Glück ist den Alltag "woopen"

el_mar, Dienstag, 25.06.2019, 08:14 (vor 1765 Tagen) @ el_mar3231 Views

Erfolg und Lebensfreude

1. Glück ist..
…laut Shawn Anchor die Freude, die wir empfinden, wenn wir danach streben, unser Potential zu entfalten. In einer Formel verpackt lautet das Ganze laut so:
Glück = Vergnügen + Engagement + Sinn
Wer sich demnach lediglich vergnügt und dabei das sinnstiftende Element der Gleichung sowie das eigene Aktiv-werden vernachlässigt, wird schnell merken, dass er oder sie nicht wirklich glücklich wird. So ergeht es vielen Stars und Sternchen dieser Welt, die trotz Erfüllung all ihrer Wünsche oft nicht richtig glücklich zu sein scheinen.


2. Glück ist das Huhn und das Ei!
Erinnern Sie sich an die Nonnen-Studie, in der die Tagebücher von 180 jungen Nonnen in einem Kloster analysiert wurden. Das Ergebnis? Über 50 Jahre nach der Verfassung der Tagebücher waren die Nonnen, die mehr positive, glückliche Einträge verfasst hatten, im Durchschnitt zehn Jahre älter geworden, als solche, die eher von negativen Erlebnissen berichtet hatten. Im Alter von 85 waren 90 Prozent der glücklichsten 25 Prozent der Nonnen noch am Leben, während dies in der Gruppe der weniger glücklichen Nonnen nur bei 34 Prozent der Fall war. Natürlich wussten die glücklichen 20-jährigen Nonnen als sie in ihre Tagebücher schrieben nicht, wie sich dies auf ihre Gesundheit auswirken würde. Die längere Lebenszeit kann somit nur Resultat ihres Glücksempfindens gewesen sein und nicht dessen Ursache.
Eine weitere Studie zeigte zudem, dass unglückliche Mitarbeiter im Schnitt 15 Krankheitstage mehr nehmen, als ihre glücklicheren Kollegen.
Genauso, wie Glück in allen Lebensbereichen entstehen kann, kann es uns in diesen Bereichen auch erfolgreicher machen. So zeigt eine inzwischen beeindruckende Anzahl an Studien, dass Glücksempfinden in nahezu allen Lebensbereichen zu Verbesserungen führen kann; sei es im Bereich Gesundheit, in Freundschaften und in der Ehe, im Sport und ganz besonders im beruflichen Kontext.
Wir sollten also aufhören, sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld stets bloß funktionieren zu wollen und dem Erfolg hinterherzulaufen und uns viel mehr darauf konzentrieren, dass es uns gut geht und wir glücklich sind. Dann kommt der Erfolg von ganz allein.

3. Was uns glücklich macht
An dieser Stelle sollten wir uns an Maslows Bedürfnispyramide erinnern. Damit es uns gut geht und wir unsere Potentiale entfalten können, muss das Fundament unserer Pyramide sicher und unsere Grundbedürfnisse nach Nahrung, Wasser und Schlaf erfüllt sein. Besonders Schlaf wird dabei von vielen unterschätzt. Ein erwachsener Mensch benötigt 8 Stunden Schlaf, um optimal funktionieren zu können!


4. Achtsamkeit – nicht bloß ein Trend
Achtsamkeit kann uns dabei helfen, die oberen zwei Etagen unserer Bedürfnispyramide zu erfüllen. Sie ist Bestandteil der aus dem Buddhismus stammenden Meditation und lehrt uns, im Hier und Jetzt zu leben und den Moment wertzuschätzen, statt wie im Autopilot durch unseren Alltag zu hetzen. Auch die Neurobiologie bestätigt das: Studien konnten zeigen, dass regelmäßige Achtsamkeitsübungen die Funktion unserer Gehirne in positiver Hinsicht verändern können. So werden z.B. Hirnareale, die im Umgang mit Stress oder Angst hilfreich sind, „ausgebaut“. Nicht ohne Grund ist die achtsamkeitsbasierte Psychotherapie eine der erfolgreichsten Behandlungen gegen Depressionen! Schon 10 Minuten pro Tag reichen aus. Darum hier nochmal eine kleine Achtsamkeitsübung für Zwischendurch:

Schließen Sie die Augen und verfolgen Sie den natürlichen Rhythmus des Atmens. Versuchen Sie nicht, besonders langsam oder gleichmäßig zu atmen. Suchen Sie sich einen Bereich Ihres Körpers, wo Sie den Atem fühlen können. Dies könnte z.B. die Innenseite der Nasenflügel sein, wo sie merken wie die Luft in den Körper ein- und wieder ausströmt. Oder Sie richten Ihre Aufmerksamkeit auf die Bauchdecke und spüren nach, wie der Bauch sich im Atemrhythmus hebt und senkt. Versuchen Sie dabei, den Atem nicht zu verändern. Lassen Sie es einfach geschehen, ohne den Atem zu verlängern, zu verkürzen oder zu vertiefen. Wenn Sie merken, dass ihre Gedanken abwandern oder Sie abgelenkt werden, kehren Sie ganz sanft wieder zur Beobachtung des Atems zurück. Dies ist der entscheidende Teil dieser Achtsamkeitsübung. Ärgern Sie sich nicht über Ihre Gedanken. Vermeiden Sie auch jegliche Bewertung der aufkommenden Gedanken. Versuchen Sie, sich nicht von den Gedanken einwickeln zu lassen, sondern kehren einfach immer wieder ganz ruhig auf Ihren Atem zurück.

Hiermit stärken Sie Ihre Fähigkeit, sich von Ihren eigenen Gedanken zu distanzieren, was in stressigen Situationen sehr hilfreich sein kann. Wem das zu aufwändig ist: Versuchen Sie es mal mit bewusstem Essen und legen nach jedem Bissen das Besteck beiseite, bis er im Magen angekommen ist. Versuchen sie bewusst wahrzunehmen, was sie schmecken, wie sie kauen und schlucken. Das entschleunigt und macht die Mittagspause wirklich zu einer Erholung!

5. Den Alltag WOOPen
Der Satz Wissen ist Macht, aber Machen ist Allmacht bringt das gut auf den Punkt. Oft wird uns auch geraten, positiv zu denken, um unsere Ziele zu erreichen. Doch auch positives Denken allein bringt uns unseren Zielen leider nur gedanklich näher. Wenn wir positiv Denken gaukeln wir uns die Erfüllung unserer Träume nämlich nur vor – und das macht lethargisch! Die WOOP-Strategie von Dr. Gabriele Öttingen setzt genau an diesem Punkt an – sie verbindet unsere Ziele mit Handlungsimpulsen und sorgt so dafür, dass uns der Schritt vom Wissen zum Machen gelingt. Hier noch mal die Erklärung der Formel:

Das W steht für Wish, also den Wunsch oder das Ziel den bzw. das wir erreichen wollen. Nachdem wir unseren Wunsch definiert haben, überlegen wir im nächsten Schritt, was das O, das Outcome, also das Ergebnis sein soll, das eintritt, wenn wir unseren Wunsch in die Tat umgesetzt haben.
Das zweite O der Formel steht für das Obstacle, unser inneres Hindernis, welches uns von der Zielerreichung abhält.
Schließlich stellen wir das P auf, also den Plan, mit dem wir unser Ziel erreichen wollen. Dieser sollte, wie im Workshop besprochen, ein smarter Wenn-dann-Plan sein.

WOOP lässt sich auf alle realistischen Ziele anwenden, sei es im Beruf oder im privaten Bereich. Anfangs ist es natürlich gewöhnungsbedürftig und bedarf ein wenig Disziplin, die Formel wirklich anzuwenden, doch Sie werden schnell merken, dass sich ein Automatismus einstellt. Hilfreich kann es sein, WOOP zunächst nicht nur gedanklich anzuwenden, sondern die einzelnen Elemente der Formel aufzuschreiben. So verinnerlicht man die Strategie schneller und wird, wenn man sich den Zettel zum Beispiel an den Kühlschrank heftet, immer wieder an die eigenen Ziele und daran, was zu ihrer Erreichung getan werden muss, erinnert.


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung