Endlich jemand, der den innersten Kern erkannt hat

Tempranillo, Donnerstag, 11.04.2019, 13:09 (vor 1832 Tagen) @ Falkenauge5411 Views

Hallo Falkenauge,

großen Dank für den Hinweis auf diese untergehende typisch deutsche
Kunst, die mit dem inneren Wesen des Deutschen tief verbunden ist.

Ich danke für Deinen Beitrag, der wie keiner, den ich bisher gelesen habe, den Kern des deutschen Wesens trifft.

Du hast völlig recht, von einer typisch deutschen Kunst zu schreiben. Das Klavierlied ist die vielleicht deutscheste aller Kunstgattungen. Es könnte nicht schaden, sich damit ein wenig zu beschäftigen, vielleicht findet man dort ja Anregungen für eine Identitätsdefinition, die nicht in Hitler, Holocaust, Hollywood, Democracy und USA endet?

Der Spanier Salvador de Madariaga schrieb: „Das Hauptmerkmal der
deutschen Sprache … ist wohl das Vorherrschen des Wortes werden.( …)
Dieses Merkmal verleiht der Sprache eine Art von ständiger Bewegung, eine
Qualität des Fließens …, welche der tiefste Wesenszug des deutschen
Lebens ist.( …) Was für England und Frankreich nur ein Gedanke unter
vielen ist und für Spanien überhaupt kein Gedanke, ist für Deutschland
geradezu der Wesenskern allen Denkens, so dass eben beide, die Sprache und
das Denken, in Deutschland das Fließen eines Stromes annehmen.“

Wer im Werden ist, entwickelt sich immer weiter, er ist sozusagen auf der
Wanderschaft, die es vom Wasser gelernt hat. Nirgendwo sonst ist das
Wandern so beliebt und verbreitet wie in Deutschland, durch das
Geheimnisvolle des Waldes, am Fluss entlang, an der Mühle vorbei, zu den
Quellen, oft in der Frische des Morgens, noch vor Sonnenaufgang, wenn das
Werden beginnt.

Joachim Kaiser, der Papst des deutschen Feuilletons, hat das oft und oft geschrieben, daß eine gewisse Unbestimmtheit, ein unablässiges Werden für den Deutschen charakteristisch ist.

In diesen Zustand sind die Deutschen offensichtlich versunken oder
versenkt worden, wohl beides. Hölderlin meinte zwar: "Wo aber Gefahr ist,
wächst das Rettende auch." Aber es ist sehr schwer, etwas Rettendes zu
entdecken.

*Was bleibet aber stiften die Dichter*, (Hölderlin). Wissenschaftliche Leistungen werden früher oder später korrigiert und überholt. Die der Kunst nicht, wenn wir einen Zeitraum von 500 Jahren annehmen.

Interessiert halt so gut wie keinen. Der DeutschIn zieht es vor, Dreck zu fressen, Abwasser zu saufen und, bildlich gesprochen, in angloamerikanischen Müllbergen zu leben.

Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).


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