Denken

Falkenauge, Samstag, 06.04.2019, 12:10 (vor 1809 Tagen) @ Tempranillo2652 Views

Geht es um Geschichtliches und Gesellschaftliches, denkt der Deutsche
nicht, er fühlt. Er will ahnen, was Staatsmacht und Eliten von ihm
erwarten, und was er tun muß, damit er hinter dem Ohr gekrault wird und
sie ihm das Leckerli vom guten Demokraten und Staatsbürger hinwerfen.

Die größte Sehnsucht der DeutschInnen besteht darin, sich mit Regierung,
Oberschicht und geltenden Normen in eine möglichst rückstandslos
verschmelzende Übereinstimmung versetzt zu werden ähnlich wie sich
Islamisten an den Worten Allahs berauschen oder in früheren Jahrhunderten
ChristInnen, etwa Teresa von Avila, einen Zustand zu erreichen versuchten,
in dem sie mit Jesus Christus eins werden.

Eins werden mit Mutti Merkel, den USA und der Demokratie, darin sieht der
DeutschIn seine höchste Erfüllung.

Ja, so ist es Tempranillo.
Aber das tiefsinnige Denken ist im Grunde wesentlicher Bestandteil deutscher Kultur. Deutschland war mal das Land der Dichter und Denker.

Worin liegt der Grund für diesen kulturellen Verfall in das geistige Nichts?
M. E. im staatlichen Bildungssystem, in dem die Schüler das von den Herrschenden vorgeformte Wissen aufnehmen und in ständigen schriftlichen und mündlichen Tests zeigen müssen, dass sie das Richtige wissen und verinnerlicht haben. Selbständiges Denken der Schüler? Fehlanzeige! Das wird strengstens vermieden. Denn nur so zieht man systemkonforme Konsumenten und brave Parteienwähler heran.

Siehe dazu u.a. hier.

Gruß
Falkenauge


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