Der erste und häufigste Sold war wahrscheinlich die "Aussicht auf Beute"

Silke, Donnerstag, 18.04.2019, 22:06 (vor 1828 Tagen) @ Centao5584 Views
bearbeitet von Silke, Donnerstag, 18.04.2019, 22:47

meint jedenfalls für mich nachvollziehbar Westenfelder,

Lieber Centao,

weil der Herrsche eben anfänglich immer nichts zum Besolden hatte, bevor nicht Beute gemacht wurde.
Im Debitismus startet wegen dem Vorfinanzierungsproblem stets alles mit einem nicht erfüllbaren Versprechen, einer unhaltbaren Hoffnung, wie jedes Lebewesen früher oder später erleben (bzw. besser ersterben) muss.
Wie hat Alexander mit den paar Talenten, die er in der Kasse hatte + Leihe (ein paar hundert insgesamt) mit seiner Meute die Perser bezwingen können?
Letztlich dauernd vorfinanziert durch die Söldner und dann mit der Beute.

"Wie kann ich als Herrscher Söldner anziehen, bevor ich fest im Sattel
sitze und Sold zahlen kann - um mich mit den eingekauften Söldnern fest im
Sattel zu halten?"

Die Söldner wurden zunächst mit ihrem Verbrauch z.B. in Scheffel
(Energie, Bier..) bewertbar. Sold zahle ich zunächst nur als Surplus
meiner Landwirtschaft und mit Gewaltmetall Kupfer / Obsidian als Ressource.

Wenn Alexander das alles aber schon nicht hatte, wie dann die Herrscher, die erstmalig erfolgreich mit Silber operierten?

Und Silber seit Urzeiten bekannt,

Eher nicht seit Urzeiten.

gefällt den Frauen

Mit dem Schmuck ist das so eine Sache.
Unsere Ahnen haben nicht vor lauter Langeweile gefaulenzt und Kunstwerke geschaffen. Alles was sie die ganze Zeit taten hatte einen wichtigen Zweck, sonst hätten sie mit ihrem Tun schlicht nicht überlebt.
Schulden wachen mit Zeitablauf immer an und Guthaben schwinden, wenn man nicht ununterbrochen verteidigt, wie man auch heute überall bestaunen kann.
Sie haben ständig ihre Urschulden bedienbar halten müssen, bzw. sich darum bemühen müssen, ihre Urschuldbedienbarhaltungsfähigkeit zu erhalten wie jedes andere Tier auch: Fressen,Schutz, Nachwuchs usw. sonst sind sie falliert.
Zur Urschuld gehörte dann aber auch ein irgendwie gearteter Umgang mit Göttern oder höheren Mächten (Meme mit derartigen Inhalten), die für alles mögliche verantwortlich gemacht wurden, was nicht verstanden wurde, oder dem man ohnmächtig gegenüber stand.
Heute belaufen sich ja unsere (Ur)schulden (und alle ihre Derivate) auf die von über 7 Mrd. Menschen (+ genau genommen die anderen Lebewesen mit gerechnet).
Schmuck und Kunst wurde nicht wegen dem Schönheitsempfinden hergestellt, da reicht ein Blick in die Natur, die arbeitet überall mit dem goldenen Schnitt, sondern zu irgendeinem wichtigen Zweck wie die Figurinen, Idole, Skulpturen, Malereien, Musik usw. zeigen.
Da hat sich kein durchgeknalltes Künstlergenie aus getobt sondern irgendwer oder -was sollte mit dem Schmuck beschwichtigt oder angerufen werden.
Die Protzerei damit (z.B. Machtinsignien und Werbung) kam erst sehr viel später.
Wir tragen heute Goldschmuck als Überbleibsel der Zeit, als Gold noch Geldträger war - ein veraltetes Mem, eine Hoffnung (Wert halten) die nicht mehr bedient werden kann, weil es eine Goldwährung nirgends auf der Welt mehr geben kann. Dazu ist die ganze Verschulderei der öffentlichen Hände und der ganzen Welt viel zu weit fortgeschritten, als dass jemals wieder in irgendeinem Staat auf einen Edelmetallträger für die Beurkundung von Geldeinheiten zurück gegriffen werden könnte.

& dann Huren (altes
Gewerbe..),

Das kam ja erst mit dem Silberstandard in der Form auf.

ist das Mondmetall,

Das war es auch erst seit Beginn von Imperien.

bildet mit Kupfer stabile Legierungen z.B.
2g Ag / 1000g Cu

Das wurde alles erst interessant nachdem Silber zum Geldträger dekretiert wurde.

und wirkt antiseptisch.

Stimmt, aber interessierte damals nicht, wie auch die gute elektrische Leitfähigkeit.

Man hatte somit zwei
Abgabemöglichkeiten, Landwirtschaft = Gerste z.B., oder Silber mit
Marktnachfrage über die Frauen/Söldner. Wozu sonst der ganze
Schmuck..<img src=" />.

Ja, aber erst nachdem Silber zum Geldträger dekretiert wurde.

- das mit der Paritäten-Findung zu Gerste Shekelstandard ->Silberstandard
ist ja verständlich

Mir nicht so richtig warum und durch wen es so gekommen ist (über die Funktion als standardisiertes Gewicht?), wie den Inka auch nicht, die Gold hatten, aber dieses nicht als Geldträger nutzten weil sie ihre Quipu hatten, wie die Sumerer ihre Tontafeln für die Buchhaltung (billiger geht ja kaum) aber eben keine kuranten Geldträger.
Dass es so kam, das ist ja hier im Forum unbestritten. [[top]]
Aber wie und durch wen angeschoben und erfolgreich durchgezogen?

Silber wird über Minen zentral gut kontrolliert. Söldner kontrollierte
man über Essen, Bier und Frauen & Metall/Bogenmaterial. Damit brauche ich
zwingend eine Parität Gerste Shekelstandard ->Silberstandard, denn ich
habe plötzlich ein zweifaches Abgabesystem entwickelt. Ja, auf Kommando!

Du siehst aber schon auch, wie schwierig so eine Kommandosache heute bei einer doch grundsätzlich ziemlich Kommando-erprobten Bevölkerung wie in BRD durchzuziehen ist.
Millionen machen z.B. schon nur bei der GEZ-Zahlung Probleme.
Deutsche hängen an ihrem Bargeld vs. TIPS (Instant Payment) wie keine andere Nation.

Wer die Silbereinfuhr kontrolliert, hat die Söldner damit in Griff.

Aber erst, wenn das mit dem Machtkreislauf läuft.
Die Installation eines Machtkreislaufes stelle ich mir irgendwie sehr schwierig vor - zumal als evolutionäre Premiere.
Bei Waffenmaterial, Schrift, Astronomie, Mathematik, Rad-Erfindung, Viehzucht, Ackerbau usw. bis hin zu @DT seiner Entdeckung von Penicillin durch Fleming kann ich mir das alles irgendwie besser vorstellen, als bei der Silber-Tribut-Sold-Story, obwohl es mit Sicherheit so abgelaufen ist wie (nur hier im Forum in dieser Ausführlichkeit) diskutiert und beschrieben.

Dies
eröffnet im Außenhandel (royal merchants) interessante
Bewertungsperspektiven zum Shekelstandard und ich kann den
(Nachfrage-)Preis im Inneren recht stabil halten. Ich kann Söldner auch
verkaufen, verleihen etc.

Ja.
Aber das ist schon eine erstaunliche Leistung, so einen kuranten Geldträger zu erfinden und im Machtkreislauf so effektiv zu verbauen.
Auch das heutige robuste Schuldgeldsystem mit seinen erstaunlichen Optionen ist schon eine wirklich sehr beeindruckende Technologie der Machtsicherung.
Dem @dottore seine Crash-Prophezeihungen waren zu den jeweiligen Zeiten immer nach dem Stand der damaligen Informationen voll umfänglich gerechtfertigt. Niemand konnte doch damals schon wissen, was für Asse da aus den Ärmeln zauberbar sind. Da wird im Prinzip dauernd ohne wirklichen Plan am offenen Herzen operiert, ohne dass der Patient global bisher daran verstorben ist. Ein richtiger Blackout würde die EU in „keineahnungwas“ verwandeln.
Ich finde es allein schon immer wieder schwierig, nur in die vorgegebene konsequente debitistische Denke hier wieder rein zu kommen, sobald ich mal ein paar Tage Abstand davon nehme.

@wgn irrte hier, Silber war harte Währung, dank Standard im Reiche und
gar kein Wagnis!

Diese Aussage halte ich für einen Zirkelschluss.
Silber war wertvoll, weil es wertvoll war.

> Sex gegen Silber. Silber von den Frauen gegen Nahrung

(fix).

Hätten andere Geldträger nicht näher gelegen als Silber?

Ohne Shekelstandard kein Sex, keine Nahrung.. & letztendlich
wahrscheinlich keine Söldner mehr.

Jedenfalls nicht in der praktizierten Form.

Neu war der beginnende Wettbewerb der
Reiche.

Das mit dem evolutionären Druck hat @el-mar sein F.Roddier ja schön dargelegt. Leider gibt es das wohl nicht auf deutsch zum Weitergeben an interessierte Menschen.
Nur mit Wirtschaft und Machtkreislauf hat er ziemlich daneben argumentiert wie die Mehrzahl der mir bekannten (Wirtschafts)wissenschaftler, einschliesslich der nichtsdestotrotz geschätzten Herren Heinsohn, Steiger, Binswanger, Malik, Stelter und die ganzen international oder historisch bekannten üblichen Verdächtigen.
Nur der hier so umfangreich besprochene Debitismus vom @dottore mit seiner Machttheorie erklärt das uns interessierende Thema ohne mir bekannte bisherige erfolgreiche Falsifizierung.
Ein bisschen externe Literatur dazu und das war Stand von 2006. [[zwinker]]

Bin gespannt auf Deine Antwort.

In diesem Punkt? Ratlosigkeit.
Deshalb habe ich ja gefragt.
Dem @wgn seine Frage halte ich für völlig berechtigt und klar formuliert: Wer fing wann an, Herrscher oder Söldner?
@dottore hat trotz seiner Wertschätzung für ihn nicht auf die letzte Frage im Faden dazu geantwortet, obwohl er zu den Vorposting's sehr ausführlich Gutes und Wichtiges geschrieben hatte.
Dass ein Machtkreislauf beim Herrscher starten muss ist ja prinzipiell klar, so wie auch eine Henne mit einem Ei startet - mit einer Henne startet - mit einem Ei startet - mit einer Henne startet...

Liebe Grüße
Silke


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