Man muss es nicht so kompliziert sehen

helmut-1, Siebenbürgen, Montag, 22.04.2019, 06:04 (vor 1803 Tagen) @ Yellow++3324 Views

Deine Erklärung zum Anzünden der Balken in Ehren, aber ich seh das viel einfacher, wie ich das bereits erklärt habe:
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=485661

Wie man an dem Foto der Treppenanlage sieht, - wenn da in den Ecken unter dem Handlauf und den darunter befindlichen Schutzbrettern irgendein kleiner Haufen Unrat anfängt, zu brennen, dann geht das von unten nach oben, und wenn mal der Handlauf brennt, dann brennen auch irgendwann die Balken.

Insofern wäre diese Aussage schon stimmig, wenn man da schon vorher die erste Brandmeldung erhalten hat und nach einer gewissen Zeit die zweite.

Jetzt habe ich soviel darüber gelesen, - vielleicht bringe ich manches durcheinander:

Gibts eine eindeutige Aussage darüber, ob man nach der 1. Brandmeldung eine genaue Inspektion des Innenbereiches vorgenommen hat? Wobei ich auch nicht weiß, welche Form der Brandmelder hier im Einsatz war, - ob die auch eine lokale Anzeige hatten (an welcher Stelle der Brandmelder angesprungen ist).

Was mich aber interessiert, ist die Frage: Gerüst - Dach - Einstiegsmöglichkeit.
https://ibb.co/DgSs1xv
Unterstellen wir mal, da wäre am hellichten Tag jemand raufgeklettert, nachdem die Bauarbeiter gegangen sind, und niemand hätte es bemerkt. Ich weiß auch nicht, ob es da einen Wachdienst gegeben hat, - der Unfug und unberechtigtes Betreten der Baustelle zu verhindern hat.

Jetzt sehe ich das Gerüst auf dem Foto. Der Brand wäre im Dachstuhl ausgebrochen, - wo genau, da hab ich auch noch nichts gesehen, - gewissermaßen eine schematische Darstellung. O.k., das kann noch Zeit brauchen, die 50 Brandermittler sind ja noch am Werk. Im übrigen, wenn die Kerle was draufhaben, dann können die jeden Brandbeschleuniger im Nachhinein über ihre Geräte feststellen.

Jetzt frage ich mich, wie jemand vom Gerüst aus aufs Dach und dann in den Innenbereich hineinkommt, also in den Dachstuhl. Gibts da Luken? Auf dem Foto von der Treppenanlage siehts danach aus, - aber es ist nicht zu erkennen, ob diese vergittert oder überhaupt mit Glasscheiben zu sind. Ich hab trotz intensiver Suche kein Foto gefunden, das eine Möglichkeit aufzeigt, von der Gerüstseite aus in den Innenbereich der Kirche zu kommen.

Unterstellen wir mal die Brandstiftung mit Brandbeschleuniger. Wie soll denn dann der Kerl wieder heruntergekommen sein? Innen? Da liest man doch, man hätte die noch vorhandene Gruppe von Touristen beim ersten Alarm schnell aus der Kirche herausbugsiert, und das Ding dann verschlossen.

Oder außen? Ist jemand mal von so einem hohen Gerüst heruntergestiegen? Ich weiß, wie lange sowas dauert, wobei ich doch relativ sportlich bin. Nur Klettermaxe wäre schneller (https://de.wikipedia.org/wiki/Klettermaxe_(1952). Jeder Brandstifter muss doch davon ausgehen, dass bis zu dem Zeitpunkt, bis er wieder unten ist, sämtliche Brandmelder Musik machen und er dadurch auffällt, - selbst mit Feuerwehrkleidung.

Also, wenn da jemand nachvollziehbare Erklärungen oder Hinweise auf glaubhafte links hat, dann bitte ich darum. Auch ich will die Version der Brandstiftung nicht völlig ausschließen, - aber noch warte ich auf die sog. Ermittlungsergebnisse.

Fest steht, dass verschiedene Begründungen, die auf eine Brandstiftung hinweisen, falsch sind. Wenn irgendwelche Architekten behaupten, die Bauarbeiten hätten noch nicht begonnen, dann ist das eindeutig falsch, wie ich durch Fotos belegen konnte. Aber das, was eigentlich das Erste ist, wo man Aufschluss bekommen könnte, - nämlich Bauzeitenplan und Baurapport, das wird totgeschwiegen. Niemand nimmt diese Worte in den Mund, außer mir.

Und die erheiternden Erklärungen in der SZ, ide ich bereits hier kommentiert habe,
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=485718
die sind schon lustig, insbesondere die Aussage:
Dies sei in einem Register festgehalten worden, das in der Sakristei von Notre-Dame hinterlegt war.
Wie ich schon sagte, da hinterlegt man die Ankündigungen für den Gottesdienst oder die Anweisung, welche Meßgewänder zu verwenden sind, aber kein Bauregister.

Überhaupt ist die schematische Erklärung in der Süddeutschen seltsam: Man bezeichnet nicht die Stelle, wo das Feuer im Dachstuhl ausgebrochen ist, sondern man bezeichnet das Gerüst, von dem der Brand ausging. Als wenn ein Gerüst brennen würde.

Zwischenbeurteilung:
Man spielt hier nicht mit offenen Karten, wodurch Baufachleute, auch wenn sie nicht vor Ort sind, einen realistischen Eindruck von der Sache bekommen können. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass hier eine Brandstiftung verdeckt werden soll, zumindest derzeit nicht. Ich könnte da auch keinen Sinn dabei erkennen, das zu verschweigen, wenns da Beweise geben würde.


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