Cheyenne Carrons Wohlwollen werde ich damit beantworten,...

Tempranillo, Donnerstag, 04.07.2019, 14:58 (vor 1752 Tagen) @ Tempranillo2385 Views
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 04.07.2019, 15:01

… indem ich kurz darstelle, was mir Frankreich gegeben hat: nach Jahrzehnten, in denen ich mir täglich den Kopf an der Wand des politischen Unverständnisses eingeschlagen habe, begann mir zu dämmern, was es mit der Demokratie auf sich hat.

Dazu verwende ich einen Kommentar Thorsten Hinz', der nach BRD-Maßstäben beurteilt fabelhaft ist, und dennoch nicht wenige fundamentale Irrtümer enthält, wie ich sie früher auch gemacht habe.

Akute Panik der Etablierten

Der abscheuliche Mord an dem CDU-Politiker Walter Lübcke, mutmaßlich verübt von einem Rechtsextremisten, hat eine weitere Hexenjagd gegen die AfD, gegen angebliche Fremdenfeinde und die Rechte im allgemeinen ausgelöst, wobei der Bannfluch „rechts“ alle trifft, die mit der Merkel-Politik öffentlich zu hadern wagen. Die Blitzschnelligkeit, mit der bei ungeklärter Sachlage der altbekannte Hetz- und Hatzmechanismus in Gang gesetzt wurde, ist ein Indiz dafür, daß die Bluttat bloß der willkommene Anlaß für die periodisch fällige Exorzismus-Übung war.

Die Rechten seien der „Krebs unserer freien Gesellschaft“, der „klare Gegenmaßnahmen“ erfordere, twitterte die Öko-Unternehmerin Sina Trinkwalder. Der ehemalige CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz nannte diese Zeitung einen „rechtsradikalen Ölfleck“, der das „demokratische Grundwasser versaut“. Der abgehalfterte SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel, dem zur angestrebten Zweitkarriere als politischem Vordenker die natürlichen Voraussetzungen fehlen, will die rechten Diskursorte „ausgehoben“ wissen.

Seehofer macht sich zum Lakai

Sämtliche großen Medien bilden eine geschlossene Sturmgeschütz-Phalanx „gegen Rechts“. Der überforderte Innenpolitik-Chef des Merkel-treuen Kampfblatts FAZ, Jasper von Altenbockum, ruft nach „Ausgrenzung“ und „Intoleranz“ gegen die AfD und nach Gerichtsverfahren gegen „Sympathisanten“.

Das zitierte Stürmer-Vokabular ist repräsentativ. Bei konstanter Schlichtheit im Geiste nimmt das Kesseltreiben an Intensität und Brutalität stetig zu.
(…)

1. Das ist nicht Stürmer-Vokabular, es ist die urdemokratische Ausdrucksweise von 1789.

2. Entsprechend sind die von Thorsten Hinz beklagten Praktiken ebenfalls urdemokratisch.

3. Wenn Demokraten von Freiheit reden, meinen sie die der Hochfinanz, Großkonzerne und Israels.

4. War Seehofer jemals etwas anderes als ein Lakai? Alle Demokraten sind nur, wenn wir höflich sein wollen, Lakaien der wahren Machthaber. Welche das sein könnten, entnähme man Alphonse Toussenel, Roger Gougenot des Mousseaux, Henri Delassus, Albert Monniot, Louis-Ferdinand Céline, Henri Guillemin, Pierre Hillard und Alain Soral.

Totengräber der Demokratie

Die sich als Verteidiger der Demokratie aufspielen, unternehmen in Wahrheit alles, um die freie, faire, öffentliche Meinungs- und Mehrheitsbildung zu blockieren. Dazu berufen sie sich auf „Werte“ – die oft nur eine Camouflage niederer Beweggründe und persönlicher Egoismen darstellen – und leiten aus ihnen ein diktatorisches Durchgriffsrecht ab.

5. Thorsten Hinz' größter Irrtum: sie sind nicht die Totengräber der Demokratie, sie sind ihre vom messianischen Geist durchdrungenen Vollender!

Das Stürmer-Vokabular und die Pogromstimmung, die wir gerade erleben, sind keine situativen Überhitzungen, sie haben System. Die periodischen Hysterieschübe sind die Selbstfeiern und -vergewisserungen eines fehlkonditionierten Staates und einer neurotisierten Gesellschaft. Der dritte deutsche Ideologiestaat hat begonnen, seine parlamentarischen, rechtsstaatlichen und freiheitlichen Verpuppungen abzustreifen und sein neototalitäres Potential freizugeben.

6. Die BRD ist nicht fehlkonditioniert, sie ist demokratisch, woraus sich alles weitere völlig selbstverständlich und logisch ergibt.

Jetzt kann ich mich fragen, ob ich Frankreich dankbar sein soll, daß es mir zusammen mit Otto von Bismarck sämtliche politischen Illusionen geraubt hat?

Da ich lieber Mensch bin, mit allen Problemen, die sich daraus ergeben können, statt ein amerikanisiertes Stück Dreck und Vieh, ist meine Antwort klar.

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).


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