Das große Finale

Tempranillo, Samstag, 06.04.2019, 00:41 (vor 1838 Tagen) @ Tempranillo2002 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 06.04.2019, 00:47

Wie das sein könnte, das große Lebensfinale, hat Richard Strauss in Töne gesetzt.

"Der Kranke liegt im Schlummer, schwer u. unregelmäßig atmend, zu Bette; freundliche Träume zaubern ein Lächeln auf das Antlitz des schwer Leidenden; der Schlaf wird leichter, er erwacht, gräßliche Schmerzen beginnen ihn wieder zu foltern, das Fieber schüttelt seine Glieder - als der Anfall zu Ende geht u. die Schmerzen nachlassen, gedenkt er seines vergangenen Lebens: seine Kindheit zieht an ihm vorüber, seine Jünglingszeit mit seinem Streben, seinen Leidenschaften u. dann, während schon wieder Schmerzen sich einstellen, erscheint ihm die Leuchte seines Lebenspfades, die Idee, das Ideal, das er zu verwirklichen, künstlerisch darzustellen versucht hat, das er aber nicht vollenden konnte, weil es von einem Menschen nicht zu vollenden war, die Todesstunde naht, die Seele verläßt den Körper, um im ewigen Weltenraum das vollendet, in herrlichster Gestalt zu finden, was es hienieden nicht erfüllen konnte."

Aus diesem Werk, Tod und Verklärung, zwei Ausschnitte, die den Abflug in Helligkeit und Licht behandeln:

https://www.youtube.com/watch?v=Gv2wOrAmUN8

https://www.youtube.com/watch?v=12O2GFRo9-c

Im ersten Video dirigiert Kirill Petrenko, von dem man, weiß man um seine Herkunft, nicht unbedingt erwarten würde, daß er mit so viel Enthusiasmus die Werke des *Nazis* und Präsidenten der Reichsmusikkammer Adolf Hitlers aufführt.

Petrenko halte ich in doppelter Hinsicht für vorbildlich im Sinne von nachahmenswert. Erstens aufgrund seiner Beschäftigung mit Europa und zweitens durch seine Fähigkeit, Vorbehalte und Vorurteile, die ich ihm jetzt freihändig unterstelle, in den Hintergrund zu rücken, wenn es um wirklich Wichtiges geht.

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).


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