Dynamit + Brennkammer im Vakuum

HansMuc, Mittwoch, 03.07.2019, 01:47 (vor 1732 Tagen) @ Silke4778 Views

Dazu, lieber Hans,

braucht das Dynamit laut actio=reactio eine Gegenkraft, die ich bei
meiner
Auswendiglernerei irgendwie nicht mit herein bekommen habe.

Die Gasmoleküle beschleunigen sich aneinander und an dem sich noch nicht
umgewandelten Feststoffgemisch nicht, während das

Was glaubst wird passieren, wenn sich festes Dynamit mit einer Detonations-
Geschwindigkeit von ca. 6000 Metern pro Sekunde in gasförmige Moleküle
verwandelt? Und das Ganze unter Freisetzung von großer Mengen von
Wärmeenergie passiert? Was werden die extrem heißen Moleküle machen?

Vakuum im
Weltraum
erst einmal 10 hoch −17 mbar in der geosynchronen
Umlaufbahn vorlegt, die die Teilchen gemeinsam bei ihrem Abenteuer
"Explosion" überwinden müssten um unter Druck geraten zu können,
während ihnen dafür aus dem umgebenden Weltraum nur 1 Teilchen pro 1 cm3-
1m3 winke, winke macht.
Wo soll das Vermögen für einen Gegendruck in den "unendlichen Weiten des
Weltalls" her kommen?

Die paar einsamen Teilchen im Weltraum kann man bei der Detonation des
Dynamits völlig vernachlässigen.

"Bei einer Patrone .30-06 Springfield mit typischer Laborierung entstehen
beispielsweise nach der Zündung innerhalb von 500 Nanosekunden Gase, deren
Normalvolumen dem 14000-fachen Volumen der Treibladung entspricht, wobei
Temperatur und Druck auf 2700 °C bzw. 3600 bar ansteigen."
Wiki

Feuere ich also genau diese Patrone im Vakuum mit ihren schon recht
beeindruckenden Eckdaten ab bedankt sich das Vakuum freundlich und fragt,
ob ich nicht mehr zu bieten habe gegen seine 10 hoch −17 mbar.

Die Kugel bleibt im Lauf.

Glaube ich nicht. [[freude]]

Wer schon einmal damit geschossen hat kennt Schmauch.
Wo Schmauch mit 3600 bar raus kommt, da kommt Weltraumvakuum mit 10 hoch
-17 mbar auch rein und macht dem explosiven Treiben ein Ende.

Das Vakuum kommt mit Sicherheit nicht rein. Denn Vakuum bedeutet Leere und
die 10 hoch -17 bedeuten nur von 1/10^17. Wenn ich diese Zahl ausschreibe
erhalte ich für den Druck 0,00000000000000001 mbar. Also einen Druck, der
fast Null ist.

Ich habe die Befürchtung, dass meine Stange Dynamit nichts tun würde,
ausser ein ganz klein bisschen ruckel-zuckel in ihrem Behälter (ich
müsste sie ja in einem verschlossenen Zylinder zünden, weil im Vakuum
nicht einmal der Zündvorgang in Gang käme bei so einem fürchterlich
hohem Negativdruck) und sich die Masse der entstehenden Gase am Standpunkt
der Zündung halten würde, wenn mein Zylinder an irgendeiner Stelle
platzt, während die Explosion augenblicklich erstirbt.

1. Es gibt keinen "Negativdruck". Laut Definition des Drucks kann Druck nicht
kleiner als 0 sein. Siehe Definition des Gasdrucks

2. Warum sollte Dynamit im Vakuum anders reagieren als unter dem Einfluss der
Erdatmosphäre? Die chemische Reaktion läuft ganz ohne "Hilfe" der umgebenden
Atmosphäre ab (also doch besser ausreichend Abstand halten [[freude]]) .

Werden nicht brennende Ölquellen aus gesprengt?
Da geht es zwar ausdrücklich um den O2 aber das Bild gefällt mir.

Die Flammen der brennenden Ölquellen werden durch die bei der Detonation
entstehende starke Gasströmung ausgeblasen wie eine Kerze.

Hier also noch einmal die von dir unbeantwortete Frage:
Was passiert mit einer Stange Dynamit, wenn man sie im XH-Vakuum bei

sehr

geringer Schwerkraft zündet?
Was passiert mit einem Eimer, wenn man in diesem diese Stange Dynamit
unter diesen Bedingungen zündet?


Die chemische Reaktion erzeugt schlagartig eine große Menge

gasförmiger

Da kann doch bei sofortigem Druckausgleich mit dem Vakuum nichts
reagieren.
Und der Kontakt mit allem und jedem ist sehr sofort bei 10 hoch -17 mbar.

Explosionsprodukte + Kieselgurstaub. Das entstandene Gas, welches zu
Beginn
der Explosion das Volumen der Dynamitstange hat, steht unter sehr hohem
Druck


Nicht wirklich sehr hoch.
Wirklich sehr hoch ist der NEGATIVDRUCK vom Vakuum im Weltraum der von
allen Seiten gleichmässig und auf alles wirkt.

Diesen "Negativdruck" gibt es aber nicht. Druck kann nicht unter 0 sinken.
Wenigstens nicht in unserem Universum.

Lass uns den Vorgang umdrehen, dann wird mein Problem deutlich.
Wir befinden uns gedanklich bei einem Druckbehälter mit einem Druck von
10 hoch 17 mbar und ich erzeuge (wie auch immer) im Behälter die stärkste
Implosion, die die Menschheit je geschaffen hat.
Diese wird einfach und augenblicklich beendet.
Der Druck in der gesamten Kammer hat sich nur gering verändert.
Ist die Kammer riesig, hat er sich fast nicht verändert.
Ist die Kammer unendlich gross geht die Veränderung vom Innendruck in der
Kammer durch meine Implosion gegen 0.

und wird sich mit sehr hoher Geschwindigkeit in alle Richtungen

ausdehnen.

Das bezweifle ich.
Es gibt kein actio=reactio.

Wenn actio die Detonation des Dynamits mit der Erzeugung großer Mengen an
Gasmolekülen ist, die sich auf einen Schlag auf kleinstem Raum wiederfinden -
dann muss es auch eine reactio geben. Entweder beides oder gar nix. [[freude]]

[...]

liebe ratlose Grüsse
Silke

Grüsse
HansMuc


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