Nutzen bedeutet, eine Funktion bieten und ist relativ.

Silke, Samstag, 22.06.2019, 22:33 (vor 1767 Tagen) @ Naclador2717 Views
bearbeitet von Silke, Samstag, 22.06.2019, 23:20

Gross oder klein, hoch oder gering, lieber Naclador,

Nimm das Beispiel der Verlustaversion.
Laurie Santos hat dazu mal untersucht, was Affen mit einem Zahlungsmittel machen.
"Sie ergründet die Wurzeln menschlicher Irrationalität, in dem sie untersucht, wie die mit uns verwandten Primaten Entscheidungen treffen. Eine ausgeklügelte Reihe von Experimenten in "Affenwirtschaft" zeigt, dass einige der dummen Entscheidungen, die wir treffen, auch von Affen begangen werden."
TED
Das ist zwar nicht genau das gleiche wie StZM, GZM und AAZM, führt aber zu verschiedenen Beurteilungen eines gleich grossen Betrages wenn wir Menschen und auch die Nachkommen unserer Vorfahren nach 35 Mio Jahren (die Test-Affen) vor die gleiche Entscheidung gestellt werden, Risiko zu nehmen bei der Möglichkeit des "Zugewinnen" oder der "Verlustvermeidung".
Die Risikobereitschaft ist höher wenn es um Verlustvermeidung geht und niedriger wenn es um Zugewinn geht.
Es geht um genau den gleichen Betrag, bzw. um genau das gleiche Verhältnis.
Das Zahlungsmittel müsste also genau den gleichen Nutzen und Wert in beiden Fällen haben, weil die Beträge ja gleich sind, die man verlieren oder gewinnen kann.
Oder nicht?[[zwinker]]
Deshalb auch meine Behauptung damals "Gier ist eine Folge von Angst", der im Forum nicht eben beigepflichtet wurde.

Ich finde diese ganzen Definitionen ziemlich schwierig und wäre froh, wenn ich sie einfach nur von jemandem abschreiben (zitieren) könnte, der sie schon weiss.

Nutzen = Funktionen bieten.
Geld bietet primär die Funktion StZM.
Erst weit danach kommen die Funktionen Recheneinheit, Wertaufbewahrung, Zahlungsmittel zur Tilgung privater Schulden (GZM).

Dein Hammer hat Nutzen, wenn ich die Funktionen brauche, die er bietet. Ich kann ihn:
- als Ding benutzen weil er aus Dingen produziert wurde (hammern, werfen usw.)
- als Schuldverhältnis nutzen da er per Verschuldung entstanden ist (verkaufen, beleihen usw.),

Geld hat keinen Wert aber einen hohen Nutzen.
Seine historische Entwicklung versetzte Zentralmachsysteme in die Lage, per portionierter Machtzession (via Geldeinheiten auf den bekannten Trägern Silber, Gold, Papier und EDV-einheiten) so gewaltige Verschuldungen bedienbar zu halten, dass historisch einmalig riesige Vermögenskonzentrationen möglich wurden, die neue Wege der immer weiteren Systemfinanzierung eröffnen.

""Geld" ist zuallererst einmal kein Ding. Auch wenn in den Anfängen Gerste und Silber als Mittel der Abgabe ("Geld") gefordert wurden, so war es auch dort niemals "das Tausch-Ding", welches der Zwingherr seinen Untertanen abverlangen wollte, sondern ein ihm Zeit schenkendes Machtzugeständnis (die Gültigkeit). Machterhalt, welcher zunächst von kurzer Dauer war (Verderb, Lagerhaltungsprobleme), später, mit der Aufforderung Kupfer, Silber etc. zu liefern, die zunehmende, zeitliche Bedeutung des Machtzugeständnisses jedoch unterstrich. Die Macht wurde haltbar. "
@Ashitaka

Liebe Grüße
Silke


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