Tok! Tok! Tok! - So macht der Triebwerkhammer?

b.o.bachter, Sonntag, 30.06.2019, 22:45 (vor 1733 Tagen) @ Ashitaka5212 Views

Nö. Die Teilchen klopfen nicht vorne an, sie springen dort explosionsartig weg.

Guten Tag Ashitaka,

nachdem ich, als das Thema zuletzt dran war, vom schein- oder halbwissenden B.Lehrer zum fragenden R.Kunder mutiert bin, habe ich mir inzwischen ziemlich klare Vorstellungen von der Wirkungsweise eines Raketentriebwerkes gemacht. Nur aufzeichnen kann ich den Knackpunkt leider nicht so wirklich. Zumindest nicht gut genug für Dich, nehme ich an. Dazu vielleicht später mehr, erst soll eine gedankliche Hürde genommen werden, die ich auch mit Worten nur schlecht beschreiben kann.

Mir ist schleierhaft, wie Du denkst. Die erste meiner versunkenen Fragen wäre daher gewesen, wie denn bei Dir die Atmosphärenrakete funktioniert. Die Antwort hast Du aber inzwischen indirekt gegeben und ich reime sie mir so zusammen:

Nach Deinen Überlegungen kann die Atmosphärenrakete fliegen, weil sie sich an eben dieser Atmosphäre abdrückt. In dieser Atmosphäre lauert der von Dir im Vakuum vermisste Vektor, der sich entfaltet, wenn er vom "kräftigen" Abgasstrom des Triebwerkes getroffen wird.

Kann man sich so denken. Im Detail (und bildlich) wird diese Vorstellung dann jedoch recht wunderlich. Es sieht dann in der Momentaufnahme so aus, dass aus der Rakete gleichsam eine Kette von Billardkugeln heraushängt. Eine davon bildet irgendwann das Schlusslicht. Genau in dem Moment ist ein Atmosphärenteilchen zur Stelle, macht uns dann und dort den Triebwerkhammer und schlägt zu. Der Impuls läuft durch diese Kette (entgegen dem Teilchenstrom) zur Rakete hin und das vorderste Abgasteilchen springt gegen die Brennkammerwand, Tok! Die Rakete ist angeschoben.

Diese Konfiguration mit einer Rückkopplung über den Abgasstrahl zwischen Atmosphäre und Rakete ist vergleichbar der, wenn Du in Düsseldorf in den Rhein steigst, die Hände entgegen der Stromrichtung ausstreckst und somit mein Bötchen in Köln anschiebst.

War das Deine Vorstellung einer Atmosphärenrakete?
Wenn nicht, welche dann?
Und wenn ja, dämmert dann jetzt der Gedanke, dass diese so eben nicht funktioniert? Anders funktionieren muss?

Zur Darstellung der Ballone:

In der Version "offen" ist ein Pfeil in die Vorhaut des Ballons gerutscht. Wenn die Pfeile den Innendruck eines aufgeblasenen Luftballons anzeigen sollen, dann gehört der Pfeil dort nicht hin und ersatzlos gelöscht.
Dafür fehlen allen anderen Pfeilen Ihre entgegengesetzten und etwas größeren Partner. Diese resultieren aus dem Kontraktionsbestreben der gespannten Ballonhülle. In der so vervollständigten Darstellung erkennt man dann auch auf Anhieb das entscheidende Ungleichgewicht (analog zu den Ausführungen von @HansMuc). Es wird durch den ursprünglich bereits roten Pfeil angezeigt, dem ja jetzt ein ebenfalls roter Pfeil von außen entgegen gesetzt ist. Diesem roten Kräftepaar fehlt gleichsam das gegenüber liegende Kontergewicht. Deshalb kann dieser Ballon abzischen und der ursprüngliche nicht.

Wenn die Verhältnisse so richtig dargestellt sind, dann kommt jetzt die Preisfrage: Drückt sich der Ballon an einer umgebenden Atmosphäre so ab, dass via Abluftstrahl Teilchen von außen in Ihn hinein irgendwie zurück wirken, oder drückt er sich von seinem Inhalt ab?

Und noch eine Frage: Sind Ballonhülle und die beinhaltete Luft ein einziger Körper? Wenn ja, wie kommt es, dass Hülle und Inhalt nach der Flugphase getrennt vorliegen?

Wenn mein Schrieb Deine uneingeschränkte Zustimmung finden sollte, was ich hoffe, aber nicht so recht glaube, dann stelle ich meine Überlegungen zur Brennkammer vor. Diese weichen ein klein wenig von @HansMucs Ausführungen ab.

Viele Grüße!


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