Die Frage von Wgn ist einfach zu beantworten

Mephistopheles, Donnerstag, 18.04.2019, 18:31 (vor 1833 Tagen) @ Silke5616 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Donnerstag, 18.04.2019, 18:43

das Söldnertum war sicher, wie immer

schon, eine höchst mehrschichtige Angelegenheit zwischen Idealismus,
Fanatismus, Dummheit, Gier, Not, Tradition, Erziehung, Krankheit und
Abartigkeit, Glück und Unglück zur falschen Zeit am falschen/richtigen
Ort gewesen zu sein.

Blablabla... hättest du gesagt "überzählige, nicht erbberechtigte Söhne", dann hättest du erstens den Nagel auf den Kopf getroffen und es würde zweitens Erkenntnisgewinn entstehen. Überzählige Söhne setzt immer ein Bevölkerungswachstum voraus.
Es müssen entwurzelte Existenzen sein, von Anbeginn bis heute, die sich als Söldner eignen.

Wie kann ich als Herrscher Söldner anziehen, bevor ich fest im Sattel
sitze und Sold zahlen kann um mich mit den eingekauften Söldnern fest im
Sattel zu halten?

Er zieht keine Söldner an, sondern Soldaten. Was hat er diesen entwurzelten Existenzen zu bieten, nachdem alles Erbgut und alle zu vergebenden Positionen bereits aufgeteilt sind unter die Erben und Pfründenbesitzer?

Wie kann ich Silber als Tribut und Sold durchsetzen gegenüber Leuten, die
bestimmt nicht alle wissen was Silber ist?

Das lernen sie schnell. Wie auch die Asylforderer den Gebrauch einer Bankkarte, obwohl sie in ihrem Leben noch nie von e-Cash gehört haben.

Mit Zwang und Versprechen, die ich selbst nicht halten kann(ich habe
nichts ausser mich samt meiner Clique mit meiner Waffe und den
blutbesudelten Armen, sonst nimmt mich ja keiner in meinem
Herrschaftsanspruch ernst), sondern die die Gläubigen selbst erfüllen
müssen, wie heute auch.

Ganz einfach. Man leiht sich, wenn man Kaiser des römischen Reiches deutscher Nation ist, Geld von Jakob Fugger. Dann hat man plötzlich Zaster, Moneten, Thaler und kann seinen Söldnern einen monatlichen Sold bezahlen. Der Fugger ist ein guter Mann und verlangt nichts außer einer Konzession für die Tiroler Bergwerke, aus denen Silber gefördert wird und die sich zufällig im Herrschaftsgebiet des Kaisers Maximilian befinden.

Der Kaiser Maximilian ist zwar Herr über sämtliche Bergregale, aber er hat keinen blassen Schimmer, wie man das Silber fördert und es interessiert ihn auch nicht wirklich. Der Jakob Fugger weiß es zwar auch nicht, aber dieser ist interessiert an Innovationen, v.a. kaufmännischer Art. Er leiht den geldbedürftigen Bergwerken Geld, aber nicht gegen Zinsen, sondern gegen Kuxen.

Es bietet sich also an, den entwurzelten nicht erbberechtigten Söhnen das CKurantsilber anzubieten als Entlohnung für ihre Dienste. Wer bereits ein Erbe hat oder eine Stellung, würde das nämlich nie für eine ungewisse Militärlaufbahn riskieren. Mit dem Kurantsilber haben die Söldner aber eine Sicherheit.

Leider wollen die Geldgeber aber ihr verliehenes Geld wieder zurückhaben von den Landesherren, wenn möglich mit Zinsen. die haben es aber schon lange ausgegeben für die Söldner.

Woher also nehmen? Es bietet sich an, bei den Abgaben, die die Bauern sowieso zu erbringen haben, diese zukünftig in Geld einzufordern. Und schon haben wir die Bauernkriege. Die werden wiederum von den mit Silber bezahlten Söldnern niedergeschlagen. Finanziert hat das der Jakob Fugger.
Der hat aber, in Anbetracht seiner himmlischen Schulden, die Fuggersiedlung gestiftet, wo die Mieter jeden Abend in ihrem Gebet eine Bitte für den Jakob Fugger einschließen müssen, damit der nicht ewig in der Hölle schmoren muss.

Und so fügt sich alles auf das Beste.

Gruß Mephistopheles


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