Die Überschrift stimmt nicht ganz.

nereus, Mittwoch, 24.04.2019, 16:17 (vor 1800 Tagen) @ SevenSamurai2667 Views

Hallo SevenSamurai!

Er hat sich nur bei einem Mann entschuldigt, den er nicht kannte/erkannte.
Der Rest ist wie gehabt, nur etwas anders formuliert.

Die Antwort auf Ihre Frage, wie die Menschen aussehen sollen, die für die Bahn Werbung machen, sieht also so aus: „So wie ich und du“. Im Rahmen einer Kampagne für Respekt und Vielfalt würde ich auch verstehen und unterstützen, ausschließlich Menschen mit Migrationshintergrund abzubilden. Ohne jede Erläuterung und jeden Kontext irritiert mich eine solche Auswahl auf der Startseite der Bahn und ich möchte sachlich darüber sprechen, was die damit verfolgten Ziele sind. Diese können nämlich ganz verschieden sein.

Es gibt zu dazu eine wissenschaftliche Debatte unter der Überschrift „Linke Identitätspolitik“, die sowohl in den USA geführt wird (Francis Fukuyama) als auch in Schwäbisch Gmünd (Sandra Kostner). Die Kernthese lautet: Wenn Antidiskriminierung nicht mehr im Abbau von Benachteiligungen für Minderheiten besteht, sondern im Aufbau von neuen Benachteiligungen für andere Gruppen, dann entsteht neue Ungerechtigkeit und eine Gegenbewegung rechter Identitätspolitik , die bei den Menschen, die sich benachteiligt fühlen oder real benachteiligt sind und daher ungerecht behandelt sehen, auf fruchtbaren Boden fällt. Identitätspolitik ignoriert außerdem, dass es weiterhin Gegensätze und Konflikte entlang der Verteilung von Reichtum, Macht und Ansehen gibt, die nicht entlang der Identitätslinie verlaufen.

Ich glaube, dass es sich lohnt, über diese Thesen nachzudenken und einen Weg zu suchen, der zusammenführt und nicht spaltet.

mfG
nereus


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