Hab mal abgewartet und mir das alles reingezogen

helmut-1, Siebenbürgen, Sonntag, 05.05.2019, 06:55 (vor 1815 Tagen) @ der_Chris3188 Views

aber auf einen link, der aussagekräftig dieses Thema wissenschaftlich aufarbeitet, bin ich nicht gestoßen (oder hab ich was übersehen?)

Meine Meinung dazu:
Es bringt nichts, wenn wir uns da in der Gefühlswelt bewegen, gewissermaßen "gefühlt" feststellen, dass es mehr oder weniger Insekten gibt. Das muss schon von Fachleuten, die sich auch mit den Insektenarten und Vogelarten auskennen, regelmäßig gezählt und beobachtet werden.

Wobei ja eine ganz natürliche Erscheinung mitspielt:
In einem Jahr gibts viel Insekten, aber wenig Singvögel, - vielleicht weil ein harter Winter war und es schon im Frühjahr mehrere Überschwemmungen gegeben hat. Das darauffolgende Jahr ist anders, - da gibts mehr Singvögel, die Population der Insekten geht zurück, weil sie aufgefressen wird, und wieder im darauffolgenden Jahr gibts viele Singvögel, aber nur wenig Insekten. Das ist ein ständiges Auf und Ab.

Nur derjenige, der auch dieses Auf und Ab in seinen Messungen/Zählungen etc. miteinbezieht, kann eine Veränderung feststellen, die eben nichts mit dem natürlichen Auf und Ab zu tun hat.

Dazu kommt noch der Mensch, der in dieses Auf und Ab eingreifen kann. Ob das nun G 5 ist oder nicht, wird das langjährige Aufzeichnen zeigen, dafür ist es noch zu früh. Aber nehmen wir mal die Landwirtschaft mit ihren Monokulturen und den zusätzlich eingesetzten Pestiziden. Man müsste da schon regional messen/zählen, um auf den casus cnactus zu kommen.

Ein Beispiel aus der Landwirtschaft, dieses Mal ohne Pestizide:

Sonnenblumenkerne wurden im Jahr x gut bezahlt. Im darauffolgenden Jahr will der eine oder andere Landwirt Sonnenblumen anbauen. Er spricht mit seinen Nachbarn, um soviel wie nur möglich Anbauflächen zu erreichen. Dann kommt man auf eine geschlossene Anbaufläche von, sagen wir mal, 20 ha. Dadurch kann man den Grünfink vernachlässigen.

Warum Grünfink: Er ist der Hauptnutznießer von Sonnenblumenkernen. Diesen mit Spritzungen zu bekämpfen, ruft sofort die Vogelschützer auf den Plan. Baut man aber erstmalig eine große Fläche an, dann kann man den Schaden vernachlässigen, den der Grünfink anrichtet. Klar vermehrt er sich in diesem Jahr stark, - schließlich sieht er ja die Mampfe gesichert.

Im kommenden Jahr wird niemand mehr Sonnenblumen in dieser Gegend anbauen, und der Grünfink dezimiert sich wieder auf natürliche Weise, weil nicht genügend Mampfe da ist. Der Grünfink ist übrigens der einzige Singvogel, den ich kenne (vielleicht gibts auch andere?), der in sein eigenes Nest sch.

Ich hab das deshalb so dezidiert erklärt, weil die persönlichen Empfindungen trügen können. Da meint einer, ich hab noch nie so viele Grünfinkennester gesehen wie in diesem Jahr. Kann schon sein, aber wahrscheinlich nur in der Gegend, wo derzeit viele Sonnenblumen stehen.


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