Man muss auch Begriffe voraussetzen sonst kann man nicht sprechen.

Naclador, Göttingen, Freitag, 21.06.2019, 16:23 (vor 1743 Tagen) @ Silke2934 Views

Liebe Silke,


Kein Wunder bei dem Wetter.

Hat mit dem Wetter wenig zu tun...

"Wo ist dann der Unterschied zwischen Nutzen und Wert?"

Ein Wert ist subjektiv: Ein Objekt hat für mich einen Wert, wenn ich
damit meine Urschuld (oder ein davon abgeleitetes Bedürfnis)

befriedigen

kann.


Wert ist eine Beziehung wie @Zandow, @dottore und jetzt
@Ashitaka
ausführlich beschrieben haben.

"Der Wert ist eine ausschließlich als mentales Phänomen existierende
Beziehung zwischen mindestens zwei unterschiedlichen Einheiten und
wohnt damit niemals einer dieser mindestens zwei Einheiten inne (Innerer
Wert einer Einheit ist Fiktion). Er tritt nur in der Bezugnahme der
mindestens zwei unterschiedlichen Einheiten als eine Vorstellung des
Menschen auf (Bewertung)."
Ein Hammer hat also für sich allein keinen Wert, sondern nur in einer
Beziehung zu etwas und insbesondere in Bezug auf einen Termin und eine
Schuld.

Eben, sag ich doch.

Der Nutzen eines Objektes ist dagegen objektiv: Das Objekt ist geeignet

zu

einem bestimmten Zweck.


"Der Nutzen einer Einheit hingegen stellt eine von der Schuldhaftigkeit
einer Einheit unabhängige Beziehungnahme des Menschen dar."
@Ashitaka

Auch der Nutzen muss in Bezug auf ein Ziel definiert werden kann aber
nicht mit dem Wert gleichgesetzt werden.
Bewertung erfolgt ja in Geldeinheiten.
Nutzen bemisst sich an einer resultierenden Zustandsverbesserung des
Systems - auch wieder in Bezug auf irgendetwas.

Ja, aber der Nutzen bezieht sich nicht auf ein Individuum. Ein Hammer eignet sich gut zum Nägel einschlagen, leidlich zur Selbstverteidigung, nicht um Stoff zuzuschneiden.


Muss ich das nicht nutzt mir der Hammer nichts.

DIR nicht. Aber er hat trotzdem einen Nutzen. Da Du diesen Nutzen gerade nicht nutzen möchtest, hat er momentan keinen Wert für Dich. Vielleicht findest Du jemanden, der ihn dringend braucht, und kannst ihn verkaufen. Vielleicht brauchst Du ihn auch irgendwann später selbst. Er hat momentan keinen Wert für Dich, aber Wert ist zeitabhängig und kann sich ändern.

Findest Du einen Hammer und erkennst, dass er nützlich ist, wirst Du ihn mitnehmen, wenn es Dich (nahezu) nichts kostet, auch wenn er momentan wertlos für Dich ist. Einen nutzlosen Gegenstand wirst Du dagegen liegen lassen, weil er auch in Zukunft für Dich wertlos bleiben wird. Daher rechtfertigt er nicht einmal die Mühe, ihn aufzuheben.

Ein Objekt
hat einen Nutzen, wenn es für IRGENDEIN urschuldiges System einen Wert
hat.


Das ist dann die Gleichsetzung von Wert und Nutzen, die aber nicht
stimmen kann.

Also Silke, hast Du meinen Beitrag überhaupt gelesen? Das ist eben keineswegs die Gleichsetzung von Wert und Nutzen. Den Wert habe ich hier lediglich angeführt, um den Begriff des Nutzens klarer zu machen: Es muss eine Situation denkbar sein, in der ein Lebewesen (dissipatives autopoietisches System) dem Objekt einen endlich positiven Wert beimisst. Im anderen Fall wäre das Objekt einfach unnütz. Wahrscheinlich gibt es keine streng unnützen Objekte, aber solche mit sehr geringem Nutzen, oder mit einem Nutzen nur in sehr unwahrscheinlichen Szenarien.

Sie korrelieren, sie stimmen aber nicht überein.

Sie korrelieren nur insofern, als etwas, das keinen Nutzen hat, auch keinen Wert haben kann.

Das muss noch einmal in Ruhe durchdacht und besser ausformuliert werden.
Das geht nicht so aus der Hüfte geschossen...

Gern. Aber Deine Kritik erscheint mir im Augenblick nicht stichhaltig.

Liebe Grüße
Silke

Viele Grüße,
Naclador

--
"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson


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