Das Ganze geht in die philosophische Richtung

helmut-1, Siebenbürgen, Montag, 24.06.2019, 19:51 (vor 1740 Tagen) @ Olivia3185 Views

Du bringst bereits mehrere Beispiele von Glücksgefühl. Das ist genau das, was ich gemeint habe. Glück kann vom Betrachter, natürlich auch vom persönlichen "Konsumenten" als ein sehr unterschiedliches Gefühl empfunden werden.

Dazu gibt es völlig unterschiedliche Intervalle, in denen man Glück fühlen kann. Auch, wie man es fühlen kann, und auch wo man es fühlen kann. Klingt vielleicht komisch, so analytisch betrachtet, aber ich will dafür zwei unterschiedliche Beispiele geben:

Glück, das man genießt, auch über einen längeren Zeitraum, das sich in einem guten Bauchgefühl ausdrückt, und/oder bei dem es einem warm ums Herz wird:

Beispiel:

Wenn ich daran denke, was ich an meiner Frau habe, - die immer zu mir steht, mit mir durch alle Höhen und Tiefen des Lebens gegangen ist (und es waren in der Summe mehr Tiefen als Höhen) und mich nie hängen lässt. Ein Glücksfall für mich.

oder:

Glück, das man kurz empfindet, wo es einem einen kalten Schauer über den Rücken jagt, und das relativ schnell wieder verfliegt:

Beispiel:

Ich habe einen Zahn drauf, auf einer unübersichtlichen Landstraße, und plötzlich überholt jemand im Gegenverkehr, der auch nicht gerade langsam ist. Es geht sich ganz knapp aus, - äußerst rechts gefahren, fast in den Straßengraben, aber es hat grade noch gereicht. Ein Glück, dass es nicht gekracht hat.

Klar nun, was ich damit meine? Ich könnte vielleicht nicht tausend, aber mit Sicherheit hunderte Fälle von Glück aufzählen und beschreiben, die so unterschiedlich sind wie Tag und Nacht.

Beispielsweise habe ich immer noch kein Glück damit gehabt, endlich einen Sologitarristen für unsere Grufti-Band zu finden, der Santana und Gary Moore so rüberbringt, wie ich mir das wünsche. Finde ich tatsächlich mal so jemanden, dann ist das ein Glücksfall.

Glück ist nicht meßbar und so was von subjektiv, dass man es niemals über einen Leisten schlagen kann. Denn auch der Schmetterlingssammler empfindet es als Glück, wenn er endlich ein seltenes Exemplar in seinem Netz hat, dem er schon jahrelang nachgejagt hat. Ob es dieser Schmetterling dann als Glück empfindet, steht auf einem anderen Blatt.

Gefällt mir aber, diese Art von Philosophie!


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