Nun zu meinem angekündigten Kommentar

helmut-1, Siebenbürgen, Dienstag, 25.06.2019, 13:36 (vor 1761 Tagen) @ Dieter1536 Views

Wenn man die Meldungen so liest, dann fällt natürlich die Formulierung auf. Es werden da Dinge behauptet, die kein Mensch nachprüfen kann, zumindest nicht auf die Schnelle. Dadurch aber wird alles Mögliche suggeriert. Es wird Meinungsmache betrieben.

Jetzt könnte man das natürlich angreifen, könnte dann die Zeitung verklagen, usw. Deshalb befleissigen die sich eines bestimmten Stils in der Wortwahl. Es wird das Meiste im Konjunktiv geschrieben, - dazu schreiben die meisten ja von anderen Nachrichtenagenturen resp. anderen Zeitungen ab.

Dabei heißt es oft, - laut "Bild" oder laut "xxy". Wenn dem verantwortlichen Redakteur der Mist gefällt, den andere schreiben, dann übernimmt er das eben. Dann läufts genau darauf hinaus, wie es im Lied von Reinhard Mey so schön beschrieben wird:

https://www.youtube.com/watch?v=Yf6Ag5N9Unk

Ein Paradebeispiel dafür ist ganz aktuell die Berichterstattung zum Fall Lübcke. Wenn man da die gesicherten Informationen, die durch den Polizeibericht resp. deren Presseverlautbarungen abgesichert sind, mit dem vergleicht, was da so geschrieben und behauptet wird, - wobei sich auf Dritte bezogen wird, auf andere Blätter, usw., da kann man nur den Kopf schütteln.
Es strotzt da nur so vom Konjunktiv, - wie "sollte", und "könnte", - ich hab gar nicht gezählt, wie oft dabei das Wort "angeblich" verwendet wurde.

Hab das farblich mal dargestellt:

Alles, was grün gefärbt ist, sind nachweisliche Aussagen
Alles, was rot gefärbt ist, sind Unterstellungen oder von anderen Zeitungen oder Dritten übernommene "Weisheiten", die nirgends bewiesen sind
Alles, was gelb gefärbt ist, bezieht sich auf die Trauerfeier
Alles, was hellblau gefärbt ist, sind damit verbundene Randthemen, die mit der eigentlichen Berichterstattung über den Mordfall nichts zu tun haben.

https://filehorst.de/d/cAEukukG
Datei von filehorst.de laden

Entnommen aus:

https://www.streiflichter.com/politik/luebcke-verdaechtiger-wohl-npd-mann-dramatische-e...

Das Ganze habe ich mit dem Polizeibericht abgeglichen:

https://www.polizei.hessen.de/fahndung/personen/ungeklaerte-mordfaelle/broker.jsp?uMen=...

Am Ende, vielleicht im Herbst, werden wir dann sehen, was von all dem, was da so in der Zeitung herumgeschmiert wird, übrigbleibt. Aber es ist ein Paradebeispiel für Desinformation ,wie sie heute laufend betrieben wird.

Die Sache mit der abgeschossenen Drohne im Irankonflikt kennen wir alle. Manche Blätter schreiben, diese Drohne wurde in internationalen Gewässern abgeschossen (= USA-Version). Andere schreiben, es war über dem Hoheitsgebiet des Iran. Wieder andere schreiben, es gibt dort überhaupt kein internationales Gebiet, weil das ganze so eng ist.

Ich zitiere dw:
Die schmalste Stelle der Passage ist nur 54 Kilometer breit und liegt zwischen dem Iran im Norden und Oman im Süden. Berücksichtigt man die Hoheitsgewässer beider Nationen, reduziert sich der schiffbare Bereich der Meerenge auf gerade mal 10 Kilometer.

Weil es dort so eng ist, würde diese Straße sich bez. Hoheitsgebiet zwischen dem Iran und Oman aufteilen. Nun, wer weiß das schon? Ich hab damals in der Schule gefehlt, - und eine eindeutige Aussage, was dort tatsächlich Sache ist, habe ich nicht gefunden.

Aber es ist für die Meinungsbildung von Otto Normalo schon interessant, ob das Tierlein im internationalen Gebiet oder über dem Gebiet des Iran abgeknallt wurde.

Und so zieht sich das wie ein roter Faden durch alle Meldungen. Die Überschrift von dieter, - so nach Gebrauchsanweisung, - was soll man da denn drauf antworten?

Einfach zwischen den Zeilen lesen, den Konjunktiv aussortieren, den Bezug auf andere Blätter gleichfalls (besonders, wenn BILD zitiert wird), das Wort "angeblich" genauso, - und sich an die Internetinfos halten, die mit links belegt sind. Das kann man dann auch halbwegs noch nachprüfen.


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