Sieht es so aus, als ob es mir Spaß macht, mich unbeliebt zu machen?

helmut-1, Siebenbürgen, Samstag, 04.05.2019, 12:43 (vor 1818 Tagen) @ Otto Lidenbrock5268 Views

Ums gleich klarzustellen, - mir gefallen Deine Beiträge, aber hier liegst Du falsch.
Warum, das kann Dir jeder sagen, der so wie ich mehr als ein halbes Jahrhundert im Freien arbeitet und davon abhängig ist, was das Wetter so macht. Logischerweise misst man der täglichen Witterung eine andere Bedeutung bei und beachtet resp. beobachtet sie ganz anders. Wie anders: wesentlich intensiver und man speichert das auch. Teilweise sogar mit täglichen Aufzeichnungen im täglichen Rapport. Auch meine Lehrlinge habe ich dazu immer angehalten.

Zum Thema:
Wir haben in Europa früh einsetzende Winter, manchmal auch spät einsetzende. Eine Regel ist, dass immer im November der Winter einmal an die Türe klopft. Mal stärker, mal schwächer. Aber es bleibt so gut wie nie aus.

Dann gibts milde Winter, aber auch strengere. Meistens ist es bis zum Jahresende schneefrei, danach kommts (meistens) in unterschiedlicher Stärke. Das war vor 100 Jahren noch wesentlich anders.

Die Frage stellt sich, wann denn nun der Frühling kommt. Mal früher, mal später, - mit Rückschlägen in unterschiedlicher Form. Aber den Zeitpunkt zu bestimmen, wann der Winter endlich vorbei ist, - das hängt immer von den sog. Eisheiligen ab, die auch in diesem Blog angesprochen wurden.

Die stellen sich nach Kalenderart am 12.,13. und 14. Mai ein, - aber mit zeitlicher Verschiebung meist - 1 bis zwei Wochen, später allenfalls 2 - 3 Tage. Zeitliche Verschiebungen waren fast immer, - selten waren diese Heiligen pünktlich. Manchmal sind sie stärker vertreten, bis zum Nachtfrost und sogar mit Schnee, manchmal nur mit Temperaturabschwächung. Dass sie ganz ausbleiben, ist äußerst selten.

Unsereiner beobachtet die Vögel. Versteht die Botschaft, - wenn man einen grundsätzlichen Bezug zur Natur hat. Wenn die Krähen im Frühjahr gegen Norden ziehen, dann hat der Winter seine Kraft verloren. In Siebenbürgen bleiben sie - interessanterweise - das ganze Jahr, - so wie auch in anderen Kontinentalgebieten.

Kommen die Störche, dann geht man davon aus, dass nun das Frühjahr beginnt. Aber ich habe auch schon Störche mit Schnee auf dem Gefieder gesehen. Manchmal haben sie das perfekte Timing verloren. Wenn etwas 100%ig ist, dann sind es die Schwalben. Sind die einmal da, dann gibts absolut sicher keinen Frost mehr.

Ich verpflanze dort, wo wir vertragliche Verpflichtungen haben, meine frostgefährdeten Sommerblumen immer dann, wenn ich die Schwalben sehe. Nicht am 1. oder am 8. Mai, weil da der Krieg vorbei war, auch nicht am 15. Mai, sondern genau am nächsten Tag nach dem Eintreffen der Schwalben. Interessant ist nur, auch nach 53 Jahren muss ich diese Methode nicht korrigieren.

Das aber hat überhaupt nichts mit dem Klima zu tun. Wir haben eine generelle Erwärmung des KLimas, das ist unstreitig. Auch vor einer Woche habe ich das in Südrumänien bemerkt, als es dort das erste Mal einen Hurrikan gegeben hat. Da wurde ein Bus mit ca. 15 to Gewicht um die 60 m weiter transportiert. So was kennt man hier nicht.

Man sollte in der Lage sein, diese Begriffe auseinanderzuhalten: Klima, Wetter und Witterung. Das sind drei verschiedene paar Stiefel. Wer das nicht kann, der sagt zu den Kids, die sich da für irgendwelche Klimagrünen ins Zeug legen, - "was wollt ihr denn, es wird nicht wärmer, mich friert ja heute sogar." Wie ich derartige Aussagen bewerte, möchte ich hier nicht kommentieren.

Übrigens, nach den Eisheiligen kommt die Sophie. Jetzt kommts auf die Gegend an. Bei manchen ists die kalte Sophie, da zählt sie gewissermaßen noch zu den Eisheiligen. In manchen Zonen ist sie die verbrunzte Sophie, denn dann regnet es meist 40 Tage lang. Nicht jeden Tag, aber 40 Tage lang hat man dann ein unbeständiges Wetter.

Manche legen das auf den Siebenschläfer um, kommt aufs selbe raus, nur mit anderem Datum, auch der Tag der Schafskälte. Es kommt auf die Gegend an, und nicht jede Bauernregel ist für jede Gegend gültig.

Eigentlich ist es ja ganz einfach: Nur mehrmals am Tag aus dem Fenster sehen, was Sache ist, und diese Erfahrungen sammeln. Nicht nur heute und morgen, sondern jahrelang. Dann weiß man, was Sache ist.


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