"Das von Zentralbanken sowie der EZB ausgegebene Geld ist öffentliches Geld." Jain

Silke, Sonntag, 30.06.2019, 12:25 (vor 1734 Tagen) @ Ikonoklast1822 Views
bearbeitet von Silke, Sonntag, 30.06.2019, 13:04

Schau mal an, lieber Ikonoklast,

da kommt einem bei dem hin und her aber schon viel "sehr vertraut aus dem DGF" vor.

"Wenn die Bundesbank die Anleihen kauft, erschafft sie Geld aus dem Nichts."

Genau so ist es, aber mit einer Einschränkung - der zwingenden Unterlegung der Geldschaffungsvorgänge mit Schuldverhältnissen (hier Anleihen) in den geldpolitischen Operationen (Hereinnahme von notenbankfähigen Titeln und/oder Assets).
Die Zentralbank hat vom Gesetzgeber als einzige das Geldschaffungsmonopol verliehen bekommen (per Gesetzgebung Bewahrerin vom durch @dottore nachgewiesenen staatlichen Geldmonopol).

"Der Staat hält das Dreifachmonopol über Waffen, Abgaben und Geld"
@dottore
Zusätzlich hält er das Monopol über die Deutungshoheit von Informationen, wenn er z.B. bestimmte Aussagen per StGB strafbewehrt und verfolgt ("Leugnung" und "Hetze").

"Was Zentralbanken halt so machen."

Geldschaffung und Geldvernichtung ist originäre Aufgabe der Zentralbank und von niemandem anders.

"Die Steuerzahlenden investieren dabei keinen müden Cent in Bayer."

Das stimmt so lange, wie die Anleihen nicht wieder mit hohem Verlust von der EZB abgestossen werde müssen (weil z.B. die Laufzeit am nächsten Tag endet).
Ist das aber der Fall mindert sich der Gewinn der Zentralbank.
Der Gewinn der gesamten Tätigkeit der BuBa muss am Jahresende an das Finanzministerium ausgekehrt werden und hilft somit dabei, die Steuerlast für die Bürger nicht um genau den fehlenden Betrag erhöhen zu müssen.

Hat die BuBa also Schrottanleihen angekauft und muss sie zum Termin mit Verlust veräussern, dann sind das zusätzlich zu erhebende Steuergelder, weil der an das Finanzministerium auszukehrende Gewinn geringer ausfällt als er ohne diesen Verlust hätte ausfallen müssen.
Macht sie aber durch geschicktes Operieren (was beim Geldschaffungsmonopol nicht wirklich schwer ist) Gewinn, sind das wiederum verhinderte Steuererhebungen.

Das ist nicht wirklich schwer zu verstehen, wenn man den Geldschaffungsprozess durch die Zentralbank erst einmal verstanden hat, wie er hier im Forum, richtig erklärt wurde.

Kauft die ZB aktuell nicht alles an Verschuldung auf, was sie irgendwie bekommen kann und was gleichzeitig einigermassen sicher wirkt (Vertrauen), hat sie nicht mehr genug Schuldverhältnisse, mit denen sie die Schaffung neuer Geldsummen beurkunden kann, die aber im Debitismus in immer grösserem Umfang benötigt werden.

Das ergibt sich aus der von @dottore und Mitstreitern im EWF/DGF nachgewiesenen systemischen Aufschuldungsnotwendigkeit wegen der systemischen Vorfinanzierungsproblematik und dem notwendigem immer neuen Stellen von Nachschuldnern, damit Altschuldner von ihren Schulden runter kommen können und nicht bankrottieren müssen.
Die Zentralbank muss also in der Tat immer mehr Zombies am Leben erhalten, damit sie nicht immer mehr Rettungen machen muss (Niedrig- und Minuszins, QE usw.).
"Alle werden allen alles garantieren"
@dottore

Liebe Grüße
Silke


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