Glück und Debitismus?

Silke, Montag, 24.06.2019, 22:11 (vor 1766 Tagen) @ WGlobal3257 Views
bearbeitet von Silke, Montag, 24.06.2019, 22:18

Das ist wohl eher ein akademischer Umschreibungsversuch von dir geworden.

Lieber WGlobal,

Glück ist für jeden etwas anderes.

Das sehe ich auch so.
Trotzdem gibt es einen Kern, auf den wir uns alle einigen könnten.

Man empfindet Glück, wenn die erste Ableitung der Empfindung nach der
Zeit positiv ist. Unglück wenn sie negativ ist.
Euphorie stellt sich ein, wenn die zweite Ableitung der Empfindung nach
der Zeit positiv ist (wie früher die Beschleunigung im Fahrstuhl oder auf
der Kirmes).
Schock stellt sich ein, wenn die zweite Ableitung der Empfindung nach der
Zeit negativ ist (wie beim Bremsvorgang im Auto).

Ich empfinde Glück, wenn ich z.B. einem lieben Menschen in die Augen schaue und mir der Situation bewusst werde.
Die Wissenschaft behauptet, wir bekommen ein Glücksgefühl wenn etwas unerwartet positives eingetreten ist.
Neulich war ich ein bisschen glücklich, weil ich beim Bezahlen kein Trinkgeld geben konnte/musste, da mir der Gegenüber (der Unternehmer selbst war es) ganz bewusst und ohne zögern so herausgegeben hat, dass ich weniger bezahlen musste, als laut Preisliste vereinbart war.
Seine Begründung: "Du kommst ja sicher wieder..."
Stell dir das mal übertragen auf den Debitismus vor...Negativtrinkgeld, Negativzinsen, Negativsteuern - das hatte @pigbonds ja früher recht ausführlich beschrieben...Hammer!

"Deshalb ist die jetzige Zeit so interessant, wir haben nun tatsächlich gemerkt, dass es negative
Zinsen geben kann.
Weil Debitisten wissen, dass Zinsen, wenn man ihnen auf den Grund geht, "Abgaben" sind, dann muss man
sich fragen, ob nicht tatsächlich auch negative Abgaben möglich wären, d.h. eine negative Steuer (die wir
eigentlich bereits in Form von Subventionen kennen) und deshalb ist die Diskussion ums bedingungslose
Grundeinkommen so interessant, welches überhaupt keinen Systemwechsel darstellen würde, sondern lediglich
die Untergrenze der Kopfsteuer nach unten verschieben würde - also eine negative Kopfsteuer darstellen würde.
Negativzins oder Grundeinkommen sind deshalb nicht Phänomene von Sozialismus/Kommunismus sondern im Gegenteil,
Instrumente des Kapitalimus, die erst in hochentwickelten kapitalistischen Systemen mit genügend Kapitalbildung zum
Einsatz kommen können.
Sie sind auch nicht Symptome des Übergangs vom Kapitalismus in den Sozialismus, weil Marx ein ganz anderes System
beschrieben hat, ein System, das jenem des Adam Smith viel ähnlich ist, als jenes, das @dottore beschrieben hat,
weshalb @dottore den Kapitalimus, so wie er ihn "richtig" versteht, der Verwechslungsgefahr mit Adams'/Walras'/etc.
Kapitalismus halber, einfach "Debitismus" nennt."
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=387179

Und hier ein richtig kluger Debitismus-Versteher:
"Bei dieser Form des Negativzinses wird dann endgültig klar, dass der Debitismus ernstzunehmen
ist, denn anders als z.B. Steiger/Heinsohn, die als Kern des Zinses eine Eigentumsprämie
sehen, sieht PCM/@dottore im Zins die "Abgabe" selber: die Abgabe an den Herrscher als
Primitivform und die Abgabe ans Kollektiv in der subtileren, länger laufenden Systemform.
Damit erklärt sich auch, weshalb der Debitismus, anders als es z.B. VWL-Theorien sind, ein
universelles Erklärungsmodell ist, das ebenso die Heinsohn'sche
i) Solidargemeinschaft, in der jeder nach Möglichkeit beisteuert,
ii) die Kommandogesellschaft (z.B. Sozialismus/Feudalismus), in der die
Leistung erzwungen wird oder
iii) die Eigentumsgesellschaft, in der in Kreditgeschäften verpfändetes Eigentum zu
Innovationsdruck und Steuern führt
erklären kann.
Eindrücklich, die "Machttheorie":
http://www.miprox.de/Wirtschaft_allgemein/Macht-der_Staat-Eigentum.htm"

Liebe Grüsse
Silke


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