Merkwürde Dinge passieren am Rande von Passau und anderswo.

nereus, Dienstag, 14.05.2019, 14:40 (vor 1781 Tagen)7300 Views

Sicher haben einige gelbe Leser von den seltsamen Morden nahe Passau gehört oder gelesen.
Allerdings sorgen einmal mehr die Details für Verwunderung.

So ging es am 10.05. los.

Gruselfund in Passau: Zwei Tote Frauen in Hotelzimmer - daneben Armbrüste

Die Polizei findet schnell heraus, dass es sich bei den Toten um zwei Frauen im Alter von 33 und 30 Jahren sowie einem 53 Jahre alten Mann handelt. Die Toten stammen aus Niedersachsen und Rheinland-Pfalz.
Sie hatten sich am Freitag in die Pension im Passauer Ortsteil Unteröd im Ilztal eingemietet. Laut pnp.de war es die Reinigungskraft, die die Toten gefunden hat.
Der Juniorchef verständigte dann die Polizei. Die Pension liegt im Ilztal. Eigentlich ein sehr schöner, friedlicher Ort an der Ilz gegenüber der Burg Reschenstein.

Quelle: https://www.merkur.de/bayern/passau-bayern-armbrust-morde-in-pension-jetzt-ist-klar-wie...

Am 12.05. aktualisierte man den Fall.

„Es war eine seltsame Gruppe“, erinnert sich ein Gast später. Der ältere Mann aus Rheinland-Pfalz wirkte in seinem Anzug sehr seriös, dazu trug auch sein weißer Bart bei, der ihm vorne bis zum Brustbein reichte. Die beiden Frauen waren in Schwarz gekleidet. Sie wünschten allesamt einen „Guten Abend“, nahmen noch Wasser und Cola mit und gingen dann die Treppe hinauf in den zweiten Stock. Das war das letzte Mal, als sie lebend gesehen wurden.
..
Was ereignete sich in dem schlichten Zimmer mit Doppel- und Einzelbett? Das versucht die Kripo Passau mit der Staatsanwaltschaft Passau herauszufinden.
„Derzeit liegen keine Anhaltspunkte auf eine mögliche Beteiligung weiterer Personen vor“, berichtete Polizeisprecher Stefan Gaisbauer. „In den Körpern der Toten befanden sich Pfeile, welche vermutlich mit den aufgefundenen Armbrüsten in Zusammenhang stehen.“ Die Leichen werden nun obduziert. Danach sollte feststehen, woran die zwei Frauen und der Mann starben.

In den Körpern steckten Pfeile und es wurde keine Fremdbeteiligung vermutet.
Ein interessantes Detail am Rand:

Der Passauer Neuen Presse hat der Juniorchef der Pension noch weitere Details genannt, von denen er wissen will. Sie lesen sich sehr grafisch. Demnach lag das tote Paar Hand in Hand auf dem Bett. Pfeile steckten in Brust und Köpfen. Die 30-Jährige lang mit einem Pfeil in der Brust auf dem Boden in einer Blutlache.

Sogar mehrere Pfeile je Person werden nun genannt, zumindest bei den 2 auf dem Bett.
Während 2 Armbrüste direkt neben den Leichen lagen, wurde eine weitere in einer Tasche entdeckt.
Dann folgte die Obduktion.

Nach aktuellen Informationen unserer Redaktion weisen die beiden Leichen (der 33-Jährigen und des 53-Jährigen aus Rheinland-Pfalz, die Hand in Hand im Bett aufgefunden wurden) mehrere Schusswunden auf. Besonders die Leiche des Mannes gab ein verstörendes Bild ab. Allein in seinem Kopf steckten zwei Pfeile. Die Pfeile traten durch die Stirn ein und haben den Kopf fast komplett durchstoßen.

Nun auch noch Schusswunden!

Nach Informationen unseres Partnerportals az-online.de* wurden zwei weitere Leichen in der Wohnung der 30-jährigen Armbrusttoten aus Niedersachsen gefunden. Weitere Informationen folgen.

Jetzt sind es schon 5 Tote, die in irgendeinem Zusammenhang stehen.

Die Spurensicherung arbeitet seit 14.25 Uhr in der Mordwohnung in Wittingen. Die AZ* sprach mit mehreren schockierten Nachbarn vor Ort. „Die war immer ein bisschen komisch“, sagt eine Anwohnerin. „Immer schwarz gekleidet. So gothic-mäßig.“ Gegrüßt habe sie auch nie. Eine Familie war wohl im selben Haus, als die Morde passierten. Sie habe aber nichts mitbekommen.
..
Die beiden toten Frauen aus der Wohnung in Wittingen sind um die 30 Jahre alt. Eine der beiden ist die Schwester von C., der 30-jährigen Toten aus dem Passauer Pensionszimmer. Sie lebte mit ihr in einer Wohnung. Nun ist sie ebenso wie ihre Schwester tot.

Unterdessen gehen die Ermittlungen in Passau weiter. Die Behörden schließen aus, dass weitere Personen an der Tat beteiligt waren. Die Leichen des auf dem Bett gefundenen Paares waren, wie unten bereits berichtet, von mehreren Pfeilen durchbohrt.

Das würde ich natürlich auch ausschließen.
Zuerst beschießt man sich mit Pfeilen in Kopf und Brust und danach erschießt man sich gegenseitig mit der Pistole.
Oder man erschießt sich zuerst und dann nimmt man die Armbrust zur Hand.
Wie soll denn da auch eine weitere Person ins Spiel kommen? [[hae]]

Weiter schreibt das Blatt, das Trio habe in Passau auf dem Rückweg aus Österreich Halt gemacht. Dort hätten die drei Getöteten die drei Armbrüste gekauft, die später auch am Tatort gefunden wurden. Zudem seien bei den beiden auf dem Bett aufgefundenen Leichen Testamente gefunden worden. Die beiden in Passau aufgefundenen Frauen seien darüberhinaus „auffällig schwarz gekleidet“ gewesen.
..
Es dringen weiter verstörende Details zu den rätselhaften Morden in Passau und Wittingen an die Öffentlichkeit. Wie die Bild-Zeitung erfahren haben will, waren die drei Toten in der Passauer Pension allesamt Mitglieder in einem „internationalen Ritterverein“, der unter anderem Turniere ausrichtet. Das habe die Staatsanwaltschaft Passau bestätigt.

So so.
Und wie ist das sonst so mit der Nachrichtenlage?

Laut „Bild“ fand die Polizei zwei Testamente neben den Leichen auf dem Bett. Die Nachrichtenagentur dpa hingegen berichtet mit Verweis auf den Passauer Oberstaatsanwalt Walter Feiler, dass weder Abschiedsbriefe noch Reisegepäck gefunden worden seien.

Quelle: https://www.ostsee-zeitung.de/Nachrichten/Panorama/Leichen-in-Passau-Tote-sollen-in-Rit...

BILD halt wieder, oder?
Oder müssen die Infos wieder einmal präpariert werden?
Der Staatsanwalt kommt nun zu Wort.

Heute soll das Ergebnis der Obduktion vorliegen. Doch schon gestern wurde bekannt, dass Kerstin E. und Torsten W. Hand-in-Hand nebeneinander im Doppelbett lagen. Farina C. wurde auf dem Boden des Dreibett-Zimmers tot aufgefunden. „Es ist auszuschließen, dass eine weitere Person beteiligt war“, sagte gestern der Passauer Oberstaatsanwalt Walter Feiler. Nach seinen Aussagen war mehrere Male geschossen worden. Die Stirn und das Gehirn von Torsten W. waren von zwei Pfeilen durchbohrt, es fanden sich bei ihm auch weitere Einschüsse. Mehrere Verletzungen durch Pfeile wies auch der Körper von Kerstin E. auf. Nur ein Einschuss war indes in der Leiche von Farina C. zu entdecken. Dies könnte darauf hindeuten, dass sie als letzte schoss.

Quelle: https://www.merkur.de/bayern/passau-bayern-armbrust-morde-in-pension-jetzt-ist-klar-wie...

Aber die „Schützin“ hatte doch auch einen Pfeil in der Brust?
Wie kam denn der dahin?

Farina C. war erst seit März in Wittingen gemeldet und im zivilen Leben Bäckerei-Verkaufsleiterin. Ihre Leidenschaft aber gehörte wohl der Mittelalter-Szene, dem bunten Treiben auf den Mittelalter-Märkten mit Gauklern und Ritterturnieren.
Nun ist sie auf mittelalterlich anmutende Weise zu Tode gekommen und hat wohl zwei weitere Menschen mit in den Tod gerissen. Damit führt die Spur nun nach Passau, zu der abgelegenen Pension „Zur Triftsperre“ an der Ilz, die seit Samstag im Zentrum von Ermittlungen zu den drei rätselhaften Todesfällen steht. Die Toten sind neben Farina C. ein Mann namens Torsten W. (53) sowie Kerstin E. (33).

Chefin einer Bäckerei und als Hobby das bunte Treiben im Mittelalter.
Das ist zunächst wenig auffällig.

Dass das Trio vom Mittelalter fasziniert war, vor allem auch von den Waffen, steht außer Frage. Die Toten standen in Kontakt mit einem kleinen Mittelalter-Laden „Milites Conductius“ (lateinisch richtig wäre conducti – ein Haufen Soldaten) in Hachenburg/Rheinland-Pfalz, von wo aus Met und „Gewandung“ (Kleidung), aber eben auch Waffen verkauft wurden. Die Bild will sogar wissen, dass einer der Getöteten der Inhaber des Ladens war.

Jetzt nochmals zu den Todesursachen.

Das vorläufige Obduktionsergebnis liegt vor. Demnach wurden der Mann und die Frau, die gemeinsam in einem Bett in einer Passauer Pension lagen, jeweils durch einen Schuss ins Herz getötet, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Passau am Dienstag sagte. Bei der 30-Jährigen, die in dem Zimmer auf dem Boden lag, sei ein Schuss in den Hals sofort tödlich gewesen.
Die beiden Leichen im Bett hätten weitere Pfeile aufgewiesen, die den Erkenntnissen nach jedoch erst nach den tödlichen Schüssen ins Herz abgeschossen worden seien. Bei keiner der drei Leichen gebe es Kampf- oder Abwehrspuren. Zudem seien in dem Pensionszimmer zwei Testamente gefunden worden, die von den beiden im Bett liegenden Personen stammten, sagte der Sprecher.

Was soll man davon halten?
Wenn Farina C. zuerst das Pärchen auf dem Bett erschoss und sie danach noch mit der Armbrust beschoss, dann wird es bei ihrem Schuss in den Hals und dem Pfeil in ihrer Brust etwas abstrus.
Das scheint allerdings ein völlig falscher Ansatz zu sein, denn ..

Im Fall der drei in einer Passauer Pension mit Armbrustpfeilen getöteten Menschen geht die Staatsanwaltschaft von Tötung auf Verlangen beziehungsweise Suizid aus. Es gebe weiterhin keine Hinweise darauf, dass eine vierte Person an dem Geschehen beteiligt gewesen sein könnte, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Passau am Dienstag.

Tja, da kann man wohl nichts machen.
Die Tote in Gifhorn war nicht die Schwester von Farina C. sondern ihre Lebensgefährtin, aber das nur am Rande

Falls jemand eine zündende Idee zur Mordversion der Staatsanwaltschaft hat, darf diese hier gerne publiziert werden.
Vor allem Pistolen-, Pfeil- und Bogenschützen dürfen sachkundig berichten.

mfG
nereus


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung