Bedeutung der Kathedrale fatal unterschätzt

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 18.04.2019, 09:31 (vor 1833 Tagen) @ Balu4159 Views
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 18.04.2019, 10:01

Hallo!

Die Dekadenz und Verlustigkeit vernünftiger, im Transzendenten gegründeter Maßstäbe rinnt auch aus Deinem Schreiben. Es ist der selbe Ungeist, der nach der Verwüstung deutscher Städte die Gelegenheit begrüßte, auch den Rest zu planieren, um modernistische Stadtkonzepte zu verwirklichen und anstelle der Kirchen Einkaufszentren zu errichten.

Die Kathedrale ist eben mehr als ein von Dir verächtlich so dargestellter achthunderjähriger "Steinhaufen". Sie ist nicht nur Symbol für die (weit über das technische hinausgehende) Genialität unserer Ahnen und gestaltgewordener abendländischer Geist, sondern auch für ein Streben nach Gott, das heute weithin verloren gegangen ist. Martin Lichtmesz hat heute ähnliches geschrieben.
Dies läßt andere Bereiche, in denen es ebenso mangelt, freilich nicht weniger wichtig erscheinen. Allerdings ist die Frage zu stellen, ob Du nicht allzu leichtfertig das medial kolportierte (Zerr-)Bild für die Wirklichkeit hältst. So spiegelt die von Dir angesprochene Diskrepanz eher die von den herrschenden Mächten erwünschte öffentliche Kleinhaltung der Mißbrauchsthemen wider, nicht aber die von der Mehrheit der Bevölkerung gepflegte Haltung. Gerade, daß hier manipuliert wird, zeigt, daß noch irgendwo (wenn auch nur verdeckt und geahnt) ein vernünftiger Maßstab vorhanden sein muß, dessen Anwendung man fürchtet. Auf der anderen Seite ist eine zerstörte Kathedrale ungeachtet des kulturellen Verlusts, der völlig zurecht betrauert wird und nicht stark genug beklagt werden kann, ein medial prima ausschlachtbares Feld der Profilierung, an dem man sich unvergänglich und gefahrlos beteiligen kann.
Die Stärke der medialen Präsenz der Themen gegeneinander aufzuwiegen und damit (neben der Überbewertung der Medien als Spiegelbild der Wirklichkeit) die singuläre, für sich stehende Bedeutung dieser kausal nicht zusammenhängenden Ereignisse zu negieren, trägt ebenfalls Züge der Dekadenz in Form des Fehlens übergeordneter Maßstäbe.

Wer solche Wertungen hegt, dem ist auch zu unterstellen, daß er nicht eigentlich begriffen hat, was das Christentum, dessen Missen er beklagt, ausmacht, daß er die Verbindung zu den Ahnen und der abendländischen Religion tatsächlich selbst verloren hat. In diesem Verlust ist einer der wesentlichen Gründe sowohl für sexuelle Entartungen als auch für den "großen Austausch" zu verorten, gegen den kein ganz Europa ergreifender, den gesellschaftlichen Hauptstrom bestimmender Widerstand möglich zu sein scheint.
Wer der eigenen Kultur so entfremdet ist, sollte zu diesen Themen besser schweigen.

Gruß
Taurec

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