Nationale Mentalitäten sind nur Konstrukte

Tempranillo, Samstag, 23.03.2019, 14:13 (vor 1854 Tagen) @ Tempranillo2882 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 23.03.2019, 14:46

Weshalb spricht dann der Tod in unterschiedlichen Sprachen, teilweise sogar Dialekten?

Jeder stirbt auf seine Weise, mal deutsch, spanisch, russisch, ungarisch, französisch oder italienisch.

La morte all' italiana ab 2:18:00:

https://www.youtube.com/watch?v=WWzQeAwlehU

Die beiden werden in einem unterirdischen Tempelgewölbe eingemauert, so daß sie langsam verhungern und verdursten.

Trotzdem halten sie an der uritalienischen Neigung zur bella Figura fest. *Wenn schon sterben, dann im Anzug von Armani, Cerruti, Versace.*

In der Art und Weise, wie sich Verdi noch in den ernstesten Momenten als Italiener bekennt, liegt nicht etwa, wie man vielleicht denken würde, etwas Oberflächliches, das auf Eindruckschinden und Weiberaufreißen abzielt, ich empfinde es als nicht weniger authentisch und ehrlich, folglich bewundernswert europäisch als Schuberts *Der Tod und das Mädchen*, Wagners Tristan und Götterdämmerung, den langsamen Satz aus Bruckners 7., Mahlers 5., 6., und 9. oder Richard Strauss' Tod und Verklärung sowie seine vier letzten Lieder.

Der Schluß aus Aida ist auf so ehrlich wie ein Italiener, der nach einem Schlaganfall bewegungslos im Bett liegt, dem sie einen Bleistift in die Hand drücken und der dann auf's Papier kritzelt *Caffè*.

Espresso-Freunde werden Maestro Verdi verstehen. Die anderen mögen in Coca-Cola ersaufen.

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).


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