Ich habe das schon erlebt, wie sich so etwas auflöst

NST, Südthailand, Samstag, 11.05.2019, 03:49 (vor 1784 Tagen) @ Hans3780 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 11.05.2019, 04:16

Jährliche Verluste über den Kurs von 3 % sollte man bei z.B. 6 % Zins
verkraften können.
Aber die wichtigere Frage: Wenn die Musik zunehmend in Asien spielen wird
– könnte dies nicht den relativen Wert der asiatischen Währungen
steigern und den 20 jährigen Währungstrend letztlich umkehren?
Die Bewertung des Vorhabens meines Bekannten dürfte nicht ganz so einfach
sein, denke ich.


Bei meinem 1. Startversuch in TH das war Anfang 1996 hatten wir dort ähnliche Voraussetzungen. Mein Geschäftsmodell beruhte darauf. [[freude]] Es gab damals ca. 10% Zinsen auf Festgeld in Thaibaht. Damals war das noch Netto, denn es gab noch keine Besteuerung auf Zinsgewinne für Ausländer. Damals hatte ich 100K DM Startkapital der Baht war bei 1:17 heute sind wir übrigens wieder auf fast dem gleichen Niveau [[top]] aber in einem ganz anderen Umfeld. Euro-Baht wieder auf Max - im Vergleich zur Rupie eine gegenläufige Trendlinie. Mögliche Ursache - Indien ist die grösste Demokratie der Welt.

Die Zinsgewinne reichten damals für ein normales Leben hier aus. So hatte ich Zeit eine eigene Firma aufzubauen, das war der Plan und so versuchte ich es umzusetzen. Die Firma stand ca. 1 Jahr später - dann kam die Asienkrise 1997.

Der Baht wurde in der Spitze zum Dollar/DM über 50% abgewertet - ca. 2 Wochen Bankfeiertage, keiner kam an das Konto heran. Innerhalb von 1 Jahr fielen die Zinsen auf unter 5% ..... Mein ganzes Geschäftsmodell war zertrümmert, denn Einnahmen über die Firma gab es auch keine mehr, in BKK gab es damals ca. ein halbes Jahr keine Rush Hour mehr, freie Fahrt auf allen Strassen.

Im Umfeld von BKK wurden jede Menge Leute entlassen, alles ging zurück nach Hause in die Pampa ..... Überleben auf Thai Art war der Trend. Ich war Ausländer und lebte in Phuket - dem teuersten Pflaster.

Eine meiner wichtigsten Lebenserfahrungen, ich möchte sie nicht missen. Aber wie der Teufel schon anmerkte, damals war ich Mitte 30 und konnte das unter Lexion Überleben abheften. Ich brach meinen 1. Anlauf ab und knechtete noch mal rund anderthalb Dekaden in D und dann in der Schweiz.

Diese Optionen gibt es heute in dieser Form auch nicht mehr.
Heute muss so etwas auf Anhieb klappen. Wir sind im Zyklus schon so weit, Fehler können nicht mehr korrigiert werden. Diese Aussage gilt für die Generation Babyboomer, Leute jünger wie 35 Jahre die müssen natürlich solche Risiken eingehen. Sie müssen sich einen Weg aus der tödlichen Umarmung des Sozialstaates suchen, sonst werden auch sie ein Opfer kommender Ereignisse.
Gruss

--
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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!


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