Nachvollziehbar

helmut-1, Siebenbürgen, Samstag, 13.07.2019, 09:29 (vor 1720 Tagen) @ Socke3672 Views

Aber alles hat im Leben, so wie immer, zwei Seiten. Das mit dem Sterben von Leuten nach ein paar Tagen wird nicht daher kommen, weil sie nun keinen Strom mehr haben und die Gefriertruhe auftaut, sondern da gibts noch andere Gründe. Ich erinnere mich an einen Nachbarn in Österreich, der zuhause so einen Kasten (etwas kleiner als ein Tischkühlschrank) auf Rädern hinter sich herzog. Er konnte auch nicht mehr aus seiner Wohnung heraus auf die Straße, denn ohne diesen Kasten konnte er nicht auskommen.

Was war das für ein Kasten: Irgendwas mit Beatmung. Der Kerl war notorischer Raucher, hatte eine stark eingeschränkte Lungenfunktion und war mit diesem Kasten per Luftschlauch mit den Nasenlöchern verbunden. Trotzdem hatte er unter der Nase die Zigarette im Mundwinkel. Sowas Perverses habe ich in meinem Leben vorher nie gesehen.

Aber zum Stromausfall:
Ich hab keine Ahnung darüber, wie viele Leute zuhause medizinische Geräte haben, die für sie lebenswichtig sind. Auch meine Schwiegermutter bekam das über die Krankenkasse in RO, da sie nur mehr 30% Lungenfunktion hatte. Aber da wars kein Kasten mehr, sondern etwas größer als ein Staubsauger.

Wenn da der Strom ausfällt, was passiert dann? Gehen die alle dann ins Krankenhaus? Die haben doch auch kein Tanklager mit Spritvorräten für die Generatoren von mehreren Wochen.

Ich erinnere mich, als ich in de Ceaucescu-Zeit in RO zu Besuch war. Mehrmals wurde der Strom abgestellt, um Energie zu sparen. Aber das städtische Krankenhaus hatte eine extra Leitung, die funktionierte immer. Weiß nicht, ob das in den anderen EU-Ländern heutzutage auch so ist.

Aber verrückt machen lassen sollte man sich nicht.
Da hast Du recht. Aber im Augenwinkel behalten. Schreibt mir jemand anonym übers Gelbe:

...richtig und Frau Merkel, Frau Klatten, die Aldis, Schwarz
und Reimanns und der Herr Sewing wollen keine Woche
Stromausfall. Deshalb wird der einwöchige Stromausfall
auch nie kommen.

Das ist alles Flachwixxerei von kleichbürgerlichen
Spießern, die sich um ihr Häuschen sorgen.

Das sehe ich anders. Nicht als Damoklesschwert, das jeden Augenblick vom Faden abreißen könnte, sondern in zwei Fällen sehe ich ein eventuelles Szenario:

1) Es kommt unbeabsichtigt, aufgrund von Fehlplanungen, Kraftwerksstilllegungen und vor allem dem bestehenden Konkurrenzkampf der Konzerne und staatlichen Systeme, von dem Otto Normalo nichts mitbekommt (war hier im Gelben zu lesen, - jemand hat dazu einen Link reingestellt, - Konkurrenz Österreich - Deutschland mit Stromverbund, sowie Umleitungen der E-Energie über Trassen in Osteuropa)

2) Beabsichtigt wird es nur dann zur Anwendung kommen, wenn folgendes passiert, was ich in zwei Zitaten zum Ausdruck bringe:

Wenn einmal eine Nation zu denken beginnt, ist es unmöglich, sie daran zu hindern. (Voltaire)

Das Volk steht auf, der Sturm bricht los, wer legt noch die Hände feig in den Schoß? (Theodor Körner)

Ich habe in einem meiner Berichte über Deutschlandbesuche resp. Gespräche mit den Leuten darüber geschrieben, wie z.B. eine einfache Verkäuferin denkt. Deren Fazit war, dass sie sich zu schwach fühlen, um gegen den Strom zu schwimmen. Sie warten alle auf den "großen Knall". Da stellt sich dann die Frage, wie der aussieht. Wenns zum "Marsch auf Rom" kommt, dann kann ich mir die Möglichkeit eines "Griffes zum Hauptschalter" schon vorstellen. Schließlich läuft ja alles drauf raus, jedem Revoluzzer mit dem Abstellen des Stroms die Kommunikation und die Mobilität zu entziehen.

Also, warten wirs mal ab. So wie es WhiteEagle geschrieben hat: Als eine Art persönliche Versicherung. Sich so einzurichten, dass man nicht völlig unvorbereitet davon getroffen wird. Nichts übertreiben, aber eine sinnvolle begrenzte Vorsorge für den Fall X halte ich durchaus für sinnvoll.


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