Nachdenkliches über die Wahrheit, die niemand wissen darf

helmut-1, Siebenbürgen, Freitag, 24.05.2019, 05:39 (vor 1793 Tagen)6606 Views

Im Zusammenhang mit den vielen Äußerungen von maßgeblichen und unmaßgeblichen Leuten zur Causa Strache sollte man doch den Blick fürs Wesentliche nicht verlieren.

Auf Strache will ich gar nicht eingehen, da gibts einen extra Blog hier dafür. Ich möchte nur unterstreichen, dass man so ein Schmierentheater, das rein parteipolitischen Hintergrund hat und sich auf unterstem Niveau der Inszenierung und auch des Persönlichkeitsrechts bewegt, bei dessen Ausführung 7-stellige €-Beträge die Runde machen, nichts, aber auch gar nichts, mit den Dingen zu tun hat, die uns eigentlich wichtig sein sollten.

Was meine ich damit:
Man spricht vom investigativen Journalismus und stellt das als etwas besonderes heraus. Eigentlich sollte es die Aufgabe der freien Presse sein, sich dieses Prädikat anzueignen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Investigativer_Journalismus

In einer Zeit, wo die Politiker immer korrupter und eigennütziger werden, und sich diese Linie durch alle Parteien zieht, wo über die Köpfe der Völker entschieden wird, ohne sich über deren Einverständnis zu informieren, oftmals mit Hilfe von Propagandaaktionen, die man kaum in den Geschichtsbüchern findet ("Wir schaffen das", oder die Klimalüge), - da wäre es gut, wenn es neben dem Parlament noch Institutionen geben würde, die das aufdecken, was Otto Normalo nicht wissen darf.

Die Frage aber stellt sich: Was geschieht dann mit Reportern, Aufdeckern, (man nennt sie heute Whistleblower) usw., wenn sie ihre Erkenntnisse veröffentlichen?

Die Antwort ist einfach: Derjenige, der sich ans "Eingemachte" dranwagt, um das zu publizieren, der muss sich aufgrund der nachstehenden Beispiele darüber im Klaren sein, dass er zwar Schlagzeilen macht, danach aber sein Leben wegwerfen kann. Und genauso soll die Verfahrensweise der Mächtigen der Welt auch verstanden werden, denn nur so können sie das eindämmen, was ihnen gefährlich werden könnte.

Was wir nicht in der Tragweite begreifen, die es eigentlich benötigte, ist die Tatsache, dass wir uns damit selbst schaden. Unser Schweigen, unser Zusehen zu den Vorgängen um die nachstehenden Personen ist absolut kontraproduktiv und hilft eigentlich nur, zukünftig Schweinereien von Regierungen abzusichern.

Nehmen wir mal das Beispiel Assange. Dafür gibt es einen guten link, wo eigentlich alles drinsteht:

https://www.geolitico.de/2019/05/13/das-spiel-der-maechtigen-mit-julian-assange/

Das andere Beispiel ist Snowdon. Hier hat die "Zeit" eine gute Chronologie aufgelistet:

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2014-06/edward-snowden-asyl-nsa-untersuchungsau...

Nimmt man sich die letzten Jahrzehnte vor, dann stellt man fest, dass das nicht immer so war. Ein eklatantes Gegenbeispiel ist die Sache "Watergate". Die beiden Journalisten, Carl Bernstein und Bob Woodward, werden heute noch als Helden bewertet, die in keinster Weise verfolgt wurden, sondern heute noch hofiert werden. Was aber auch so richtig ist.

Heute in den Morgennachrichten erfuhr ich, dass die US-Behörden angekündigt haben, Assange mit dem Spionagevorwurf anzuklagen, worauf mit bis zu 175 Jahren Gefängnis geahndet werden kann.

Wen juckts eigentlich? Liest man irgendwo einen Aufschrei in der Presse? Wohl kaum, allenfalls eine Randnotiz. Und ich? Ich schüttle nur den Kopf darüber. Eigentlich schäme ich mich.


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung