Mein Abschluss zum roten Punkt

helmut-1, Siebenbürgen, Freitag, 17.05.2019, 22:07 (vor 1778 Tagen)3593 Views

Fakt ist, dass es äußerst schwierig ist, hier irgendetwas über die „Mystik“ des roten Punktes zu erfahren. Jeder hält sich hier bedeckt, - und die Infos, die man als relativ nahe an der Wahrheit einstufen kann, waren äußerst schwer zu bekommen. Ich möchte auch nicht die Leute nennen, die mir da etwas auf die Sprünge geholfen haben. Sie sollen keine Schwierigkeiten aufgrund meiner „Neugier“ bekommen.

Um gleich mit dem Ersten zu beginnen, was für mich ein Fehlschlag war:

Der ganze Zirkus war eigentlich nur von mir dazu gedacht, dem lieben „Kai am Freitag“ nachzuweisen, dass er mit seinen Spinnereien falsch liegt. Genau das ist mir nicht gelungen. Unterm Strich hat sich für mich herausgestellt, dass er zwar richtig lag, aber mit seinen Behauptungen und Vermutungen bereits im Ansatz stehen geblieben ist. Ob er nicht weiter recherchieren wollte, oder konnte, oder ob ihm das dann zuviel war, - ich weiß es nicht. Er antwortete nicht auf meine Mails.

Einzelne Interpretationen seiner ominösen Mitteilungen über die Medien konnte ich als Unsinn klarstellen, das mit den Punkten aber nicht. Natürlich muss man wissen, dass alles kontraproduktiv ist, was ans Eingemachte geht. Man produziert Videos, profitiert dadurch mit den Klicks, und bedient sich dabei der typischen Volksmentialität, nämlich der Vorverurteilung und Verallgemeinerung. Man verwendet für einen gewissen Teil des Videos (das kann in der Gesamtsumme 30, 50 oder 70% des Videos ausmachen) bestimmte klare und bereits bekannte Tatsachen, die verwerflich und bekannt sind. Daran knüpft man ähnlich geartete Vermutungen und weitere Hypothesen, die man als solche aber nicht klar deklariert, sondern die man einfach nur - wie Gewürze im Braten – gezielt einmischt.

Nun stellt sich die Frage, warum das nicht transparent wird:

Derjenige, der sich da wirklich auskennt, der ist zum absolut überwiegenden Teil Insider und will/muss die Klappe halten. Anfragen (z.B. per Mail) werden dabei zum überwiegenden Teil durch Ignoranz (Nichtreaktion) erledigt. Dazu kommt der „Vorteil“, dass sich ganz wenige nur in den betroffenen Bereichen auskennen, die dann mitreden könnten. Stellt sich die Frage, ob jemand aus diesem Personenkreis dann gerade das Forum liest, wo dieses Thema behandelt wird.

Also, - die Chance, - oder die Gefahr – wie mans eben nimmt, bei irgendwelchen Hypothesen als Spinner enttarnt zu werden, sind äußerst gering, - je nach der Brisanz des Themas. Es war für mich schon schwierig genug, um hier auf ein Resultat zu kommen, - aber ich möchte das, - auch wenns nicht besonders umfangreich ist – hier publizieren, zumal ich ja mit meiner Nachforschung im Gelben begonnen habe.

Zu der Entstehung der Punkte:
Diese Punkte werden offiziell mit zweierlei Motiven erklärt (ich mach das mit einfachen Worten). Einmal erklärt man das mit den Überlagerungen der Kameras bei Pressekonferenzen, zum anderen mit gewollten Punkteffekten, die man fototechnisch nachträglich einfügt.

Man stellt das offiziell so hin, als wäre das langweilige Spektrum des politischen Alltags dafür geeignet, wenigstens mit interessanten und farblich gestalteten Fotos hier für Abwechslung zu sorgen und dadurch die Auflagenzahl zu erhöhen. Man stellt es simplifizierend als Modeerscheinung hin.

Fakt ist aber:

- Diese „Angewohnheit“ der roten Punkte ist eine im überwiegend deutschen Medienbereich praktizierte Eigenschaft. Im Ausland (Schweiz, Österreich, England, Holland, etc.) ist sowas äußerst selten und wird fast nie gehandhabt. Man sagte mir auch, dass es in den USA schon deshalb nicht verwendet wird, weil es da ganz andere Qualitätskriterien an die veröffentlichten Fotos gibt.

- Das Medium (die Zeitung, was auch immer) kauft nun von der Fotoagentur (ghetty, oder was auch immer) Fotos von der Pressekonferenz „xy“. Damit sind diese Fotos Eigentum der Redaktion. Die kann damit machen, was sie will. Manche gekauften Fotos haben bereits so einen Punkt, manche nicht.

- Der Chefredakteur entscheidet darüber, ob ein Foto mit Punkt veröffentlicht wird oder nicht. Überhaupt entscheidet er, welches Foto verwendet wird. Will er nun ein Foto mit Punkt haben, und er hat auf den gekauften keinen Punkt, dann macht er über Fotomontage selbst einen Punkt drauf (nicht er selbst, sondern seine Fotospezialisten). Das darf er deshalb, weil das Foto durch den Kauf sein Eigentum ist.

- Also, - wie der rote Punkt aufs Foto kommt, das ist klar erklärbar. Nur, ob er „zur Anwendung“ kommt oder nicht, und aus welchem Grund, das ist Sache der Chefs im entsprechenden Medium.

- Der rote Punkt wird immer dann eingesetzt, wenn das entsprechende Medium einen Politiker/eine Situation/eine Zielrichtung , - was auch immer, für negativ befindet, also abschlägig bewertet.

- Die weißen Punkte sind im Vergleich zu den roten seltener, sie werden meist den Neustartern zugeordnet, aber man verwendet sie äußerst sparsam. Sie sind als positive Bewertung zu verstehen. Das kann damit zusammenhängen, dass man nie zu sicher sein kann, ob man nicht derselben Person, der man vor kurzer Zeit „weiße Punkte geschenkt“ hat, sehr bald einen roten Punkt nachliefern muss.

- Man kann auch klar beobachten, dass es nicht generell um Personen des öffentlichen Lebens geht (Sportler, Künstler, etc.) sondern fast ausschließlich um Politiker.

Das alles sind meine Beobachtungen, und das deckt sich mit dem, was ich in den letzten Monaten so gesehen habe.

Worauf ich keine Antwort gefunden habe, ist:

- Was will man als Chef eines Mediums damit erreichen/mitteilen/ oder anderen aufgeben?

- Will man nur die persönliche Meinung des Mediums klarstellen oder will man auch für andere eine Richtung vorgeben?

- Warum hat sich das in der Hauptsache zur „deutschen“ Eigenheit etabliert?

Da ich auch von den Leuten, mit denen ich eigentlich einen guten Kontakt resp. Einvernehmen habe, keinerlei Auskünfte darüber erhalten habe, und das durch die Bank, gehe ich davon aus, dass hier ein gewisser Codex zur Anwendung kommt. Jeder hütet sich, diesen Codex aufzudecken, - aber keiner schreibt mir, - „hör doch auf, das ist doch alles Blödsinn“. Das wird auch die Erklärung dafür sein, dass ich keine einzige schriftliche Antwort (es waren fast 40 Anfragen) auf mein Mail erhalten habe, und ich meine „Weisheiten“ nur den penetranten telefonischen Nachfragen entnehmen konnte, wo ich krampfhaft versucht habe, den Leuten die Würmer aus der Nase zu ziehen.

Klar mache ich nun für mich keine „never ending story“ daraus und schließe das Ganze mal vorläufig ab. Sollte ich – wider Erwarten – doch noch was Konkretes erfahren, werde ich im Forum darüber informieren.


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