Aus meiner Sicht...

Andudu, Mittwoch, 19.06.2019, 15:26 (vor 1744 Tagen) @ Mephistopheles5200 Views
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 19.06.2019, 15:44

...ohne die offiziellen Definitionen zu bemühen, ist Wissenschaft das ergebnisoffene Suchen nach Gewissheit, welches sich in erster Linie empirisch (auch die Naturwissenschaften) absichert.

Religion ist demhingegen das Glauben an eine vermeintliche Gewissheit und damit weder ergebnisoffen noch empirisch abgesichert (zumindest nicht quantifizierbar, wenn dann extrem subjektiv).

Jetzt kann man darüber streiten, inwieweit Geist Materie beeinflussen kann und ob etwas wie "empirisch gesicherte Gewissheit" überhaupt existiert. Ich kenne diese Debatten und sie werden Dank Quantenphysik auch noch zunehmen.

Aber auch wenn Geist Materie und vielleicht sogar "Naturgesetze" ändern oder umgehen kann, sind sie doch im Normalfall für alle gleich und empirisch nachweisbar und nicht beliebig (jede Änderung daran ist i.d.R. eine seltene und bewusste Anstrengung oder zumindest so "anomal", dass sie die berühmte Ausnahme von der Regel darstellt).

Verstehst du was ich meine? In der Esoterik gibt es Strömungen, die behaupten, man erschaffe seine eigene Realität usw. das mag bis zu einem gewissen Punkt richtig sein, aber es ist auch so, dass ein Baby auch dann vom Sofa fällt, wenn es noch gar kein Konzept von "Herabfallen" hat. Es lernt empirisch die Welt zu erkunden, es erschafft sie nicht. Und so geht es uns allen, die meiste Zeit über, denn Materie und Naturgesetze sind verdammt hartnäckig :-)


Die Bedeutung, die darin liegt, dass wir uns jetzt auf empirischer Basis den Phänomenen nähern, ist ganz gewaltig und liegt schon darin begründet, dass der Gewissheitfindungsprozess eben ergebnisoffen ist, während in den Religionen auch Fehlannahmen zu vermeintlicher Gewissheit erstarrt sind. Wir können also frei Hypothesen und Theorien aufstellen (was Heim ja getan hat) und prüfen, und wenn sie sich bewähren, daraus Prognosen erstellen, auf ihrer Basis Maschinen bauen etc. pp. all das ist mit Religion nicht möglich! Erkennst du die Implikationen?

Last but not least erreicht man mit Empiristik auch "rationale Menschen", die Religionen ablehnen und keinerlei religiöses Empfinden haben und eine heftige Abneigung dagegen, einfach irgendwas zu glauben, nur weil alle anderen es auch tun. Also solche Menschen wie mich. Für mich wurden verschiedene Phänomene erst an dem Punkt interessant, an dem ich realisiert habe, dass sie in gewissen Sinne empirisch erfassbar sind und oft genug seriös erfasst wurden. Einzelerscheinung sind hingegen subjektiv und erkenntnismäßig ohne großen Wert (außer vielleicht für denjenigen, der sie hat) auch wenn man Religionen darauf aufbauen kann...


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