Auf einen Schnellschuss - oder besser: das Projektil mit der Hand geworfen

Fleet, Tor zum Harz ex NL, Dienstag, 04.06.2019, 22:21 (vor 1780 Tagen) @ helmut-12887 Views
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 04.06.2019, 22:26

Hallo helmut-1,

was siehst du, was ich nicht sehe, im Gesamtkontext meines Beitrags zuvor?

Mandarin versucht, auf die Argumente von Danisch einzugehen und stellt
dazu einige Fragen in den Raum
.

#############################
(Zitat:)
"Wollt Ihr die Entsorgung der Alten?

Artikel von Dänisch dazu ..

Wie lässt sich dies abmildern oder sogar umkehren?

Was können wir tun?"

#############################

Sie aber lehnen das ab und fordern
Alternativen.

Was soll ich ablehnen, was da nicht steht und auch keine Alternativen aufzeigt?

Fordere ich hier Alternativen? Das kommt mir jetzt bissi merkwürdig vor.

Was hat das hier mit der These "Alte entsorgen zu wollen" zu tun?

Aber alle drei machen denselben Fehler: Sie rühren in der Sauce herum und
versuchen, festzustellen, wie man die geschmacklich auf Vordermann bringen
kann. Aber kein Mensch kommt auf die Idee, erst mal zu analysieren, welche
Zutaten man dafür bereits verwendet hat.

Was meine ich damit:

Vorgehensweisen des Staates zu kritisieren, weil er diese oder jene
Maßnahmen ergreift, die ein bestimmtes Klientel betreffen, resp. zum
Nachteil dieses Klientels gereichen, - das bringt nichts, denn man
kritisiert dann nur die reine Folgeerscheinung. Das hat nichts mit der
Ursache zu tun, die liegt ganz woanders. Deswegen ist es genauso unsinnig,
da auf Alternativvorschläge zu warten.

Der Staat verwaltet nur, er gibt kaum Initiativen. Das war früher mal,
als noch Geld da war. Da gabs in Österreich die Heiratsprämie (ca. 1.000
DM pro Ehepartner) und dazu noch die "Bockprämie" (ca. 400 DM pro
Kindesgeburt). Hat ja auch teilweise was bewirkt.

Nun wird an allen Ecken und Enden gespart, und das bekommen alle zu
spüren. Auch die älteren Semester, auch die Rentner. Alles, was nun in
Gang gesetzt wird, läuft darauf hinaus, dass die öffentlichen
Ausgaben/Leistungen an die Bürger geringer ausfallen.

Es wird ein imaginärer Keil angesprochen, der zwischen die Generationen
getrieben wird. Danisch meint ja: "Da wird gerade ganz massiv zwischen
den Generationen gehetzt, um blanken Hass aufzubauen."
Aber niemand
fragt sich, wie das geht, warum das klappen könnte, usw.

Ich meine, die Antwort zu kennen, die eigentlichen Gründe:

Ich bin in meinem letzten Kommentar ganz unten ziemlich ausführlich auf
das Thema eingegangen, - hab versucht, das transparent zu machen.

Das Fazit in Kurzform lautet: Wir, das Volk, die Leute, die
Gesellschaft, - wir haben uns verändert, uns zwar zu unserm eigenen
Nachteil.

Umsonst erwarten wir etwas vom Staat, wenn wir selbst nicht die
Grundlagen, die Bedürfnisse, die Basis dafür schaffen, was er uns zu
geben hat. So wie mit den Politikern, über die wir uns künstlich
aufregen.

Wie sagte doch ein weiser Mann: Die Politiker kommen nicht von einem
anderen Stern, auch nicht aus der Retorte. Sie kommen aus dem Volk. So, wie
das Volk ist, so sind auch seine Politiker. Die Politiker sind
gewissermaßen der Spiegel des Volkes.

Wenn wir in der kleinsten Einheit der Demokratie, der Keimzelle der
Gesellschaft, keinen vernünftigen und verantwortungsvollen Umgang
miteinander pflegen, was erwarten wir denn dann vom Staat? Soll der Staat
uns beibringen, wie wir unsere persönlichen Wertigkeiten anzusetzen
haben?

Wir sind es, die mit Land und Leuten verwurzelt sind. Wenn wir nicht
wissen, wie wir mit unseren Alten in der Familie umgehen sollen, dann nimmt
alles seinen Gang. Irgendwann in weiterer Folge ergreift der Staat dann
Maßnahmen, deren Voraussetzungen wir selbst geschaffen haben.

Warum, - aus Unwissenheit, aus Geldgier, aus Egoismus, aus welchen
Gründen auch immer, - das interessiert dann niemanden mehr. Und wir
hinterfragen auch nicht mehr, warum jemand wie Danisch dann ein diffuses
Bild von irgendwelchen Vorgängen zeichnet, und wo denn die eigentliche
Ursache für seine Beobachtungen liegt. Wir jammern eigentlich nur mehr,
zeigen dabei mit dem Finger auf andere, aber nicht auf uns.

Der wahre Grund liegt in einer einschneidenden Veränderung in der
Gesellschaft. Und, - so schön das Wort "Gesellschaft" auch sein mag, - wir
können dieser Gesellschaft nicht die Schuld für die Veränderung geben, -
denn die Gesellschaft sind wir selbst.

Und zwar jeder Einzelne.

Ich bin mindestens zwei, oder anders: "Ick kann mich ooch irren!" (Oblomov)

LG

Fleet

--
"Das ist schön bei den Deutschen: Keiner ist so verrückt, dass er nicht einen noch Verrückteren fände, der ihn versteht." (H. Heine)


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