Gegen die Wand

Falkenauge, Donnerstag, 16.05.2019, 17:26 (vor 1800 Tagen) @ tar3796 Views

Der natürliche Antrieb zum Wirtschaften liegt zunächst in den
elementaren Bedürfnissen des Menschen nach Nahrung, Kleidung, Wohnung
usw.


Das ist kein wirtschaftlicher Antrieb.

Behauptung ohne Begründung. Wenn Du aus Hunger Lebensmittel, aus Wärmebedürfnis Kleider einkaufst, so ist das kein wirtschaftlicher Antrieb???
Wie ideologisch verbohrt bist Du denn?

Dieser Antrieb führte zunächst zur egoistischen Selbstversorgung.


Ebenfalls daneben. Es herrscht "natürliche" solidarische
Subsistenzproduktion in der Gemeinschaft, die es in einer Gesellschaft wg.
individueller Anonymität nicht geben kann.

Natürlich war das Ursprüngliche die Selbstversorgung. Jeder ging für sich, zur Befriedigung seiner eigenen Bedürfnisse auf die Jagd oder baute für sich Getreide an und zähmte Vieh usw.

Du machst noch einen Unterschied zwischen Gemeinschaft und Gesellschaft. Die ursprüngliche Gemeinschaft war die blutsverwandte Familie, Sippe, in der der Einzelne noch unselbständig eingebettet war. Er identifizierte sich mit der Abstammungsgemeinschaft, deren Älteste quasi sein Ich repräsentierten und sein Leben bestimmten. Insofern sorgte er, indem er für die Gemeinschaft sorgte, für sich selbst.
Diese Blutsgemeinschaften haben aber im Abendland ihre Bedeutung verloren. Der Einzelne hat sich zur individuellen Freiheit und Selbstbestimmung emanzipiert.

Mit der modernen Arbeitsteilung arbeitet der Einzelne aber nicht mehr

für

sich selbst, sondern was und woran er arbeitet, ist für andere

bestimmt.

Auch das ist falsch. Es ist geradewegs umgekehrt: mit der Arbeitsteilung
hielt die Individualisierung Einzug.

Die Individualisierung hielt mit der oben skizzierten Emanzipation von der Blutsgemeinschaft Einzug. Die Arbeitsteilung entstand durch die Mechanisierung der Arbeitsabläufe. Fabriken spezialisierten sich auf wenige Produkte, die in viel größeren Mengen und kürzerer Zeit hergestellt werden können. Die Leute stellen diese Produkte nicht für sich selbst her, sondern für die anderen. - Das ist der Vorgang, wenn man die Augen aufhält.

Jeder arbeitet für andere. Darin liegt bereits ein Element der
Brüderlichkeit.


Wirtschaften hat nun rein gar nichts mit Brüderlichkeit zu tun. Wo lebst
du?

In der Wirtschaft geht es um das Verteilen von Waren und Dienstleistungen und die darus erzielten Erlöse. Das geschieht gerecht, wenn jeder daran Beteiligte brüderlich berücksichtigt wird. Wenn unter Brüdern nicht der Stärkste alles für sich beansprucht, sondern brüderlich teilt, nennt man das Brüderlichkeit. Und diese ist schon in der Arbeitsteilung, durch man nicht für sich, sondern für andere produziert - ob man es weiß oder nicht - veranlagt.


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