Problem liegt etwas anders

Martin, Montag, 29.04.2019, 06:37 (vor 1824 Tagen) @ paranoia3342 Views

"Crippleware" ist ein bewährtes Geschäftsmodell! :)
Wenn Du heute ein Oszilloskop kaufst, kannst Du Dir ja oft die doppelte
Bandbreite gegen einen kleinen Obolus freischalten lassen.
Platinenlayoutsoftware kann immer alles, wird dann aber über
Beschränkungen von Platinengröße und Pins verstümmelt.

Hallo paranoia,

da gibt es sicher allerlei Spielarten. Manche features kosten Entwicklungsarbeit und können so (gegen Obulus) gezielt vermarktet werden. Oder es ist eine reine Marketingstrategie.

Hoffen wir, dass die Zerohedge-Autoren nicht Recht haben!
Ich war immer ein heimlicher Freund der Boeing-Flugzeugbauphilosophie.

Das Problem hier scheint nicht das Feature selbst zu sein, sondern dass Boeing ein Sicherheitsfeature deaktiviert hat, ohne dies dem Kunden mitzuteilen. Das ist deshalb kritisch, weil das gesamte Sicherheitskonzept des Kunden auch dessen eigene Schulung und Handbücher umfasst, die auf die Existenz des Features abgestimmt waren.


Ich sehe da eine große Parallele zu VW:

In beiden Fällen wurde versucht, Fehler bzw. Unzulänglichkeiten der
Hardware (fehlender Harnstofftankgröße, Nichterfüllung gesetzlicher
Vorschriften bei VW, defizitäre Flugeigenschaften bei Boeing) mit Hilfe
von Software zu kaschieren.

Ich sehe weniger Parallelen zu VW, allein schon, weil es bei VW nicht um ein Sicherheitsproblem ging. Dass heute viel Funktion in Software verlagert wird, die mechanisch nicht zu realisieren wäre ist davon unbenommen (in den 70ern war die Abstimmung eines auf Leistung getrimmten Motors echte Mechanikerkunst). Technisch war bei VW die Sachlage anders: Man hat die für Prüfer wenig transparente Software genutzt, um das Motorenverhalten zu verbergen.

'Bluten' musste VW für zwei Dinge: 1. Man hat die Zulassungsbehörde belogen, und 2. Man hat den Kunden das Gegenteil von dem vorgegaukelt was man geliefert hat.

Gruß
Martin


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