Neues aus Absurdistan

NST, Südthailand, Dienstag, 30.04.2019, 04:27 (vor 1817 Tagen) @ NST1707 Views
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 30.04.2019, 05:03

Ich packe das mal in diesen Faden. Die meisten hier dürften über die Geschichte des Gustl Mollath schon einmal gehört haben. (gerichtlich verordneten psychiatrischen Maßregelvollzug)

So jetzt kommt meine Geschichte. Ich hatte länger als ein viertel Jahr nichts mehr von meiner einzigen Verwandten in D, meiner Schwester gehört. Deshalb versuchte ich schon mehrfach sie über Skype zu kontaktieren.

Gestern war es von Erfolg gekrönt. Ich bekam folgende Geschichte aus dem Sozialstaatsparadies zu hören-------------------

Kurze Typisierung meiner Schwester, um die Hintergründe einordnen zu können. Seit ich sie kenne, immer ein sehr angepasstes Wesen, sehr gute Schülerin in Bezug auf Noten. 2 Berufe, Bankkaufrau und dann Erzieherin. Heiratete früh und lebte bis zum Jahrtausendwechsel in Berlin. Klassische Grüne Khmer Ideologie.

In letzter Zeit war sie depressiv. Ihr Mann arbeitete früher bei Sarotti - genau, die Firma mit dem Mohr (Nestle Konzern). Der Mohr wurde damals dicht gemacht, so kam er wieder zurück in seine Geburtsstadt und zur Maggi, seinem ehemaligen Ausbildungsbetrieb. Er wurde Rentner mit 63 , denn er hatte die 45 Jahre voll. Sie leben heute im Hause meiner verstorbenen Eltern.

Wie gesagt, meine Schwester hatte eine depressive Grundstimmung und ging zum Arzt. Diese Stimmung hatte auch damit zu tun, weil sie auf freiberuflicher Basis immer nur mit extremen Fällen in der Kinderbetreuung zu tun hatte. Solche Kinder wurde ihr vom Amt zugeteilt, oft musste sie denen was zu essen kaufen, weil sie hungrig bei ihr abgeliefert wurden usw.

Der Arzt - ich weiss jetzt nicht ob es der Hausarzt war, überwies sie in das stationäre psychiatrische Landeskrankenhaus - mit einer Zwangseinweisung. Sie wollte da nicht hin. Dort war sie über 2 Monate, gegen ihren ausdrücklichen Wunsch. Sie musste Medikamente schlucken unter Aufsicht, die sie nicht nehmen wollte. Hätte sie es nicht getan, drohte ihr die Zwangsjacke.

Ihr Mann konnte gar nichts tun, ausser sie während der Besuchszeiten aufzusuchen. Vor kurzem wurde sie entlassen, mit der Auflage sich einen Psychiater zu suchen, der sie auf die Medikamente, die ihr verordnet wurden einstellt. Sie findet aber keinen, der noch freie Kapazitäten hat.

Das nenne ich Sozialstaat in absoluter Reinkultur. Der Staat kümmert sich um alles, auch die Pharmaindustrie hat keinen Grund zur Klage.

Die Demokratie in ihrer derzeitigen Form hat dieses System in die Welt gebracht. Der Steuerzahler finanziert es und wenn die Subjekte nicht korrekt funktionieren kommen sie in die geschlossene Anstalt.

Der normale Vollzug findet im Freiluftgelände BRD statt - ein Staatsgefängnis mit offenen Grenzen. Wie in einer Mausefalle der Speck, lockt im Sozialstaat die Vollbetreuung. Es ist kein Zufall, dass jene welche diese offenen Grenzen freiwillig überschreiten, keine zukünftigen Einsteins sind. Intelligente Mäuse fängt man auch nicht mit primitiven Fallen.

So sehe ich das aus der Ferne.
Gruss

PS: als wir vor mehr als 3 Monaten um die Weihnachtszeit herum skypten, war mein Tipp an sie noch - halte dich fern von jedem Arzt und Psychologen/Psychiater - aber ich bin es gewohnt, dass auf mich niemand hört [[freude]] -- und wenn sie die Überbringer von schlechten Nachrichten erwischen, machen sie jene einen Kopf kürzer - [[top]]

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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!


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