Der Gaul wurde offensichtlich von hinten aufgezäumt

helmut-1, Siebenbürgen, Dienstag, 04.06.2019, 21:58 (vor 1759 Tagen) @ Fleet2993 Views

"...auf jeden Fall sprechen wir schon mal nicht die gleiche Sprache."

Logisch, - es kann ja zu keiner fruchtbaren Diskussion kommen, wenn man die Sache am falschen Ende anpackt.

Mandarin merkt, dass da was nicht stimmt, und macht sich Gedanken darüber, nachdem er den Artikel von Danisch gelesen hat. Ich kannte diesen Artikel zwar nicht, wäre aber auch kein besonderes Versäumnis gewesen.

Mandarin versucht, auf die Argumente von Danisch einzugehen und stellt dazu einige Fragen in den Raum. Sie aber lehnen das ab und fordern Alternativen.

Aber alle drei machen denselben Fehler: Sie rühren in der Sauce herum und versuchen, festzustellen, wie man die geschmacklich auf Vordermann bringen kann. Aber kein Mensch kommt auf die Idee, erst mal zu analysieren, welche Zutaten man dafür bereits verwendet hat.

Was meine ich damit:

Vorgehensweisen des Staates zu kritisieren, weil er diese oder jene Maßnahmen ergreift, die ein bestimmtes Klientel betreffen, resp. zum Nachteil dieses Klientels gereichen, - das bringt nichts, denn man kritisiert dann nur die reine Folgeerscheinung. Das hat nichts mit der Ursache zu tun, die liegt ganz woanders. Deswegen ist es genauso unsinnig, da auf Alternativvorschläge zu warten.

Der Staat verwaltet nur, er gibt kaum Initiativen. Das war früher mal, als noch Geld da war. Da gabs in Österreich die Heiratsprämie (ca. 1.000 DM pro Ehepartner) und dazu noch die "Bockprämie" (ca. 400 DM pro Kindesgeburt). Hat ja auch teilweise was bewirkt.

Nun wird an allen Ecken und Enden gespart, und das bekommen alle zu spüren. Auch die älteren Semester, auch die Rentner. Alles, was nun in Gang gesetzt wird, läuft darauf hinaus, dass die öffentlichen Ausgaben/Leistungen an die Bürger geringer ausfallen.

Es wird ein imaginärer Keil angesprochen, der zwischen die Generationen getrieben wird. Danisch meint ja: "Da wird gerade ganz massiv zwischen den Generationen gehetzt, um blanken Hass aufzubauen." Aber niemand fragt sich, wie das geht, warum das klappen könnte, usw.

Ich meine, die Antwort zu kennen, die eigentlichen Gründe:

Ich bin in meinem letzten Kommentar ganz unten ziemlich ausführlich auf das Thema eingegangen, - hab versucht, das transparent zu machen.

Das Fazit in Kurzform lautet: Wir, das Volk, die Leute, die Gesellschaft, - wir haben uns verändert, uns zwar zu unserm eigenen Nachteil.

Umsonst erwarten wir etwas vom Staat, wenn wir selbst nicht die Grundlagen, die Bedürfnisse, die Basis dafür schaffen, was er uns zu geben hat. So wie mit den Politikern, über die wir uns künstlich aufregen.

Wie sagte doch ein weiser Mann: Die Politiker kommen nicht von einem anderen Stern, auch nicht aus der Retorte. Sie kommen aus dem Volk. So, wie das Volk ist, so sind auch seine Politiker. Die Politiker sind gewissermaßen der Spiegel des Volkes.

Wenn wir in der kleinsten Einheit der Demokratie, der Keimzelle der Gesellschaft, keinen vernünftigen und verantwortungsvollen Umgang miteinander pflegen, was erwarten wir denn dann vom Staat? Soll der Staat uns beibringen, wie wir unsere persönlichen Wertigkeiten anzusetzen haben?

Wir sind es, die mit Land und Leuten verwurzelt sind. Wenn wir nicht wissen, wie wir mit unseren Alten in der Familie umgehen sollen, dann nimmt alles seinen Gang. Irgendwann in weiterer Folge ergreift der Staat dann Maßnahmen, deren Voraussetzungen wir selbst geschaffen haben.

Warum, - aus Unwissenheit, aus Geldgier, aus Egoismus, aus welchen Gründen auch immer, - das interessiert dann niemanden mehr. Und wir hinterfragen auch nicht mehr, warum jemand wie Danisch dann ein diffuses Bild von irgendwelchen Vorgängen zeichnet, und wo denn die eigentliche Ursache für seine Beobachtungen liegt. Wir jammern eigentlich nur mehr, zeigen dabei mit dem Finger auf andere, aber nicht auf uns.

Der wahre Grund liegt in einer einschneidenden Veränderung in der Gesellschaft. Und, - so schön das Wort "Gesellschaft" auch sein mag, - wir können dieser Gesellschaft nicht die Schuld für die Veränderung geben, - denn die Gesellschaft sind wir selbst.

Und zwar jeder Einzelne.


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