geld, Informationen), also die Staaten (genauer die Zentralmachtsysteme) mit Konvertibilität und Legalität.
Das wirst du bei jeder funktionierenden Parallelwährung finden und bei nicht funktionierenden nicht.

Wann gibt es Parallelwährungen? Die Antwort ist relativ einfach: immer
(mind. für kriminelle Kreise, derzeit u.a. Bitcoin).

Genau.

Ihre
Breiten-Akzeptanz, also ob ich einen Handwerker damit bezahlen kann, hängt
aber von anderen Faktoren ab:

1) Konvertierbarkeit (tauscht mir das Zeug irgendjemand ein, sei es
in andere Währung oder Ware)

2) ist der Besitz illegal?

3) hat die Währung einen Gebrauchswert (etwa Zigaretten)

4) wie handlich ist die Sache (niemand wird Ziegelsteine oder
Grundstücke als PW nehmen, außer vielleicht bei großen Deals)

Konvertibilität und Legalität sind die Kernpunkte.
Praktikabilität ist nachrangig, wie die Krypto-Szene beweist.
Es finden sich Wege und mutige Unternehmer die Systeme so vereinfachen, dass du auch so im Detail komplex wirkende Systeme wie BTC mit einem Smartphone händeln kannst, wie echte Währungen (mit Minimalwissen mit deinem Smartphone und einer entsprechenden App Waren und Dienste bezahlen, und sich bezahlen lassen).

Ob die PW aus Schnaps und Zigaretten, Edelmetallen oder Bitcoin etc.
besteht, hängt also vom konkreten Setting ab.

Nein.
Alles hängt von Konvertibilität und Legalität ab.

Bei einem kulturellen
Zusammenbruch, wenn Computer unbezahlbar sind und Strom nur stundenweise
verfügbar ist, machen Bitcoin z.B. keinen Sinn.

Richtig.
Wenn du da unbedingt tauschen willst brauchst du Dinge und kein cold wallet, obwohl das auch fast gehen würde, da es im Prinzip Schuldscheine sind (das verstehen die Krypto-Verfechter nur nicht, die ein "Counterpart"-Risiko verleugnen, das aber längst integriert wurde, weil du die Dinger ja mit irgendetwas gekauft oder erwirtschaftet haben must und dafür den Gegenwert beanspruchst, wenn du dich Annahmewilligen gegenüber entschulden kannst).

Wenn du aber mit einem echten Geld arbeiten willst, brauchst du Zwang und Versprechen, also genau das, womit Schuldgeldsysteme arbeiten.

Gibt es ein hartes
Goldverbot, wird man für Gold zwar trotzdem noch Käufer finden, aber der
Preis wird eher ein schlechter sein.

Genau.
Wie bei der Geldwäsche, die auch aktuell wie eh und je, in grossem Umfang statt findet. Es fügt dem System keinen wirklichen Schaden zu und ist damit systemisch irrelevant, auch wenn es für den Einzelnen viel bedeuten mag.

In einer Nichtrauchergesellschaft
kommt man mit Zigaretten vermutlich nicht sehr weit, in einer muslimischen
nicht unbedingt mit Schnaps.

Genau.

Will man nur ein Wertaufbewahrungsmittel, für irgendwann... dann mag Gold
durchaus die beste Wahl sein.

Nein.
Die bessere Wahl ist prinzipiell eine Waffe, weil dir auf eine 9 mm jeder herausgeben wird, wenn er nicht eine grössere hat.
Das ist dann aber genau so illegal wie es grössere Mengen von irgendetwas (nicht nur Gold) sein werden, da es bei allen Interaktionen dem System immer nur um die Besteuerungsfähigkeit geht, damit es per Steuererhebung seine Be- und Entmächtigungen vornehmen und seine Besicherung seiner Aufschuldung garantieren kann.
Die beste Wahl ist eine stabile Position der Systembeteiligung wie z.B. ein deutscher Rentner, Pensionär oder ein zu Entschädigender (unbefristet), dessen Ansprüche international, global und auch in der Zeit (Besitzstandswahrung) mit der ganzen Macht und Härte des EU-Zentralmachtsystems gegen alle Leute in "weit weit weg" und gegen alle zukünftigen Generationen verteidigt wird.
Andere Sozialleistungen wie Sozialhilfe und die Versorgung von Migranten müssen von den Betroffenen immer wieder nach bestimmten Zeiten neu verteidigt und durchgesetzt werden (befristet), wie Löhne und Gehälter auch.

Denn im Ggs. zu Grundstücken, Kunst etc.
kann man gut größere Werte damit verstecken und kann nicht einfach mit
einer Zwangshypothek abgemolken werden.

Nein.
Du kannst keine Dinge vor dem System verstecken, weil sie verfolgbare Spuren beim Herausnehmen und Hineingeben in die Wertekette des Systems hinterlassen.
Dafür muss dann eine zuzuordnende Personenidentifikation für alles ausser Kleinkram nachweisbar sein.
Du kannst nicht einfach an der Grenze einen Sack voll Goldbarren finden (Story's aus den Medien) und damit zur Bank deines Vertrauens schlendern.
Dann wird daraus ein Fall Mollath (war nicht seine Frau in unglaublicher Weise in Geldwäscheangelegenheiten verwickelt?), weil irgendein Idiot sich nicht korrumpieren lässt oder einfach nur so blöd ist, seine aktuellen Chancen im System zu vertun und lieber in die Psychiatrie zu gehen.

Für eine PW, die man in der Krise nutzen möchte, gilt das nur
eingeschränkt, weil wir eben Goldverbote von früher her kennen und weil
Gold einfach zu teuer ist, um Waren des täglichen Bedarfs damit zu
bezahlen (bzw. wird die Stückelung unhandlich).

Was wir von früher kennen verliert seine Relevanz, weil die Zentralmachtsysteme lernen und immer vermögender werden.
Die Datenverarbeitungsmöglichkeiten der heutigen Zeit zum Aufbau einer lückenlosen Komplettüberwachung in Echtzeit hatte es noch nie gegeben.
Es braucht kein Goldverbot und es wird keine Währungsreform mehr geben.

Was in einer, wie auch immer gearteten Krise oder Diktatur besonders
gefragt sein wird, können wir auch noch nicht abschätzen. Ebenso wenig,
ob Bitcoin und Co Bestand haben werden.

Doch, das können wir sehr wohl abschätzen, wenn wir die Sachen zu Ende denken, die wir heute schon zu Ende denken können.

Man kommt also nicht umhin, zu diversifizieren.

Um was?
Beim Monopoly geht es nicht darum, sich an die Regeln zu halten, sondern die Regeln entweder auszunutzen ("unfairer Vorteil")oder zu ändern.

Ich habe zwar auch einige
Goldplättchen, aber nur wenige. Daneben viel Silber, schon weil die
Münzen handlich und bezahlbar sind und vermutlich kein Verbot droht.

Wozu auch.
Silber ist trotz physischem Verbrauch (im Gegensatz zu Gold) in unglaublichen Massen vorhanden.
Die Silbermünzen sind noch unbekannter und noch leichter zu fälschen, zumal kaum eine Strafverfolgung droht.

Ansonsten halt noch ein bisschen in Cryptowährung (schon wegen der
Spekulation),

Das Auszahlen von Gewinnen ist der Engpass, an dem das Finanzamt wartet.

eigene Wohnimmobilie mit großem Garten

Immobil.

und vor allem in
Geräten zur Selbstversorgung, vom Mostfass+presse bis zur Getreidemühle
(für eine Destille fehlt mir leider noch der Platz). Literatur zur
Selbstversorgung usw.

Du musst selbst ungebetenen staatlichen oder privaten Besuch abwehren können, oder abwehren lassen können.

Ich bin nicht so naiv, anzunehmen, dass ich mich der gesellschaftlichen
Fehlentwicklung damit entziehen kann, aber ich möchte wenigstens an deren
Rand bleiben können...

Mitmischen wie die Herren und Damen Politiker kann doch wohl jeder?
Letztlich ist es auch egal, womit sich jeder beruhigt. Ich lasse mich aber nicht mehr mit Crash-Geschrei von Eichelburg, Krall, Otte oder Müller beeinträchtigen.

In der aufkommenden Diktatur könnte übrigens auch Literatur sehr wichtig
sein!

Der grundsätzliche Denkfehler bei solchen Denk-Konzepten ist, wie so oft hier, der unzureichende Vernetzungsaspekt.
Im Jugoslavienkrieg haben Nachbarn ihre Nachbarn für nichts umgebracht.

Wenn man nicht ganz so auf Mainstreampfaden wandelt, bemerkt man schnell,
dass man viele Bücher mittlerweile nur mehr zu horrenden Preisen
antiquarisch bekommt (obwohl Nachdrucken noch nie so einfach war, wie
heutzutage).

Das ist richtig.
Auch gibt es eine unglaubliche Zensur, weil eben die Deutungshoheit der Macht obliegt.

Es gilt das Nicht-Mainstream-Wissen, gerade auch das um die
Verschwörungen usw. an die neuen Generationen weiterzugeben.

Ein grosser Teil ist Müll und Spin-Doktorei, die dem System eher helfen, es zu stabilisieren, wie die Religionen die weltlichen Herrscher stützen und davon selbst profitieren (Kirchensteuer erhebt das Finanzamt).

VTs werden
jetzt schon aus youtube geworfen, eine Diktatur wird die Netzzensur noch
viel weiter ausbauen und alle Hinweise auf ihre Verbrechen und Geheimnisse
zu tilgen versuchen. Ohne gescheite Referenz, kann man aber niemanden
überzeugen, dass da in Wirklichkeit eine ganz miese Sache läuft...

Referenzlosigkeit wird nach der Simulationstheorie von Baudrillard (den muss man ja ob seine Unstrukturiertheit wirklich nicht mögen um trotzdem von seinen Kernaussagen und wichtigen Bildern wie den "frei flottierenden Zeichenketten...als Ablösung sinnhafter Sprache" angetan zu sein) unseren Turmbau zu Babel 2.0 begleiten.

Liebe Grüße
Silke


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